Verfluchter Bastard!
tödliche Gewissheit. Es gab nur eine Erklärung für diesen seltsam feuchten Boden und den modrigen Geruch: Sie befand sich in einem Sumpf. Und den einzigen Sumpf, den es hier weit und breit gab – war Flander Moss!
Augenblicklich verharrte Cathy an Ort und Stelle. Sie wusste, jeder weitere Schritt konnte jetzt auch ihr letzter sein. Kein Wunder, dass mich dieser verfluchte Mistkerl nicht gefesselt hat. Dieses Höllenmoor ist effektiver als jede Fessel . Jeder Fluchtversuch hier ist sinnlos!
Cathy überlegte eine Weile und suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Doch egal wie sie es auch drehte und wendete, sie hatte keine Wahl. Sie musste zurückgehen. Jeder weitere Schritt in diesem Höllenmoor wäre bei klarer Sicht schon absoluter Wahnsinn, bei Nebel aber absolut tödlich.
Vorsichtig begann sie sich auf der Stelle umzudrehen. Zäh und schmatzend übte der weiche Untergrund einen unwiderstehlichen Sog auf ihre Stiefel aus. Cathy biss die Zähne zusammen. Sie durfte jetzt auf keinen Fall das Gleichgewicht oder die Orientierung verlieren.
Sie schaute sich um und wusste doch schon nicht mehr, aus welcher Richtung sie gekommen war. Der Nebel war einfach zu dicht, als dass sie auch nur ein paar Meter weit sehen konnte. Angst beschlich sie. Sie wusste, dass die Hütte aus der sie geflohen war, nicht weit sein konnte.
Aber ein einziger falscher Schritt könnte jetzt ihr Todesurteil sein. Sie balancierte auf einem Bein und versuchte mit dem anderen Fuß den Grund vor ihr auszuloten. Vorsichtig setzte sie ihren Fuß auf und prüfte, wie weit sie einsinken würde. Erleichtert stellte sie fest, dass der Boden sie hielt. Mühsam kämpfte sie sich so einige Schritte voran. Doch bei einem der nächsten Schritte verlor sie das Gleichgewicht und stürzte der Länge nach in den Matsch. Laut fluchend versuchte sie sich aufzurappeln, doch zu ihrem Entsetzen merkte sie, dass ihre Hände und ihr Oberkörper in den weichen Matsch einsanken und keinen Halt mehr fanden. Eine eiskalte Hand griff nach ihrem Herzen und es kostete sie alle Mühe nicht panisch um sich zu schlagen.
Mit aller Kraft zwang sie sich zur Ruhe und versuchte ganz langsam rückwärts zu robben. Ihre Beine lagen noch immer auf festem Grund, nur ihr Oberkörper befand sich in der gefährlichen Zone und begann langsam einzusinken.
Cathy atmete tief ein, rammte ihre Stiefelspitzen so gut es ging in die etwas festere Erde, und versuchte sich dann mit den Füssen langsam aus dem zähen Sumpf zu ziehen. Doch sie kam nicht einen Zentimeter von der Stelle. Der eiskalte Moorschlamm hielt ihre Arme und ihren Oberkörper eisern umschlungen. Ihre Finger wurden von der unglaublichen Kälte des Moorschlamms rasend schnell taub und ihr Nacken schmerzte von der Anstrengung, den Kopf aus der dunklen Brühe herauszuhalten. Nur ein paar Augenblicke mehr und ihr würde der Schlamm bis zum Mund stehen.
Cathy tat das einzig Vernünftige in dieser ausweglosen Situation und begann aus Leibeskräften um Hilfe zu schreien. Sie konnte nur inständig hoffen, dass ihr angsterfülltes Gebrüll diesen schnarchenden Riesen wecken würde.
Die Sekunden verrannen und mit jedem Schrei sank Cathy etwas tiefer in das eiskalte Moor. Todesangst machte sich in ihr breit. Sie wusste, es blieb ihr nur noch sehr wenig Zeit, um um Hilfe zu schreien. In wenigen Augenblicken würde die tödliche, braune Brühe in ihren Mund laufen und jeden weiteren Schrei ersticken.
In ihrer Todesangst begann Cathy wie am Spieß zu brüllen. Ihre Nackenmuskeln verkrampften sich immer mehr und drohten langsam zu versagen. Hilflos musste sie zusehen, wie ihr Gesicht immer weiter in die braune Brühe eintauchte. Heiße Tränen schossen ihr in die Augen, sie wusste, wenn nicht sofort ein Wunder geschah, dann wäre sie in ein paar Minuten tot – jämmerlich erstickt in der stinkenden braunen Moorbrühe.
Doch das Wunder geschah. Zwei riesige Schraubstöcke umschlossen plötzlich ihre Knöchel samt Stiefel und zogen sie mit unwiderstehlicher Macht Zentimeter für Zentimeter aus dem zähen Schlamm.
Nur widerwillig gab das Moor seine sichergeglaubte Beute wieder frei. Als Cathy wieder festen Boden unter ihren Händen spürte, begann sie vor Erleichterung und Freude zu zittern und hemmungslos zu schluchzen. Minutenlang war sie wie gelähmt. Sie bemerkte weder den klammen, kalten Moorschlamm, der ihr Gesicht und ihre gesamte Vorderseite bedeckte, noch hatte sie Augen für ihren Retter.
Sie war völlig überwältigt von dem
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