Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
Vom Netzwerk:
erkannte Kylie ihren Geist – Hannah. Doch Kylie stockte vor Schreck der Atem als sie sah, dass der Geist wieder seinen Zombie-Look angenommen hatte. Das beige Kleid hing in Fetzen an ihr und starrte vor Schmutz. Das Haar hing ihr kraftlos um die Schultern. Die Haut an den Wangen war teilweise verwest, so dass ein Stück des Kieferknochens sichtbar war. Würmer krabbelten ihr aus den Ohren.
    Super ekelhaft. Instinktiv wich Kylie einen Schritt zurück.
    »Nicht schon wieder.« Hannahs tote Augen wirkten panisch vor Angst.
    »Was denn?« Kylie zwang sich, nicht noch weiter zurückzuweichen. Doch die Würmer quollen immer schneller aus dem Geist heraus.
    »Häh?« Derek ging auf Kylie zu, und ein paar Würmer landeten auf seiner Schulter.
    Kylie wischte sie hastig weg und schüttelte den Kopf.
    »Oh.« Er sah sie verständnisvoll an, wich einen Schritt zurück, und zwar nicht aus Angst, sondern um ihr Raum zu geben.
    Kylie konzentrierte sich wieder auf Hannah. Der Blick der Frau war auf etwas hinter Kylie gerichtet. Kylie hörte, wie sich die Speisesaaltür öffnete, begleitet vom Geräusch der plappernden Menge. Hannah starrte weiter über Kylies Schulter. Plötzlich wurde ihr Gesichtsausdruck noch panischer.
    »Nein«, murmelte Hannah und sie packte Kylie mit ihren Knochenhänden an der Schulter. Überall waren Würmer.
    »Nicht schon wieder! Nicht schon wieder!« Die Berührung des Geistes schickte eine eisige Welle nach der anderen durch Kylies Körper, die darüber sogar die Würmer vergaß. Sie fühlte sich, als würde ihr Gehirn einfrieren, und das war alles andere als angenehm.
    »Ist alles okay?«, fragte Derek besorgt.
    Die Kälte in Kylies Körper machte ihr das Atmen schwer. Sie wollte schreien. Aber sie fühlte sich, als würde ihr jemand die Kehle zudrücken. Sie sah schon schwarze Punkte vor ihren Augen tanzen. Ihre Knie wurden weich. Derek berührte sie, und die Schmerzen und das Schwindelgefühl waren sofort wie weggeblasen. Kylie blinzelte und sah, dass Hannah immer noch da war. Sie stand neben Derek.
    Kylie atmete tief durch und zwang sich dann zu fragen. »Was denn, nicht noch einmal?«
    Hannah antwortete nicht, sah sie nicht einmal an. Stattdessen tat es Derek, und er wirkte äußerst beunruhigt.
    »Hör zu, ich muss wissen, was ich für dich tun soll. Bitte, antworte mir.« Doch der Geist, den Blick weiterhin in die Ferne gerichtet, löste sich in Luft auf.
    Derek berührte Kylie am Arm. »Geht es dir gut?«
    Kylie nickte und genoss die Wärme seiner Berührung. Dann schaute sie sich um, wer aus dem Speisesaal gekommen war und ob Hannah vielleicht deshalb verschwunden war. Burnett stand mit den neuen Lehrern und ein paar der neuen Schüler vor der Eingangstür.
    »War das Hannah?«, flüsterte Derek.
    »Ja«, antwortete Kylie. Sie überlegte fieberhaft, was Holidays Schwester mit nicht schon wieder gemeint haben könnte.
    »Geht es dir wirklich gut?«
    Sie fasste sich an den Hals. »Ja. Ich frag mich nur, was sie von mir will.«
    »Ich weiß ja nicht, ob es dir hilft, aber ich glaub, ich weiß, wo Cara M. gearbeitet hat.«
    »Wo denn?«
    »Du hast mir doch erzählt, dass sie vielleicht hier aus der Gegend stammt, deshalb hab ich alle Restaurants und Cafés in der Umgebung gegoogelt. Ich hab ein paar Fotos gefunden und einen alten Zeitungsartikel über einen Laden namens ›Cookies Café‹, ganz in der Nähe von Fallen. Sagt dir das was?«
    »Nein, glaub nicht … oder doch? Warte mal, meine Mom hat mich mal in so ein Café mitgenommen, das war in so einem alten Haus. Vielleicht kenne ich daher die Kleider der Bedienung.«
    »Das muss es sein. Das Haus stammt aus dem achtzehnten Jahrhundert.« Er lächelte und schien stolz zu sein, dass er einen Teil zum Puzzle hatte beitragen können.
    Kylie hätte auch beinahe gelächelt, doch sie dachte bereits weiter. Was jetzt? Auch wenn sie wirklich »nur« rausfinden sollte, wo die Leichen begraben lagen, wie half ihr der ehemalige Arbeitsplatz eines der toten Mädchen weiter? Normalerweise hätte sie mit Holiday über so etwas gesprochen, aber … das konnte sie nicht tun, solange sie nicht wusste, was hier los war. Es wäre unverzeihlich, Holiday zu erzählen, dass ihre Schwester tot war, wenn Kylie am Ende vielleicht nur die Visionen falsch gedeutet hatte.
    Plötzlich realisierte sie noch etwas anderes. Sie sollte eigentlich zur Polizei gehen. Aber sie hatte nicht den blassesten Schimmer, wie sie das alles erklären sollte. Was wohl bedeutete, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher