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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Kontaktlinsen?«
    Er lächelte, seine blauen Augen waren nicht mehr hinter Brillengläsern versteckt. »Nein. David hat meinen Sehfehler korrigiert.«
    »Im Ernst?« Das war ja so cool.
    Er nickte. »Er machte sich Sorgen, dass eine Brille oder Kontaktlinsen mich beim Kämpfen behindern könnten, deshalb hat er die Hand über meine Augen gelegt, sie wurde eine Minute lang warm – und seitdem kann ich perfekt sehen.«
    Melanie sah zu Bastien auf. »Warum besitze ich nicht so eine coole Gabe?«
    Er strich ihr sanft über den Rücken. »Selbst wenn du diese spezielle Gabe nicht besitzt, bist du immer noch die geborene Heilerin.« Er schob sie in den Korridor hinaus. »Werden du und die anderen Sekundanten uns begleiten?«
    »Nur einen Teil der Strecke«, erwiderte Tanner. »Wir behalten die Ereignisse aus der Entfernung im Auge.«
    Melanie fragte sich, ob das eine kluge Entscheidung war. Beim letzten Kampf waren ziemlich viele von den sterblichen Netzmitarbeitern umgekommen.
    Bastien schüttelte den Kopf. »Ich bin der Meinung, dass ihr Sterblichen euch dieses Mal heraushalten solltet. Ihr seid zu verletzlich.«
    »Nicht mit den gepanzerten Fahrzeugen, die Chris und Seth für uns besorgt haben.«
    »Weißt du überhaupt, wie man damit umgeht?«
    »Teufel, nein. Ich habe noch nie ein Fahrzeug gefahren, das mehr als zwei Türen hatte. Aber Seth und David ist es offenbar gelungen, über die Jahre eine ganze Menge Militärveteranen anzuheuern.«
    Ein nervöses Kribbeln breitete sich in Melanies Magen aus.
    Bastien nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit den ihren.
    »Wie kommst du mit den anderen Sekundanten zurecht, Tanner?«, fragte sie ihn, um sich abzulenken.
    »Prima.« Seine Kiefermuskeln zuckten, während er Bastien mit seinem Blick durchbohrte. »
Jemand
hat dafür gesorgt, dass jeder Bescheid weiß über meine tragische Vergangenheit. Deswegen haben jetzt alle zu viel Mitleid, um mich dafür zu verdammen, dass ich mich mit Vampiren und
diesem
Arschloch hier verbündet habe.«
    »Ich war’s nicht«, verteidigte sich Bastien. »Deine Vergangenheit ist allein deine Sache.«
    Melanie wusste nicht genau, was es mit dieser »tragischen Vergangenheit« auf sich hatte, sondern nur, dass es irgendwas mit seinem Sohn zu tun hatte.
    »Ich kann diese Typen nicht mal leiden«, sprach Bastien weiter, ohne sich etwas daraus zu machen, dass
diese Typen
ihn hören konnten. »Glaubst du tatsächlich, dass ich mit denen herumsitze, Tee trinke und über meinen Sekundanten tratsche?«
    »Nein, das nicht. Aber wenn du dachtest, dass sie mir gegenüber Verständnis zeigen und mir nicht in den Rücken fallen würden, wenn sie über meinen Sohn Bescheid wissen, dann traue ich dir zu, dass du vorübergehend auf deine
Ihr-könnt-mich-alle-mal
-Haltung den anderen gegenüber verzichtet hast.«
    Melanie schürzte die Lippen. »Tanner, Bastien ist nicht einmal bereit, Missverständnisse über seine eigene Vergangenheit aufzuklären. Und das könnte dabei helfen, die übrigen Unsterblichen davon abzuhalten, ihre Abneigung gegen ihn auf
mich
zu übertragen.«
    Bastien drückte ihre Hand. »Ich dachte, es wäre einfacher, ihnen einen ordentlichen Arschtritt zu verpassen, wenn sie etwas zu dir sagen.«
    Der Blick, den Melanie Tanner daraufhin zuwarf, hieß so viel wie:
Verstehst du jetzt, was ich meine?
    Tanner runzelte die Stirn. »Hm, aber wer könnte es dann gewesen sein? Niemand außer Bastien kennt die Geschichte.«
    Bastien zuckte mit den Achseln. »Es muss einer von den Telepathen gewesen sein. Diese neugierigen Bastarde werfen einen Blick in deinen Kopf und sind dazu imstande, alles auszugraben, was dort gespeichert ist.«
    »Kannst du mir zeigen, wie man das verhindert?«
    »Ich kann’s versuchen.«
    »Super. Danke.«
    Bastien folgte Melanie die Treppe hinauf ins Erdgeschoss. Dann gingen sie den langen Korridor hinunter in das große Wohnzimmer, in dem Schwarz die dominierende Farbe war. Schwarze Hosen. Schwarze Mäntel. Schwarze schusssichere Westen. Schwarze Waffen. Schwarzes Haar.
    Die einzigen Farbtupfer waren Amis und Sheldons rotes Haar und die blonden Locken von Tracy und Chris.
    Bis jetzt hatte die unbehagliche Waffenruhe zwischen Bastien und Chris gehalten. Wobei
unbehaglich
das Schlüsselwort war.
    Die Unsterblichen drehten die Köpfe, als Bastien, Melanie und Tanner das Zimmer betraten. Sie verbeugten sich galant vor Melanie, lächelten ihr zu und wünschten ihr einen schönen Abend.
    Sie erwiderte ihr Lächeln.

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