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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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glaubte.
    »Ist er tot?«
    Emrys, Donald und Nelson standen in einem Beobachtungsraum, der durch Glasscheiben mit zwei weiteren Räumen verbunden war. Beide hatten große Ähnlichkeit mit krankenhaus-typischen Operationssälen. Der Unterschied bestand darin, dass die Operationstische in der Mitte des Raums auf Titangestellen ruhten und mit Titanschrauben fest im Betonboden verankert waren.
    Der
Patient
, den sie zurzeit unter die Lupe nahmen, wurde mithilfe von Stahlschellen fixiert, die so dick waren, das man selbst mit einem Schweißbrenner Stunden gebraucht hätte, um sie durchzuschneiden. Zwei waren an seinen Handgelenken befestigt. Zwei direkt über den Ellbogen. Zwei schlossen sich um die Oberschenkel. Zwei um die Knöchel. Und ein neunter, mit Leder gepolsterter Stahlring, sorgte dafür, dass er den Kopf nicht bewegen konnte.
    Die Stummel seiner Rastazöpfe waren zu sehen, da sie über den Stahlring hinausragten.
    Jemand hatte ein schmales Tuch über der Leiste des Vampirs drapiert, um die empfindlichen Gefühle von Emrys’ Partner zu schonen.
    Empfindlich, na klar,
dachte Emrys, während er Donald ohne jede Sympathie aus dem Augenwinkel beobachtete. Dieser Mann verhielt sich so arrogant, als würde er Diamanten scheißen.
    Er richtete den Blick wieder auf den Gefangenen. »Nein. Er schläft.« Genau genommen war er betäubt, aber das brauchte der andere nicht unbedingt zu wissen.
    Die beiden Vampire waren in ziemlich schlechter Verfassung gewesen, nachdem sie von Emrys’ medizinischem Team
untersucht
worden waren. Der andere Vampir hatte die Hälfte seines Gehirns an der Wand seines Gefängnisses zurückgelassen, und das Zimmer war noch nicht gesäubert worden. Deshalb hatte Emrys beschlossen, Donald und seinem Lakaien zuerst diesen Vampir zu zeigen.
    »Warum ist er gefesselt?«
    Weil er tausendmal gefährlicher ist als Charles Manson, du Blödmann.
Das waren sie beide. »Die Unsterblichen haben sie so grausam gefoltert, dass sie den Verstand verloren haben.« Er hatte dem anderen noch nicht erzählt, dass das Virus die unbequeme Tendenz hatte, jeden Menschen in den Wahnsinn zu treiben, der infiziert war. Dieses unwichtige Detail hatte er bewusst aus dem Material herausgehalten, dass er Donald gegeben hatte, da der sich sonst womöglich fragte, wie sie die Supersoldaten kontrollieren sollten, wenn das Virus ihre Gehirne zerfraß.
    Über die Sache mit dem Wahnsinn würde sich Emrys später Gedanken machen. Und zwar,
nachdem
er die erste Milliarde verdient hatte.
    Er drückte auf einen Knopf, der in die Wand neben ihm eingelassen war. »Du kannst loslegen, Nate.«
    Ein Mann in Arztkittel und Handschuhen trat in ihr Blickfeld. Ein blauer Mundschutz verbarg sein Gesicht. Eine Kopfbedeckung in derselben Farbe bedeckte den größten Teil seines hellbraunen Haars.
    Er hatte einen Rollwagen voller medizinischer Instrumente dabei und blieb neben dem Vampir stehen.
    »Führ’s uns vor«, sagte Emrys und musste unwillkürlich lächeln, als er daran dachte, was jetzt kommen würde.
    Nate griff nach dem Skalpell und machte einen tiefen Schnitt, der sich quer über den Bauch des Vampirs zog.
    Das Blut, das aus der Schnittwunde floss, hätte auf dem Schlachtfeld medizinisch versorgt werden müssen und den betreffenden Soldaten außer Gefecht gesetzt. Vor ihren Augen schrumpfte die Wunde und wurde immer kleiner, die klaffenden Ränder wanderten aufeinander zu, als würden sie mit der Hilfe von Magneten zusammengezogen, und schlossen sich schließlich ganz. Narbengewebe bildete sich und verschwand wieder. Das Ganze spielte sich innerhalb weniger Minuten ab.
    Donald ging näher an die Glasscheibe heran. »Heilige Scheiße.«
    Selbst Nelson, dieser degenerierte kleine Loser, riss die Augen auf und trat näher an die Glasscheibe.
    Emrys drückte noch einmal auf den Knopf. »Jetzt bitte Beweis Nummer zwei.«
    Mit einem Nicken verschwand Nate ein paar Sekunden von der Bildfläche. Als er wieder auftauchte, trug er schalldichte Kopfhörer und war mit einer halbautomatischen Smith&Wesson ausgerüstet. Er hob die Waffe und zielte auf den Körper des Vampirs.
    Donald und Nelson hielten sich die Ohren zu.
    Schwächlinge.
    »Volle Deckung!«, rief Nate und betätigte den Abzug. Emrys hatte ihm gesagt, dass er – um des Effekts willen – den Schalldämpfer weglassen sollte.
    Der Körper des Vampirs zuckte zusammen, als die Kugel ein Loch in seine Brust riss.
    Blut quoll aus der Wunde, lief in einem kleinen Rinnsal an der Seite des

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