Verfluchter Bastard! (German Edition)
werden muss. In diesem Fall ist es deine
Aufgabe Cathy McKinley zu ehelichen und mit einem Erben, die Bande
zwischen ihrem und unserem Clan zu festigen.“
Margarete
hielt kurz inne, um Luft zu holen. „Nebenbei bemerkt solltest du
nicht so viel auf das Geschwätz der Leute geben. Wenn dir Cathy
McKinley nicht gefällt wie sie ist, so liegt es durchaus in deiner
Macht, dies zu ändern.“
Lorns
Augenbrauen zuckten erstaunt in die Höhe.
Doch
statt zu antworten, ließ seine Mutter ihren Blick beredet über
Lorns attraktive Gestalt gleiten, dessen perfekt sitzende Kleidung
von exquisitem Geschmack zeugte. Als Künstler und Bildhauer hatte
Lorn eindeutig ein Auge für Schönheit und Stil.
Es
müsste ihm ein Leichtes sein, aus der, zugegeben, etwas plump
wirkenden Cathy McKinley etwas zu machen , dachte Margarete
Blackwell nicht ohne mütterlichen Stolz. Anmerken ließ sie sich
jedoch nichts. Stattdessen beschloß sie, Lorn endgültig reinen Wein
einzuschenken.
„ Hör
zu, Lorn. Cathy
McKinley ist unsere einzige und wohl auch letzte Chance Blackwell
Castle zu retten. Mit ihrem Geld und ihrem Einfluss können wir aus
unserem Clan endlich wieder das machen, was er einmal war: der
stärkste und mächtigste Clan innerhalb der Lowlands“, rückte
Margarete abrupt mit ihrem Vorhaben heraus. Die Begeisterung über
ihren Plan, brachte ihre Wangen und Augen regelrecht zum Glühen.
„ Das
klingt ja fast so, als ob Ihr mit Cathy McKinley schon handelseinig
wärt, Mutter?“
Bei
dem betretenen Schweigen, das seiner ironischen Frage folgte, zog
Lorn ein weiteres Mal fragend die Augenbrauen nach oben.
„ Wie?
Heißt das etwa, das hinterhältige Streitross weiß noch gar nichts
von ihrem bevorstehenden Eheglück mit mir?“
Als
er das betretene Gesicht seiner Mutter sah, wurde Lorns Grinsen noch
breiter. Die Situation wird ja immer abstruser, dachte er.
„ Nun,
angetragen wurde es ihr schon ...“, meldete sich Camilla das erste
Mal zu Wort, verstummte aber sofort wieder, als sie den warnenden
Blick ihrer Schwiegermutter sah.
„ So?“
Interessiert pendelte Lorns Blick zwischen seiner Mutter und seiner
Schwägerin hin und her. „Aber?“
Beide
Frauen schwiegen nach wie vor betreten.
„ Oh,
ich verstehe.“ Lorn gab sich keinerlei Mühe mehr, sein Lachen zu
verkneifen.
„ Mir
scheint, die McKinley-Jungfer ist von Euren Heiratsplänen
ebensowenig angetan wie ich. Stimmt's, Mutter?“
Lorns
braungebranntes Gesicht verzog sich zu einem siegessicheren Grinsen,
wobei er wieder seine zwei prächtigen und strahlendweißen
Zahnreihen entblößte.
„ Na,
dann ist ja alles in bester Ordnung!“ Belustigt rieb er sich mit
beiden Händen über die muskulösen Schenkel, bevor er sich wie eine
Raubkatze geschmeidig aus dem Sessel erhob und sich anschickte, den
Raum zu verlassen.
„ Gar
nichts ist in Ordnung. Setz dich sofort wieder hin, Lorn Blackwell.“
Die Stimme seiner Mutter hatte einen scharfen Beiton und duldete
keinen Widerspruch.
Lorn
zögerte kurz, ließ sich dann aber mit einem gutmütigen Seufzer in
seinen Sessel zurückfallen.
„ Was
noch, Mutter?“
„ Ich
sage es am besten kurz und direkt: wir sind pleite, Lorn! Wir haben
nichts mehr, um die vielen hungrigen Mäuler in und um Blackwell
Castle zu stopfen. Viele Familien sind kurz vor dem Verhungern oder
müssen auswandern, weil unser winziges Land sie nicht mehr ernährt.
Unsere kargen Vorräte reichen gerade noch für diesen Winter. Danach
brauchen wir Cathy McKinleys Geld. Unbedingt. Es mangelt uns an
allem: Kleidung, Nahrung, Vieh, Saatgut. Vor allem brauchen wir das
Geld der McKinley aber, um eine ...“ Margarete hielt inne.
„ Um
eine …?“ Lorn hatte aufmerksam den Worten seiner Mutter
gelauscht. Stirnrunzelnd sah er sie an.
„ ... um
eine mautpflichtige Abkürzung durch Flander Moss zu bauen.“
So,
jetzt ist es raus . Margarete Blackwell atmete erleichtert auf.
Endlich hatte sie ihren verrückten Plan ausgesprochen.
Für
einen Moment herrschte eine unangenehme Stille in der großen
Bibliothek von Blackwell Castle.
„ Ihr
wollt was?“ Lorn machte keinerlei Hehl daraus, für wie absurd er
das Vorhaben seiner Mutter hielt.
„ Eine
Mautstrecke durch Flander Moss bauen“, wiederholte Margarete mit
ruhiger, besonnener Stimme. „ Das
einzig größere Landstück, das uns Blackwells noch gehört, ist
dieses verdammte Hochmoor. Von dem bisschen Torfabbau können wir
jedoch nicht leben. Aber auf unserem Land liegt die schmalste Stelle
des
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