Verfluchter Bastard! (German Edition)
Habt Ihr das
noch immer nicht verstanden? Nur zu. Fesselt mich. Schleppt mich vor
den Traualter. Das könnt Ihr gerne tun. Aber Ihr werdet schon sehen
welchen Skandal Ihr davon habt. Nie und nimmer werde ich diesem
Lustbock mein Ja-Wort geben. Nichts und niemand wird mich jemals dazu
bringen. Niemand! Nicht die Hölle und nicht der Teufel. Habt ihr
mich verstanden, Vater?“
Cathy
hatte die ganze Zeit mit gefährlich ruhiger Stimme gesprochen. Doch
ihre Augen verschossen grüne, höllenheiße Blitze.
Charles
McKinley musterte nachdenklich seine Tochter. Er zweifelte nicht eine
Sekunde daran, dass sie jedes ihrer Worte wahrmachen und vermutlich
tatsächlich lieber sterben würde, als zu heiraten.
Charles
McKinley überlegte kurz. Dann nickte er ruhig und seufzte hilflos:
„Gut, du wirst schon sehen was du von deiner Sturheit hast. Ich
habe es nun wirklich oft genug im Guten versucht, Cathy, doch du
lässt mir keine andere Wahl. Offenbar willst du es nicht anders.“
Für
einen Moment war Cathy vom Einlenken und der seltsamen Wortwahl ihres
Vaters überrascht. Doch dann wischte sie das leichte Unbehagen, das
sie kurzzeitig beschlichen hatte, rasch beiseite.
Das
Einzige was zählte war, dass sie wieder einmal ihren Kopf
durchgesetzt hatte. Mit etwas Glück, so hoffte sie, war dieses
leidige Thema nun ein- für allemal vom Tisch.
Der
heiße Disput, vor allem aber der Name Lorn Blackwell, hatten ihren
Mund ganz trocken werden lassen.
„ Hättet
Ihr bitte die Güte, Jezebel mit einer Tasse Tee zu mir herauf zu
schicken, Vater? Ich glaube, ich brauche jetzt dringend etwas zu
trinken.“ Cathy hoffte, dass ihr Vater den versöhnlichen Tonfall
in ihrer Stimme nicht ignorieren würde.
Ihr
Vater zögerte kurz, nickte dann stumm, bevor er sie mit leisen
Schritten verließ.
Kapitel
4
Sekundenlang
starrte Cathy auf die Tür, die sich hinter ihrem Vater geschlossen
hatte. Irgendwo, ganz tief in ihrem Innern, spürte sie ein leichtes
Unbehagen und eine längst vergessen geglaubte Erinnung bahnte sich
unaufhaltsam ihren Weg nach oben.
Als
ob es erst gestern gewesen wäre, hatte sie plötzlich wieder jenen
Sommer vor Augen, als sie Lorn Blackwell das erste Mal gesehen und
ihm von da an hemmungslos nachgestellt hatte.
Bei
dem Gedanken, wie ungebührlich sie sich benommen und in welche
Verzückung sie bei seinem Anblick geraten war, röteten sich ihre
Wangen.
Mein
Gott, ich war damals ein dreizehnjähriges, dummes und ahnungsloses
Mädchen , rief sie sich selbst zur Ordnung. Es war kein
Verbrechen in diesem Alter romantische Gefühle für einen jungen
Mann zu hegen .
Im
Rückblick wusste sie natürlich, dass ihr damaliges Verhalten höchst
ungebührlich gewesen war – aber das von Lorn Blackwell nicht
minder.
Sofort
stand ihr wieder jene Szene auf der stillen Waldlichtung vor Augen.
Die Erinnerung daran ließ sie einerseits schmunzeln, andererseits
war da auch ein ungewohnter Schauer, der ihr Gänsehaut über den
Rücken jagte und ein seltsames Kribbeln in ihrem Schoß verursachte.
Sie
sah die Szene wieder vor sich. Nachdem Lorn ihr verboten hatte, ihn
wiederzusehen, hatte sie ihm eifersüchtig auf jener Waldlichtung,
seinem Lieblingsplatz, aufgelauert. Sie wusste nur zu genau, wann er
sich dort mit dieser dummen Gans von Hühnermagd traf, um sich mit
ihr liebestoll im Gras zu wälzen. Blind vor Eifersucht hatte sie
diesem Treiben nicht mehr länger zusehen wollen. In ihrem
jugendlichen Stolz hatte sie sich eingebildet Lorn Blackwell gehöre
ihr – ihr ganz allein.
Geduldig
hatte sie sich an jenem Nachmittag in einem Baum auf die Lauer gelegt
und gewartet, bis die beiden Turteltauben endlich aufgetaucht waren,
sich ins Gras gelegt hatten und anfingen, sich hemmunglos miteinander
zu vergnügen.
Cathy
hatte ihnen eine Weile unentschlossen zugesehen, bis ihr plötzlich
die Augen übergingen, als dieses unverschämte Weib Lorns Hose
öffnete, sein hartes Glied heraus, und dann in den Mund nahm! Es
hatte sie alle Mühe gekostet, nicht vor Schreck und Ekel vom Baum zu
fallen. So etwas Widerliches hatte sie ja noch nie gesehen!
Dabei
war sie Einiges gewöhnt. Der Bauer, bei dem sie untergebracht war,
nahm keine Rücksicht auf sie, wenn er seine Bäuerin des Nachts
grunzend und stöhnend bestieg, und auch die Schäfer und das Gesinde
trieben es gerne am hellichten Tag miteinander, manchmal von vorne,
manchmal von hinten. Aber das, was Lorn Blackwell und seine
Hühnermagd da unten miteinander trieben, war einfach nur
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