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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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mir leid, wenn ich mich wiederhole, aber Hayden Yates hat sicherlich inzwischen mitbekommen, dass ich ein Geisterseher bin. Jeder hier hat das schon mitbekommen.« Spätestens nach ihrem Auftritt von heute.
    Holiday drehte nachdenklich ihre Haare zu einem dicken Zopf. »Ich will niemanden hier beschuldigen«, sagte sie bedächtig. »Aber Kylie hat schon recht. Es könnte jemand aus Shadow Falls sein. Und wenn die Stäbe vom Friedhof von Fallen war, dann sind die Leichen von Hannah und den anderen Mädchen nicht weit von hier entfernt.«
    »Schon gut«, grummelte Burnett in sich hinein. »Ich geh noch mal jede einzelne Akte von Hayden Yates durch, die ich finden kann. Bis ich damit durch bin, halt dich von dem Kerl fern.«
    »Ich glaub immer noch nicht, dass er es war«, meinte Holiday.
    »Und ich glaube, dass er es war«, erwiderte Kylie.
    »Wer kommt sonst noch in Frage?«, überlegte Burnett laut.
    »Einer der neuen Schüler oder ein Lehrer«, antwortete Holiday, »aber …«
    »Die meisten Serienmörder sind Männer. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Jugendlicher zu so etwas fähig wäre«, meinte Burnett.
    »Und Hannah spricht auch immer von einer männlichen Person«, fügte Kylie hinzu.
    Burnett schnaufte. »Ich glaube nicht, dass Collin Warren jemanden überhaupt lang genug anschauen könnte, um ihn zu töten.«
    »Aber er ist ziemlich seltsam«, erwiderte Kylie. Trotzdem war sie sich weiterhin sicher, dass Hayden Yates nichts Gutes im Schilde führte.
    »Nur weil er extrem schüchtern ist, muss er noch kein Serienmörder sein«, stellte Holiday fest. »Er ist auf sozialer Ebene einfach nicht so gut.«
    Burnett schüttelte den Kopf. »Nur um sicherzugehen, werde ich ihn auch noch mal überprüfen. Und du hältst dich von beiden fern.«
    Holiday verdrehte die Augen. »Wie soll ich eine Schule leiten, ohne mit den Lehrern zu sprechen?«
    »Ich kann dich auch in meiner Hütte einsperren, wenn dir das lieber ist«, sagte Burnett.
    »Das hättest du wohl gern«, erwiderte Holiday.
    Burnetts Augen leuchteten auf, und der Anflug eines Lächelns stahl sich auf sein Gesicht. »Das stimmt.«
    Kylie musste ebenfalls lächeln, weil sie Burnetts versteckte Botschaft genau verstand. Aus irgendeinem Grund musste sie an Lucas denken und vermisste ihn auch sofort. Sie hätte ihn jetzt so gern bei sich, um ihr bei all dem zu helfen. Verlieb dich bloß niemals, Mäuschen. Das tut so verdammt weh.
    Die Worte ihres Stiefvaters kamen ihr in den Sinn, und plötzlich wusste sie es. Sie liebte Lucas.
    Als hätte die Erkenntnis ihrem Kopf einen Neustart verpasst, fiel ihr auf einmal auch wieder ein, dass sie in Miss Kanes Schrank gewesen war und wie am Spieß geschrien hatte. Sie schloss peinlich berührt die Augen. Wenn die anderen sie nicht vorher schon für einen Freak gehalten hatten, dann würden sie das auf jeden Fall jetzt tun.
    Kylie spürte Holidays Hand an ihrem Handgelenk, doch dieses Mal hatte die Berührung fast keine Wirkung. Kylie war in Lucas verliebt, der sich nicht mal in der Öffentlichkeit mit ihr blicken lassen konnte. Und sie hatte sich mit einer ihrer blöden Geistervisionen vor allen zum Idioten gemacht.
    »Burnett«, sagte Holiday mit leiser Stimme, »warum holst du dir nicht ein paar Schuhe und lässt uns ein paar Minuten allein.«

    Erst als sie mit Holiday allein war, konnte sich Kylie gehenlassen. Sie weinte bitterlich an Holidays Schulter.
    Holiday hielt sie fest, so fest, dass Kylie noch stärker weinen musste. Nach ein paar Minuten sagte Holiday: »Es tut mir so leid. Hannah hätte nicht zu dir kommen sollen. Du bist noch viel zu jung, um mit so etwas Schrecklichem umzugehen.«
    Holidays Worte rissen Kylie aus ihrem Selbstmitleid.
    Sie richtete sich auf. »Nein. Ich meine, klar, es ist schwer, aber das muss ich nun mal tun. Ich würde es ja auch für einen Fremden tun. Und für deine Schwester würde ich es jederzeit wieder tun.« Und wenn es bedeutete, jemanden davon abzuhalten, Holiday etwas anzutun, würde sie noch viel mehr tun.
    Kylie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und war sich sicher, dass sie ganz rot und verquollen aussehen musste. Aber das war ihr gerade egal. Es ging um Holiday. Ihre Mentorin, ihre große Schwester. Ihre Freundin.
    »Außerdem«, fügte Kylie hinzu, »ist es ja nicht nur die Vision. Es ist auch Lucas. Ich glaube, ich liebe ihn. Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ihn liebe. O Mist! Ich liebe einen Typ, der mich nicht lieben darf.«
    Holiday

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