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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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Augenbrauen zu zucken und Kylies Muster zu checken, was Kylie ziemlich nervös machte. Was dachte sie denn, was sie da noch entdecken würde?
    Collin Warren – halb Fee, halb Mensch – war der neue Geschichtslehrer. Er war Hobby-Geologe und wirkte eher unauffällig, was ungewöhnlich war für jemanden mit Feenblut. Normalerweise hatten Feen eine ordentliche Portion natürlichen Charmes, doch vielleicht hatte Mr Warren genau diese Eigenschaft der Feen nicht mitbekommen. Kylie hatte gehört, dass manche halb menschliche Übernatürliche mehr Mensch waren als übernatürlich.
    Jedenfalls lächelte er nett und sagte die richtigen Sachen – »Schön, dich kennenzulernen« –, aber irgendwie hatte Kylie das Gefühl, dass er sich nicht wohl fühlte, so im Mittelpunkt zu stehen.
    Nachdem sich alle vorgestellt hatten, stand Kylie immer noch mit ihrem gezwungenen Lächeln da und wartete darauf, dass jemand den unangenehmen Moment beendete. Burnett erbarmte sich schließlich. »Gut, dann kennen sich ja jetzt alle.«
    Kylie drehte sich um und hatte nur noch einen Gedanken: Nichts wie weg! Doch sie kam genau einen Schritt weit. Plötzlich war sie umzingelt von sechs oder sieben Jugendlichen, die sie nicht kannte. Wahrscheinlich die neuen Schüler. So unverblümt wie die sie anstarrten, blieb ihr die Luft weg. Es war schon schlimm genug, dass die anderen Campteilnehmer sie anstarrten, aber diese Fremden … Ihr Herzschlag raste und ihre Handflächen juckten. Als Nächstes würde sie wahrscheinlich einen nervösen Ausschlag bekommen.
    Ihr »Mücke-verschluckt-Lächeln« erlosch. Und die Mücke summte stattdessen in ihrem Bauch. Sie wusste nicht, wie sie noch mehr unangenehme Vorstellungen und weiteres Gehirnmuster-Checken ertragen sollte.
    »Stimmt es, dass du am Anfang gar kein Muster hattest?«, fragte eines der Mädchen, eine Hexe.
    Plötzlich fühlte Kylie, wie sich ein Arm um ihre Schultern legte. Ohne nachzuschauen, erkannte sie sofort Dereks warme Berührung. »Tut mir leid, aber ihr werdet das Kennenlernen auf später verschieben müssen. Ich muss Kylie mal kurz entführen.«
    »Glückspilz«, murmelte einer der neuen Vampire.
    »Ja, das bin ich«, sagte Derek besitzergreifend.
    Er schob sie durch den Halbkreis der neuen Schüler. Er bewegte sie selbstbewusst und bestimmt, um sie vor den Gaffern in Sicherheit zu bringen. Dafür war sie ihm so dankbar. Sie lehnte sich an seine Schulter und hörte, wie er seufzte.
    »Halt durch«, flüsterte er ihr zu. »Ich bring dich hier raus.«
    Er schaute über die Schulter zurück, und Kylie folgte seinem Blick zurück zu Burnett. Der Campleiter nickte ihm zu, als würde er ihm Erlaubnis erteilen, sie rauszubringen.
    Sie atmete erst wieder durch, als sie durch die Ausgangstür gingen.
    Dereks Arm um ihre Schulter lockerte sich nicht, als sie den Speisesaal verließen, als wollte er ihr sagen, dass er sie noch nicht loslassen wollte. Und obwohl sie es nicht zugab, war da ein Teil von ihr, der ihn auch nicht loslassen wollte. Doch sie wusste, dass das nicht richtig war, und trat einen Schritt beiseite. Dann sah sie in seine sanften grünen Augen.
    »Tut mir leid«, sagte sie leise.
    »Was tut dir leid?«
    Alles. Dass ich Gefühle habe, die ich nicht haben sollte. »Dass du mich grad retten musstest. Das ist verrückt. Ich hätte das selbst schaffen müssen. Die starren mich nur alle so an, als wäre ich …«
    »Was Besonderes?« Er grinste.
    »Nein, als wäre ich ein Freak.«
    Er schüttelte den Kopf. »Die halten dich nicht für einen Freak. Sie sind nur neugierig. Und dieser eine Vampir stand total auf dich. Aber ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist.«
    »Vielleicht ist es nicht mehr so schlimm, wenn ich mal weiß, was ich bin.« Aber das tat sie ja bereits, oder? Sie war ein Chamäleon. Zweifelte sie etwa auch schon an ihrer Herkunft, wie die anderen auch?
    Derek zog die Augenbrauen hoch. »Du glaubst immer noch nicht, dass du eine Hexe bist?«
    »Nicht wirklich.«
    Er nickte. »Na ja, das sollte sich ja morgen alles klären, oder? Wenn dein Großvater zu Besuch kommt.«
    Da fiel ihr ein, dass sie Derek gar nicht erzählt hatte, dass ihr Großvater nicht mehr telefonisch erreichbar war – geschweige denn, dass er und ihre Großtante sich in Nebel verwandelt hatten. Sie wollte ihm gerade alles erzählen, als die plötzliche Kälte sie traf wie ein heftiger Windstoß.
    Der weiße Dampf formte sich neben Derek zu einem menschlichen Umriss. In der weiblichen Form

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