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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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dass du dich wieder mit deinem Großvater triffst? Allein?«
    Sie nickte. »So lange es nicht zu gefährlich ist.«
    »Woher willst du denn wissen, ob es gefährlich ist?« Er schüttelte den Kopf, und seine dunklen Haare fielen ihm in die Stirn. »Mach das nicht, bevor ich wieder zurück bin.« Er legte ihr die Hand unters Kinn. »Versprich es mir.«
    »Bevor du zurück bist?«, fragte sie.
    Seine Miene verfinsterte sich. »Mein Dad schon wieder. Dieses Mal muss ich für eine Weile dort bleiben. Eine Woche oder so.«
    Sie begriff nur langsam, was er gesagt hatte. »Aber die Schule fängt doch morgen an.«
    »Ja, stimmt.« Er klang gereizt. »Aber mein Dad findet Bildung leider nicht so wichtig.«
    »Kannst du ihm nicht einfach sagen, dass es nicht geht? Dass du am Wochenende zu ihm kommst?«
    »Ich wünschte, das könnte ich.« Er seufzte.
    »Aber warum denn so lange?« Plötzlich kam ihr der Gedanke, dass Fredericka mit ihm gehen könnte.
    Er streichelte ihre Wange. »Er hat sich ziemlich deutlich ausgedrückt, Kylie. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es auch durch. Es tut mir echt leid.«
    Seine Entschuldigung klang so ehrlich, dass Kylie das Herz schwer wurde. Ehrlich und … schuldbewusst. Wieso nur?
    Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Du weißt, dass ich das nur mache, um in den Rat zu kommen. Sonst würde ich das alles nicht tun. Und … wenn es vorbei ist, ist es vorbei.«
    »Was ist vorbei? Was will er denn von dir?«
    »Er … ist einfach verrückt, und ich muss da mitmachen. Bitte … hab noch ein bisschen Geduld. In weniger als einem Monat wird der Rat seine Entscheidung verkünden. Ich brauche nur diesen Monat abzuwarten, dann kann er mir mit seinen blöden Ideen gestohlen bleiben.«
    »Was denn für Ideen?« Kylie beschlich langsam ein ungutes Gefühl. »Ich hasse es, dass du Geheimnisse vor mir hast.«
    »Ich weiß«, erwiderte Lucas. »Ich hasse das auch. Aber du musst mir vertrauen.«
    Als er vertrauen sagte, hatte Kylie eine Eingebung, dass er etwas anderes meinen könnte, irgendwie … mehr. Mehr wie … »Kommt Fredericka mit?«, fragte sie schnell.
    »Nein«, sagte er. »Ich geh allein.«
    »Nicht mal mit Clara?«, hakte sie nach, immer noch verunsichert von dem seltsamen Gefühl, dass sie von ihm empfing.
    »Nein. Sie kommt vielleicht kurz dazu, wird aber nicht bleiben.« Er zog sie fest an sich, und sie saßen eine Weile schweigend da. Sie hatte Mitleid mit ihm, weil sie spürte, dass er wirklich nicht gehen und nicht bei den komischen Plänen seines Vaters mitmachen wollte.
    Aber er ging trotzdem und tat höchstwahrscheinlich – was auch immer es zu tun gab. Und er hatte ein schlechtes Gewissen deshalb. Nur warum?
    »Rufst du mich an?«, brach Kylie schließlich das Schweigen.
    »Ich werde es versuchen, aber wenn er meine Anrufe überwacht, darf er mich nicht dabei erwischen, dass ich …«
    »Dass du mit mir redest?«
    Er seufzte und sie wusste, dass es die Wahrheit war. »Ich finde das ja auch beschissen.«
    Ein paar Sekunden verstrichen, dann sagte er: »Du hast mir noch nicht versprochen, dass du dich erst mit deinem Großvater triffst, wenn ich wieder da bin.«
    »Das kann ich dir nicht versprechen«, erwiderte Kylie genervt. Sie hatte es langsam satt, dass er von ihr Versprechen und Antworten verlangte und selbst so viel vor ihr geheim hielt. »Ich werde tun, was ich tun muss.« Und das musste er akzeptieren, so wie sie sich bemühte, zu akzeptieren, was er ihr gesagt hatte – oder eher, was er ihr nicht gesagt hatte.

    Der erste Schultag in Shadow Falls war genauso aufregend wie jeder andere erste Schultag in Kylies bisheriger Schulkarriere. Sie war immer nervös und gespannt, wie es wohl sein würde, in einem Raum voller Leute zu sitzen, die man noch nicht richtig kannte.
    Obwohl sie jetzt wusste, was sie war, fühlte sie sich immer noch wie ein Außenseiter unter den anderen Übernatürlichen, die alle ihre Gruppen hatten. Sie dagegen wechselte von einer Clique zur nächsten, ohne irgendwo wirklich dazuzugehören.
    Sie konnte natürlich immer mit Della und Miranda abhängen und mit zu deren Freunden gehen, die sie bestimmt freundlich aufnehmen würden – aber das war nicht dasselbe. Es war genau wie an ihrer alten Schule. Der Unterschied war nur, dass sie dort immer mit Sara zusammen gewesen war, die auch nirgends reinzupassen schien.
    Während sich Kylie für den ersten Schultag hübsch machte, dachte sie über Sara nach. Sie hatten seit

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