Verfluchter Bastard! (German Edition)
Nein.
Wozu auch? Es reicht völlig aus, was ich über ihn gehört habe.“
„ Vielleicht
würde es sich doch mal lohnen einen Blick auf ihn werfen …“
Jezebels Augenbrauen zuckten anzüglich auf und ab.
„ Soll
das etwa heißen, dass du ihn
dir schon angesehen hast?“
„ Aber
natürlich. Er ist das Stadtgespräch.
Wenn die größten Schandmäuler der Stadt einen Mann als
griechischen Gott bezeichnen, dann muß ich mir den doch anschauen!
Dafür bin ich sogar höchstpersönlich auf den Markt gegangen.
Allerdings muß ich sagen, dass die Markt- und Waschweiber ganz und
gar Unrecht hatten“, lächelte Jezebel belustigt.
„ Wusst'
ich's doch.“ Die Genugtuung in Cathys Stimme war nicht zu
überhören.
„ Lorn
Blackwell hat aber auch so ganz und gar nichts von diesen dämlich
leblosen Götterstatuen! Dafür vibriert viel zu viel Leben in diesem
Prachtkerl. Also, ich persönlich finde ja, dass er viel mehr
Ähnlichkeit mit einem dieser großrahmigen, feurig-heißen
Barockhengsten hat!“ Bei Jezebels schwülstigem Gerede begann Cathy
entnervt mit den Augen zu rollen. Das kümmerte Jezebel jedoch nicht.
Unbekümmert schwärmte sie weiter von Lorn Blackwell.
„ Er
ist wirklich ein Bild von einem Mann, Cat. Groß, stark und
unglaublich männlich. Nicht wirklich schön, aber diese
Ausstrahlung. Rrrrrrr, so animalisch ... Da wird jede Frau schwach -
oder zu einer Wildkatze. Du musst ihn dir ansehen, Cat. Unbedingt.“
„ Nein
danke. Ich weiß auch so, wie ein eitler Geck aussieht.“
„ Also,
ich habe keinen eitlen Gecken gesehen. Nur einen äußerst geschmack-
und stilvoll gekleideten, prächtig gebauten Mann. Und dann diese
Augen.“
„ Himmel,
Jezebel. Du solltest dich mal selbst reden hören! Dein barocker
Hengst, besitzt nicht mal genug inneres Feuer, um dem schottischen
Klima zu trotzen! Soweit ich gehört habe, trägt er bereits jetzt
wollene Unterwäsche! Dabei ist es noch nicht einmal richtig Herbst!
Er ist das Gespött der Waschweiber.“
„ Und
zugleich ihr liebstes Lustobjekt. Du solltest das Lechzen der
Waschweiber hören, wenn Lorn Blackwell an ihnen vorbei geht. Oder
wie sie ihn mit schamlosen Blicken und unanständig offenen Blusen
locken.“
„ Jetzt
hör aber auf ihn wie einen abgenagten Braten anzupreisen. Er ist
nichts weiter als ein hohler Schöngeist und Mitgiftjäger“,
wischte Cathy Jezebels Einwände gereizt beiseite.
„ Mitgiftjäger?
Wie kommst du denn darauf? Der Mann hat ganz offensichtlich etwas im
Kopf, sonst wäre er in Spanien mit Sicherheit nicht zu großem
Wohlstand gekommen. Soweit ich gehört habe, reißt man sich in
Spanien um seine Kunstwerke. Und sei's nur ein Grabstein aus seiner
Werkstatt. Selbst der Duque von Cadiz hat Kunstwerke von Lorn
Blackwell in seinem Garten stehen.“
„ Langsam
reicht's mir, Jezebel. Man könnte fast meinen, du steckst mit Vater
unter einer Decke. Wieso legst du dich für diesen Kerl so ins Zeug?“
„ Wieso
lehnst du ihn so rigoros ab?“, konterte Jezebel. „Warst du nicht
einmal in eben jenen, ach so schrecklichen Kerl, fürchterlich
verliebt?“
„ Mein
Gott, Jezz. Das ist Jahrzehnte her. Ich war ein dummes Kind. Wenn du
mir damals nicht gesagt hättest, dass ich verliebt bin, wüsste ich
das bis heute nicht.“
„ Ja,
ich erinnere mich. Gott, was hast du damals gelitten, als er von
heute auf morgen plötzlich verschwunden war. Monatelang warst du
geknickt, nur ein Schatten deiner selbst“, Jezebel machte eine
kurze Pause, bevor sie nachdenklich fortfuhr. „Ist es nicht ein
seltsamer Zufall, dass die Wahl deines Vaters ausgerechnet auf Lorn
Blackwell fiel und er dieses Mal auch noch hart bleiben will.“
„ Wieso
seltsam? Die Auswahl an Kandidaten ist mit den Jahren dramatisch
geschrumpft. Lorn Blackwell ist gerade rechtzeitig aufgetaucht, um
Vater nochmals so etwas wie Hoffnung zu geben. Ein letzter Strohhalm,
an den er sich noch einmal klammern kann. Mit seltsam und Zufall hat
das gar nichts zu tun“, brummte Cathy mißgelaunt. „Und jetzt
genug geredet. Ich habe wirklich Wichtigeres zu tun, als meine Zeit
mit Geschwätz über Lorn Blackwell zu vergeuden“, beendete sie
resolut das immer unerfreulicher werdende Gespräch.
„ Vielleicht
solltest du doch einmal ernsthaft über den Vorschlag deines Vaters
nachdenken, Cat. So schlecht ist seine Wahl vielleicht gar nicht“,
warf Jezebel sachlich ein.
„ Schluß
jetzt. Da gibt es nichts mehr nachzudenken.“ Demonstrativ stapfte
Cathy um ihren großen
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