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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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erkundigte sich Melanie zwischen zwei Bissen.
    Sie hatten es sich in Richarts Esszimmer gemütlich gemacht. Melanie saß am Kopf des Tischs, der etwa halb so groß war wie der von David, und Bastien hatte zu ihrer Linken Platz genommen.
    »Ich habe nicht daran gedacht, dich zu fragen, ob du schon etwas gegessen hast, bevor du mit uns auf die Jagd gegangen bist.«
    Ungeduldig wedelte sie mit der Gabel vor seiner Nase herum. »Mach dir deswegen keine Gedanken. Um ehrlich zu sein, ich habe selbst nicht daran gedacht. Das passiert mir manchmal.« Sie nippte an ihrem Tee. »Manchmal bin ich so beschäftigt und abgelenkt, dass ich stundenlang nicht auf die Uhr schaue und schlichtweg vergesse, etwas zu essen.«
    »Und die letzte Nacht war noch hektischer und ablenkender als die meisten anderen, kann ich mir vorstellen.«
    Sie lachte. »Ja, das war sie.« Mit der Gabel spießte sie einen kleinen braunen Würfel auf. »Wenn diese Pastete kein Fleisch enthält, was sind das dann für Dinger?«
    Er lächelte. Offenbar war sie nicht so eine Gesundheitsfanatikerin wie die Unsterblichen. »Tofu.«
    Sie wirkte überrascht. »
Das
ist Tofu?«
    Er nickte.
    »Ich habe immer geglaubt, dass Tofu ungefähr so fade schmeckt wie Schuhsohle. Aber das hier ist einfach köstlich.«
    Er lachte. »Ich kann mir vorstellen, dass es tatsächlich fade schmeckt, wenn man es nicht richtig mariniert.« Er trank noch einen Schluck von seinem Tee und aß einen weiteren Happen Pastete, während er sie weiter beim Essen beobachtete.
    Wann hatte er zum letzten Mal mit einer Frau zusammen gegessen?
    Soweit er sich erinnerte, hatte er das nicht mehr getan, seitdem er verwandelt worden war. Danach war es ihm immer nur ums Überleben gegangen und darum, den Tod seiner Schwester Cat zu rächen.
    Und seinen Vampirbrüdern zu helfen.
    Innerlich fluchte er. Obwohl es inzwischen fast zwei Jahre her war, dass er sich den Unsterblichen angeschlossen hatte, betrachtete er sich immer noch die meiste Zeit über als Vampir.
    Melanie grinste. »Das ist der Grund, warum ich dich nie zum Abendessen eingeladen habe. Ich kann überhaupt nicht kochen.«
    Er nippte wieder an seinem Getränk und studierte sie über den Rand seines Glases hinweg. »Du hast darüber nachgedacht, mich zum Essen einzuladen?« Er stellte das Glas auf den Tisch. »Bevor … das alles passiert ist?«
    Sie nickte und stocherte in ihrem Gemüse herum, den Blick fest auf ihren Teller gerichtet. »Ich habe mich immer gern mit dir unterhalten, wenn du beim Netzwerk vorbeigekommen bist, um Cliff und Joe zu besuchen.«
    Das war ihm genauso gegangen. Und auch wenn er sich dafür schämte, es zuzugeben, hatte er sich sogar noch mehr drauf gefreut, Melanie zu sehen, als auf seine Freunde. Und das lag nicht nur daran, dass sie hübscher war als die Vampire. »Ich habe das auch immer sehr genossen.«
    Als sie aufsah, lächelte sie. »Wahrscheinlich hätte ich mich irgendwann getraut, dich zum Essen einzuladen. Ich nehme an, dass euch niemand verbietet, euch mit Frauen zu treffen?«
    Ihm war nichts Gegenteiliges bekannt. »Richart tut es.«
    Sie nickte. »Und heute Nacht hat er mich davor bewahrt, das Internet nach einem Rezept zu durchforsten, das nicht nur leicht genug ist, um es nachzukochen, sondern auch noch lecker.«
    Er lächelte. »Solange du diejenige bist, der ich beim Essen gegenübersitze, ist es mir egal, was es ist. Da würde ich auch mit Käse und Cracker vorliebnehmen.«
    Melanie streckte die Hand aus und legte sie auf seinen Unterarm. »Das ist so süß von dir.«
    Bastien nahm ihre Hand in die seine und streichelte sie zärtlich. »Wenn du so etwas vor den anderen Unsterblichen sagen würdest, dann würden sie dich für durchgeknallt halten.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Aber nur, weil sie dich nicht wirklich kennen.«
    Wenn sie tatsächlich glaubte, dass er ein netter Kerl war, dann konnte das nur daran liegen, dass sie ihn
weniger
gut kannte als die anderen. Und ein Teil von ihm hoffte, dass das auch immer so blieb. Er wollte nicht, dass sie diese Seite von ihm kennenlernte.
    »Dann betrachten wir diesen Abend als offizielles Date?«, fragte er neckend.
    Sie lächelte. »Das erste von vielen, hoffe ich.«
    So etwas wie Hoffnung kam in Bastiens Wortschatz schon lange nicht mehr vor. »Ich muss das einfach fragen … wie mache ich mich?«
    Sie drückte seine Hand. »Sehr gut. Ich gebe zu, ich bin schlicht hingerissen. Ist das nicht ein Wort, dass man in deinem Jahrhundert benutzt

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