Verfluchte Seelen
dieser auf ihn herabsah, weil er von
dieser Sache
gehört hatte, oder ob er sich nur deshalb wie ein arroganter Arsch verhielt, weil er und Donald erfolgreicher waren als er.
Das hatte er den Unsterblichen Wächtern zu verdanken. Inzwischen war Emrys davon überzeugt, dass sie diejenigen gewesen waren, die ihm Amiriska weggeschnappt hatten, auch wenn es ihm rätselhaft war, was sie mit der Außerirdischen wollten.
Obwohl nur eine Handvoll Männer von den Experimenten gewusst hatte, die sie in seiner Einrichtung in Texas durchführten, waren die Verluste, die seine Firma durch das Eingreifen der Unsterblichen erlitten hatte, immens. Die vielen Lügen, die er hatte erzählen müssen, damit niemand herausfand, was dort vor sich gegangen war, hatten seine Glaubwürdigkeit schwer erschüttert.
Aber von jetzt an würde alles anders werden.
»Ich war ebenfalls überrascht«, sagte Emrys schließlich.
»Ich habe gehört, dass Sie vor zwei, drei Jahren reichlich Probleme hatten. Das ist ein ziemlich unberechenbares Geschäft, stimmt’s?«
Einfach weiterlächeln. Du brauchst das Geld von diesem Arschloch.
»Da haben Sie zweifellos recht. Aber momentan sind die Aussichten exzellent.«
Donald und Nelson wechselten einen zweifelnden Blick. »Ach ja?«
»Wie meinen Sie das?«, wollte Nelson wissen.
»Kein Wort von dem, worüber wir jetzt sprechen, verlässt diesen Raum«, warnte Emrys.
»Einverstanden«, sagte Donald, und beide Männer nickten.
»Ich habe vor Kurzem etwas entdeckt, das mich zu einem sehr reichen Mann machen wird. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es mich zu einem der reichsten Männer der Erde machen wird. Und wenn Sie Ihre Karten richtig ausspielen, dann können Sie mit mir zusammen triumphieren.«
»Haben Sie etwa mit der Lottofee geschlafen?«, witzelte Nelson.
Emrys schüttelte den Kopf, dieses Mal war sein Lächeln echt. »Noch viel besser.«
»Worüber reden wir hier?«, fragte Donald. »Waffen? Biowaffen? Drohnen? Software?«
»Ich habe eine Möglichkeit gefunden, das zu produzieren, was jede Nation und jede Rebellenarmee auf diesem Planeten haben will: den ultimativen Supersoldaten.«
Donald schnaubte verächtlich. »So ein Blödsinn. Wir haben schon Supersoldaten: Nämlich Männer, denen es völlig gleichgültig ist, wen sie umlegen – solange sie dafür bezahlt werden. Was Besseres bekommen wir nicht.«
»Oh doch, es gibt was Besseres.« Emrys beugte sich vor und stützte sich mit den Ellbogen auf die Knie. »Wenn ich von Supersoldaten spreche, spreche ich nicht von Psychologie. Ich meine die körperlichen Merkmale. Eine Armee von Männern, die schneller und stärker sind als jeder andere auf diesem Planeten. Männer, die sich innerhalb weniger Minuten von jeder Verletzung erholen. Eine Armee, deren bloße Existenz Kriege auslösen wird, weil jeder sie auf seiner Seite wissen will.«
Den beiden Männern war ihr Interesse deutlich anzusehen. Wieder wechselten sie einen Blick, aus dem sowohl Zweifel als auch Neugier sprach.
Nelson ergriff das Wort. »Wenn es hier um Steroide geht oder um …«
»Steroide bewirken keine beschleunigte Selbstheilung, wenn man angeschossen wurde. Sie befähigen einen auch nicht dazu, ohne Nachtsichtgeräte in der Dunkelheit sehen zu können.«
»Und wie zur Hölle soll das möglich sein?«
»Bevor ich Ihnen das zeige, möchte ich eines wissen: Falls es mir gelingt, das zu liefern, was ich soeben beschrieben habe, möchte ich, dass wir zu einer geschäftlichen Vereinbarung kommen. Ich habe das Produkt, Sie verfügen über das Kapital und die nötigen Verbindungen.«
Nelson öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
Aber Donald legte eine Hand auf seinen Arm. »Wenn Sie uns tatsächlich das liefern, was Sie uns soeben in Aussicht gestellt haben … dann bekommen Sie das Geld, das Sie dazu brauchen. Das wird ein Gemeinschaftsunternehmen.«
»Dann haben wir eine mündliche Vereinbarung?«
»Die haben wir.«
Emrys erhob sich. »Dann schlage ich vor, dass Sie mit mir kommen.«
Bastien sah Melanie dabei zu, wie sie eine ordentliche Portion von der Pastete herunterschlang, und fühlte sich schuldig, weil er nicht schon früher etwas zu essen angeboten hatte. »Es tut mir leid.« Er aß noch einen Happen von dem delikaten Gericht.
Sheldon hatte nicht übertrieben. Das Essen war wirklich gut. Richart war ein ausgezeichneter Koch.
Wie schafften diese Unsterblichen Wächter das nur? Gab es irgendwas, das sie nicht konnten?
»Was tut dir leid?«,
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