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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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die Lippen, um sie zu küssen.
    Er und Melanie waren sich näher als je zuvor. Und auch wenn Melanie in ihr gemütliches Haus hätte zurückkehren können, zog sie es vor, mit ihm zusammen bei David zu leben. Nachts widmete sie sich mit Seth’ Erlaubnis weiterhin ihren medizinischen Forschungen. Seth hielt es für wichtiger, dass sie ihre Forschungen weiterführte, als den Unsterblichen bei der Vampirjagd zu helfen.
    Richart, der Bastien gegenübersaß, räusperte sich. »Wie geht es Cliff?«
    Bastien spürte Melanies Überraschung, als sie antwortete.
    »Es geht ihm gut. Seit wir ihn gerettet haben, hatte er keinen psychotischen Anfall mehr.«
    Richart schob das Essen auf seinem Teller hin und her. »Ich habe darüber nachgedacht, ihn zu besuchen.«
    Melanie sah Bastien an.
    Er schien genauso verblüfft zu sein wie sie. »Ich glaube, dass ihm das gefallen würde«, sagte Bastien langsam. »Ich bin mir sicher, dass er es leid ist, Tag für Tag dieselben Gesichter zu sehen.«
    Étienne ergriff das Wort. »Vielleicht schaue ich auch mal bei ihm vorbei.«
    Die beiden Franzosen hatten Cliff kennengelernt, während sie in Seth’ Auftrag Bastien im Auge behalten hatten. Hatten sie dasselbe gesehen wie er? Etwas, das es zu retten wert war? Etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnte?
    Melanie lächelte. »Das wäre großartig.«
    »Interessiert er sich für Sport?«, fragte Lisette hoffnungsvoll.
    »Ja.«
    »Vielleicht kann ich mir ein Spiel mit ihm zusammen ansehen.«
    Tanner, der neben ihr saß, nickte. »Da wäre ich dabei. Wir könnten uns ein Spiel der Lakers ansehen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist Cliff ein großer Lakers-Fan.«
    »Exzellent«, sagte Lisette. »Ich bringe Erdnüsse und Popcorn mit.«
    Der Rest des Mahls verging wie im Flug. Auch wenn Bastien nicht mehr so viel Ablehnung entgegenschlug wie vorher, zogen es dennoch viele vor, ihn nicht in ihre Gespräche mit einzubeziehen. Nicht, dass er das wirklich mitbekommen hätte. Er war zu sehr damit beschäftigt, sich zu fragen, ob die Hölle zugefroren war.
    Unsterbliche, die sich mit einem Vampir anfreundeten? Was zum Henker kam als Nächstes?
    Kurz nach dem Abendessen ergriffen Melanie und er die Flucht. Wobei es sich bei dem Essen genau genommen um ein Frühstück oder Brunch gehandelt hatte – schließlich war es die erste Mahlzeit der Nacht.
    Händchen haltend stiegen sie die Kellertreppe hinunter, wichen Marcus’ halb kahlem Kater aus und gingen dann zu dem Ruheraum, den sie miteinander teilten. Dort würden sie sich lieben, bevor Melanie zum Netzwerk aufbrach und Bastien auf die Jagd ging, um möglicherweise weitere Vampire zu rekrutieren.
    Emrys war tot. Die wenigen Soldaten, die von seiner Schattenarmee übrig geblieben waren, hatten keine Erinnerung mehr daran, was sie in den letzten Monaten getan hatten. Außerdem hatte Seth Donalds und Nelsons Erinnerungen gelöscht.
    Nichtsdestotrotz wuchs die Vampirpopulation in der Gegend immer weiter an.
    Die Situation erinnerte Bastien an Zeitungen und Skandalblätter, auf deren Titelseiten es von Anschuldigungen in Großbuchstaben wimmelte. Wenn diese sich als unbegründet erwiesen, gab es auf Seite siebenunddreißig, wo die wenigsten sie bemerkten, Entschuldigungen und Gegendarstellungen in winziger Schrift zu lesen.
    Wie dem auch sei, die Nachrichten von den Aufständen und Schlachten, die es in North Carolina gegeben hatte, waren um den Globus gegangen. Die Nachricht hingegen, dass die Kämpfe mit dem Sieg der Unsterblichen Wächter geendet hatten, erregte wenig Aufmerksamkeit.
    »Bastien. Melanie.«
    Beim Klang von Chris’ Stimme drehten sie sich um.
    »Seth wollte mit euch sprechen, bevor er aufbricht, aber leider musste er schon los.«
    »Braucht er unsere Hilfe?«, wollte Bastien wissen.
    »Nein. Er wollte euch den hier geben.« Chris trat näher und hielt ihnen einen Schlüsselbund hin.
    Melanie nahm ihn entgegen und drehte ihn in der Hand hin und her. »Wofür ist der?«
    »Für euer neues Zuhause. Seth dachte, dass ihr beiden vielleicht gern einen Ort hättet, wo ihr ungestört sein könnt, und Melanies Haus ist nicht sicher.«
    Verblüfft starrte Bastien ihn an.
    Chris zog einen seiner treuen Notizblöcke heraus, blätterte darin und riss dann eine Seite heraus. »Hier ist die Adresse und eine Wegbeschreibung. Das Haus ist vollständig möbliert, aber es steht euch natürlich frei, alles nach eurem Geschmack zu verändern. Ich wusste, dass ihr beiden nicht viel Zeit zum Einkaufen habt, und

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