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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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auf«, drohte Della dem ersten Typ.
    So hatte sich Kylie das Reden nicht vorgestellt.
    »Wir haben nicht vor, euch weh zu tun«, sagte der Mann in der Mitte zu Kylie und zog eine Grimasse in Richtung Della, so als wollte er ihre Drohgebärde nachäffen. »Aber wenn wir provoziert werden, könnte sich das ändern.«
    Della fauchte noch lauter.
    »Dann gehen Sie. Bitte.« Kylie schaute zu den anderen beiden Männern. Der in der Mitte schien eindeutig der Anführer zu sein. Er sah nicht alt aus, aber am Grau seiner Schläfen und den feinen Linien um seine dunkelblauen Augen konnte sie erkennen, dass er älter war, als sie zunächst angenommen hatte. Als sie seine Augen genauer betrachtete, hatte sie das Gefühl, dass sie ihn irgendwoher kannte. Sein musternder Blick sagte ihr, dass er dasselbe dachte. Dann wurden seine Augen schmal, als er ihr Muster erkannte.
    Auf einmal fiel bei Kylie der Groschen. Sie wusste, wer er war. Und sie hatte das Gefühl, dass er sie auch erkannt hatte. Die Angst in ihrem Bauch verstärkte sich. Dieser Mann hatte keine Ehrfurcht vor dem Leben. Das hatte er Kylie schon einmal bewiesen.
    Er machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Della versuchte sich dazwischenzuwerfen, aber Kylie packte sie am Arm und hielt sie zurück.
    »Lass mich das erledigen.« Das Rauschen in Kylies Blut – das Rauschen, das immer dann auftrat, wenn sie jemanden beschützen musste – wurde stärker.
    »Ich bin nicht hier, um Blut zu vergießen«, betonte er.
    »Dann gehen Sie doch endlich«, verlangte Kylie wieder.
    »Ja, kneift den Schwanz ein und haut ab«, zischte Della.
    Ein bedrohliches Knurren kam von hinter ihnen. Della fuhr herum und riss sich aus Kylies Griff los. Ihre Augen glühten angriffslustig. Kylie hatte Angst. Nicht um sich selbst, sondern davor, was passieren würde. Ihr Blut rauschte ihr laut in den Ohren. Sie konzentrierte sich weiter auf Della. Wenn jemand ihr etwas antun sollte, würde das nicht gut ausgehen.
    »Beruhigt euch«, befahl der Anführer, und Kylie hatte das Gefühl, dass er es nicht nur zu seinen Leuten, sondern auch zu ihr sagte. »Ich bin nur hier, um mit meinem Sohn zu reden.«
    »Dann rede doch mit mir«, tönte eine weitere Stimme aus dem Dunkel der Bäume. »Aber deine Wachhunde müssen sich zurückziehen.« Es war Lucas’ Stimme, und als Kylie sich umdrehte, sah sie ihn nicht weit von ihr entfernt stehen. Seine Augen glühten in einem leuchtenden Orange. Er hob ganz leicht den Kopf und sog die Luft durch die Nase, als würde er eine Witterung aufnehmen.
    Sie wusste in dem Moment, dass sie es nicht geschafft hatte, ihre Angst zu verbergen. Lucas hatte sie gerochen, also hatten das die anderen wahrscheinlich auch getan. Aber sie fragte sich, ob sie auch bemerkt hatten, dass sie keine Angst vor einem Kampf hatte. Vielmehr fürchtete sie das Gefühlsdilemma, in das sie geraten würde. Den Vater des Freundes umzubringen, konnte nicht gut sein für eine Beziehung.
    »Ich hab gesagt, zieht euch zurück!«, befahl Lucas.
    Als sich die drei Männer nicht bewegten, schaltete sich Della ein: »Ihr habt ihn gehört, ihr Arschlöcher. Haut ab.«
    Lucas stand plötzlich an Kylies Seite. Sein warmer Oberarm berührte leicht ihre Schulter und gab ihr das Gefühl, dass er zu ihr hielt, auch wenn es gegen seinen Vater ging. Bei dem Gedanken wurde ihr warm ums Herz, auch wenn sie immer noch panisch war.
    Werwölfe aus Lucas’ Rudel tauchten hinter ihm zwischen den Bäumen auf. Sie wirkten nicht aggressiv, aber mit ihrer Anwesenheit drückten sie deutlich ihre Loyalität zu Lucas aus.
    »Scheint so, als wäre ich nicht der Einzige, der seine Wachhunde mitgebracht hat«, stellte Mr Parker fest.
    »Das ist meine Rückendeckung – nur für den Fall, dass ich sie brauche«, gab Lucas zurück.
    Ein tiefes Knurren kam von einem der Werwölfe neben Lucas’ Dad. Mr Parker bedachte ihn mit einem Blick, der keinen Widerspruch duldete. »Es wird heute Nacht keinen Ärger geben.«
    Obwohl die Spannung immer noch zum Greifen war, hatte Kylie das Gefühl, dass sich die Werwölfe dem Befehl ihres Anführers nicht widersetzen würden. Der Adrenalinschub in ihren Adern ließ nach.
    Will, ein Freund von Lucas, trat ein paar Schritte vor. Kylie traf plötzlich die Erkenntnis, dass Lucas gar nicht mit Fredericka allein gewesen war. Sofort hatte sie ein schlechtes Gewissen, dass sie an ihm gezweifelt hatte. Als ob sie Kylies Gedanken gelesen hätte, trat Fredericka zwischen den Bäumen hervor.
    »Mr Parker.

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