Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
Vom Netzwerk:
Holiday lehnte sich nach vorn. »Denkst du, wenn wir morgen gehen, reicht das noch?«
    Kylie wollte klarstellen, dass sie nicht sicher war, ob das die Wasserfälle waren, die sie riefen. Aber sie wusste nicht, wie sie es erklären sollte. Also nickte sie nur.
    »Ich geh mit euch«, schaltete sich Burnett ein.
    »Bis hinter die Wasserfälle?« Holiday drehte sich zu Burnett um.
    »Wenn du glaubst, dass das nötig ist, mache ich das.«
    »Der Gedanke, zu den Wasserfällen zu gehen, beunruhigt dich nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich war schon oft dort.«
    Holiday warf Kylie einen kurzen Blick zu. »Ich weiß, und das finde ich äußerst verblüffend. Die meisten Übernatürlichen würde man nicht mit zehn Pferden dazu kriegen, hinter die Wasserfälle zu gehen.«
    Ein verschmitztes Lächeln spielte um seinen sonst so ernsten Mund. »Ich hab doch gesagt, ich bin etwas Besonderes.«
    Holiday seufzte. »Aber die Wasserfälle …«
    »Sind kein Problem für mich«, unterbrach er sie und wandte sich dann an Kylie. »Komm, ich bring dich zu deiner Hütte. Della hat Schatten-Dienst, und ich hab ihr gesagt, dass ich dich zurückbringe.« Burnett hatte offensichtlich keine Lust mehr, weiter über die Wasserfälle zu reden. Hatte er etwas zu verbergen? Holiday schien sich dieselbe Frage zu stellen.
    »Sie hat das Abendessen verpasst«, wandte Holiday ein.
    »Ich brauch nur noch ein Sandwich, und das kann ich mir in der Hütte machen.«
    Holiday umarmte Kylie und schenkte ihr einen Schub beruhigender Gefühle.
    Die Wirkung der Umarmung hielt so lange an, bis sie auf dem dunklen Pfad waren und Burnett sie mit einer Frage überrumpelte. »Kannst du mir mal sagen, wieso du Holiday angelogen hast?«

7. Kapitel
        
    »Ich hab sie nicht angelogen.« Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, da fiel Kylie ein, dass sie Holiday doch angelogen hatte. Nämlich als sie sie gefragt hatte, ob sonst noch etwas war. So ein Mist, dass sie nicht daran gedacht hatte, dass Burnett ihre Lügen anhand ihres Herzschlags enttarnen konnte.
    Sie ging wortlos weiter. Er zog eine Augenbraue hoch und schaute missbilligend auf sie hinab. »Versuch es noch mal.«
    Kylie gab widerwillig nach. »Es ist ’ne Geistersache. Ich versteh es ja selbst noch nicht.« Um nichts in der Welt würde sie Burnett von dem Geist erzählen, der wie Holiday aussah. Burnett würde ausrasten. Obwohl, vielleicht auch nicht. Vielleicht hatte er weniger Angst vor Geistern, als er zugeben wollte.
    »Was verschweigst du ihr über die Wasserfälle?«, fragte sie Burnett.
    Sein vorwurfsvoller Ausdruck verschwand. »Ich verschweige ihr nichts.«
    »Du kannst hinter die Wasserfälle gehen, was sonst keiner kann.«
    »Ich bin ja selbst erstaunt darüber«, räumte er ein. »Obwohl ich mich auch nicht so super wohl dort fühle.«
    »Hast du dich nicht gerufen gefühlt, dorthin zu gehen?«
    Er zögerte. »Vielleicht ein bisschen.« Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinanderher.
    »Warum hast du Holiday nichts davon gesagt?«, fragte Kylie schließlich.
    Er warf ihr einen schelmischen Blick zu. »Vielleicht verstehe ich es ja selbst noch nicht.« Er benutzte einfach dieselbe Ausrede wie Kylie zuvor.
    »Okay.« Sie verdrehte die Augen.
    Ein paar Minuten später kam Burnett wieder darauf zu sprechen. »Ich dachte, du könntest mit Holiday über Geister sprechen.«
    »Kann ich auch. Aber ich würde es lieber erst allein versuchen.« Und das war tatsächlich die Wahrheit.
    Er nickte. Als sie sich der Hütte näherten, fiel Kylie wieder ein, dass sie eigentlich Lucas hatte besuchen wollen. »Kann Lucas vielleicht heute Abend den Schatten-Dienst übernehmen? Ich muss mit ihm über was reden.«
    Burnett ließ sich Zeit mit einer Antwort. Kylie hatte schon Angst, er könnte nein sagen. »Okay, aber haltet euch vom Wald fern.«
    Seine Antwort ließ sie aufhorchen. »Ist der Alarm wieder kaputt?«
    »Nein, er funktioniert, aber bei schlechten Wetterbedingungen könnte jemand in den Wald gelangen, ohne erfasst zu werden.«
    Sie nickte.
    »Hast du jemanden gesehen?«, fragte Burnett.
    »Nein.«
    Er hielt inne. »Bist du sicher?«
    »Ja, ich bin mir sicher«, erwiderte sie. »Es ist nur … manchmal macht mir der Wald irgendwie Angst.«
    »Dann hör auf dein Bauchgefühl, und geh nicht in den Wald.«
    »Das hab ich auch vor.« Kylie betrachtete den Waldrand und die dunklen Schatten zwischen den schwarzen Baumstämmen. Gerade konnte sie nichts spüren. Vielleicht war das seltsame

Weitere Kostenlose Bücher