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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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Tür öffnen konnte, schoss eine Hand durch das splitternde Holz. Knochige Finger krallten sich in ihr Shirt und zogen sie durch die zerbrochene Schranktür. Und auf einmal war es kein Schrank mehr.
    Der dunkle, feuchte Ort roch modrig, nach Schmutz und Tod.
    Sie schrie los. Wie am Spieß.
    »Kylie? Kylie?« Die Stimmen waren leise wie Hintergrundgeräusche und verklangen in der Ferne. Das einzige Geräusch, das blieb, war ein Klacken von Metall auf Metall.
    Sie lag flach auf dem Rücken. Schmutz und kleine Steinchen rieselten auf ihr Gesicht herab. Sie wollte sich übers Gesicht wischen, aber ihre Arme waren eingeklemmt. Noch bevor sie die Augen öffnete, wusste sie, wo sie war.
    Das Grab – sie war in dem Grab mit Hannah und den anderen Mädchen.
    Und sie hatte das schreckliche Gefühl, dass sie vielleicht nie wieder hier rauskommen würde.

34. Kapitel
        
    Lebendig begraben.
    Panik schnürte ihr die Luft ab. Sie öffnete die Augen und sah nur Dunkelheit. Noch mehr Schmutz rieselte auf sie herab. Sie blinzelte und bekam Sand in die Augen.
    Bitte, ich will hier raus, flehte sie. Langsam gewöhnte sie sich an die Dunkelheit, und die Tränen, die die Verzweiflung ihr in die Augen getrieben hatte, halfen wenigstens ein bisschen, den Dreck auszuspülen.
    Sie rang um Atem, aber sie konnte den Mund nicht öffnen; etwas hinderte sie daran. Ihre Lunge schrie nach Sauerstoff, also atmete sie gierig durch die Nase ein. Doch sofort wurde ihr übel von dem Gestank – nach Tod und irgendeinem schweren Gewürz. Sie zwang sich, den Kopf zu drehen, um sich zu vergewissern, dass sie recht hatte: Die Vision hatte sie in das Grab der Frauen gebracht.
    Eine lange Strähne roten Haars schmiegte sich an ihre Wange. Anders als in der ersten Vision war sie dieses Mal der Geist. Sie war Hannah – nur dass sie, anders als die Frau, in deren Körper sie sich gerade befand, noch atmete. Der Gedanke, dass sie in einem toten Körper war, ließ sie vor Übelkeit würgen. Was sich nicht gerade besserte, als ihr ein großer schwarzer Käfer über die Augen lief. Seine kratzigen Beinchen huschten über ihre Wangen, und er streckte den Kopf in ihr linkes Nasenloch. Sie schnaubte los und versuchte sich zu befreien, aber es half alles nichts.
    Sie drehte den Kopf so weit, bis sie Cindy Shaffer neben sich entdeckte. Ein Schrei formte sich in Kylies Kehle, ergab aber nur einen leisen erstickten Laut, da sie ihren Mund immer noch nicht öffnen konnte. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, blieb ihr vor Schreck fast das Herz stehen. Die Haut im Gesicht des Mädchens hing in Fetzen herab, so dass ihre Kieferknochen weiß darunter schimmerten. Der Mund des Mädchens war mit Klebeband zugeklebt. Kylie schielte an ihrer eigenen Nase vorbei und war sich ziemlich sicher, dass sie ebenfalls Tape über dem Mund hatte. Und der verwesende Körper, in dem sie feststeckte, war mit Ketten gefesselt. Was sollte das bedeuten? Hatte der Mörder das alles getan?
    Kylie hörte ein metallisches Geräusch über sich und sie blickte nach oben. Sie sah, wie sich eine lange Metallspitze den Weg durch ein Loch in den Latten aus verwittertem Holz bahnte. Das Stück Metall kam näher, dann spürte sie es kalt an ihrem Oberarm. An einem Ende des Metallstabs war eine Art Ornament, wie ein Kreuz. Kylie erkannte das Symbol von dem rostigen Zaun und dem Tor am Friedhof.
    Die Schritte klangen, als würden sie sich entfernen, kehrten jedoch zurück, und ein weiterer, eiserner Zaunpfahl wurde durch das Loch geschoben. Dieses Mal sah Kylie die Hand der Person, die es hindurchsteckte. Der Arm war nicht weit von ihrem Gesicht entfernt und als sich der Ärmel leicht hochschob, sah Kylie eine silberne Armbanduhr darunter hervorblitzen.
    Was soll mir all dies nun sagen? , fragte sich Kylie und sah dabei zum toten Mädchen neben sich. Die nächste Panikwelle überkam sie, als eine fette Schlange, die mindestens einen Meter lang war, über ihren Bauch in Richtung ihres Halses glitt. Der kalte, glatte Bauch der Schlange streifte ihre Wange, und Kylie schrie innerlich auf.
    Sie musste hier raus.

    »Es ist alles okay.« Der beruhigende Klang von Holidays Stimme ließ Kylie sofort die Augen aufschlagen. Sie schaute sich hastig um. Sie war in Holidays Büro. Aber warum war sie …?
    Die Vision spielte sich noch einmal in ihrem Kopf ab, wie ein Horrorfilm, den man schneller laufen ließ. Panik schnürte ihr die Luft ab. Sie sprang vom Sofa auf und schüttelte wie besessen Arme und Beine, in

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