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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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menschlich war. Also haben wir keinen Vergleich.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.« Burnett legte nachdenklich den Kopf zur Seite. »Da könnte was dran sein.«
    »Aber was ist mit der Chamäleon-Sache?« Kylie ließ sich nicht so leicht davon abbringen.
    »Ich weiß nicht«, meinte Holiday. »Ich sage ja nur, dass es dein komisches Muster erklären könnte.«
    Kylie ging im Kopf noch einmal das Gespräch durch. Je länger sie darüber nachdachte, desto weniger Sinn ergab es. »Ich will diese Akten sehen.«
    »Ich bin mir sicher, dass die Akten, die ich damals ausgegraben habe, inzwischen versteckt worden sind.«
    »Sie haben meine Großmutter auf dem Gewissen und wurden nicht dafür bestraft. Und jetzt wollen sie mir dasselbe antun.«
    »Die Leute, die das damals getan haben, sind alle entlassen worden oder inzwischen in Rente.« Er hielt inne. »Ich weiß, dass es für dich so aussieht, und ich bin auch dagegen, dass du die Tests machen lässt. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass sie absichtlich dein Leben aufs Spiel setzen würden.«
    »Aber das wissen wir nicht mit Sicherheit.« Holidays Stimme klang bestimmt und erinnerte Kylie an den Tonfall ihrer Mutter zuvor.
    »Genau deshalb verhalte ich mich ja auch so«, verteidigte sich Burnett. »Deshalb stelle ich mich gegen meinen Eid zur FRU. Ich bin auf eurer Seite. Was kann ich denn noch tun, um es dir zu beweisen?«
    »Bitte«, seufzte Kylie. »Ich will nicht, dass ihr zwei euch wegen mir streitet.«
    »Du musst mir gar nichts beweisen.« Holiday errötete. »Es tut mir leid. Ich werde nur so schnell wütend, weil es um Kylies Sicherheit geht.«
    »Ich weiß, das geht mir doch auch so.« Burnett schielte zu Kylie rüber. »Und wir haben uns nicht gestritten.« Er drehte sich zu Holiday um. »Dieses Mal haben wir doch wirklich nur diskutiert, oder?«
    »Stimmt.« Ein zaghaftes Lächeln flog über Holidays Gesicht, als sich ihre Blicke begegneten.
    Kylie musste grinsen, auch wenn ihr eigentlich nicht danach zumute war. Sie hatte so ein Glück, diese Leute auf ihrer Seite zu haben. Doch ihr Lächeln währte nur ein paar Sekunden. »Was werden sie wohl als Nächstes tun?«
    Burnett atmete hörbar aus. »Es kann gut sein, dass sie weiter versuchen, dich umzustimmen. Dich davon zu überzeugen, dass es für einen guten Zweck ist. Ich dachte, das wäre schon die ganze Zeit ihr Plan gewesen.«
    »Sollte ich ihnen dann sagen, dass ich das von meiner Großmutter weiß? Und ihnen drohen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn sie nicht aufhören?«, fragte Kylie.
    Burnett hatte ohne das Wissen der FRU die Überreste von Kylies toter Großmutter aus dem Grab entfernt und versteckt, bevor jemand von der FRU es tun konnte. Das musste ziemlich schwer für ihn gewesen sein. Aber laut Burnett hatte Kylie jetzt etwas in der Hand, falls die FRU versuchen sollte, sie zu etwas zu zwingen, was sie nicht tun wollte.
    »Ich würde nein sagen und wenn sie dich drängen, bringst du die Überreste deiner Großmutter als Beweis ins Spiel.« Er sah angespannt aus. Holidays Blick wirkte ebenfalls beunruhigt.
    »Was passiert, wenn sie herausfinden, dass du die Überreste aus dem Grab entfernt hast?«, fragte Kylie.
    »Das werden sie nicht. Ich hab meine Spuren verwischt«, sagte er voller Überzeugung. Vielleicht mit ein bisschen zu viel Überzeugung, so als wollte er sich selbst darin bestätigen.
    »Sie werden dich verdächtigen, weil du hier arbeitest. Weil du mir nahestehst«, entgegnete Kylie.
    »Das kann schon sein, aber das müssen sie mir erst mal beweisen. Und dazu werden sie nichts finden.«
    Kylie hoffte sehr, dass er recht hatte. Sie schielte zu Holiday rüber und musste wieder an den Geist denken.
    Holiday streckte die Hand aus und legte sie auf Kylies. »Ist sonst noch etwas?«
    »Nein, sonst nichts.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Das reicht doch, oder?« Kylies Blick wanderte zum Fenster. Draußen wurde der Abendhimmel allmählich schwarz, doch noch konnte Kylie die Bäume sehen, die sich im Wind wiegten.
    Sie schaute wieder Holiday an und hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, ihr alles zu erzählen. »Ich hab das Gefühl, als würde mich etwas rufen.« Sie machte eine Handbewegung zum Fenster. »Da draußen ist etwas, das mich ruft. Aber ich weiß nicht, was.«
    Holiday sah verwirrt aus. »So, wie wenn die Wasserfälle dich rufen?«
    »Ja«, bestätigte Kylie. Nur dass es sich viel größer anfühlte.
    »Dann lass uns bald mal wieder zusammen hingehen.«

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