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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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schnell.«
    Kylie seufzte. Sie hatte nicht bemerkt, wie schnell sie unterwegs war. Übernatürlich schnell. Und schneller als eine Hexe. Was doch bedeutete, dass sie keine Hexe war, oder? Sie schaute sich nach Holiday um, die sich total abrackerte, um irgendwie hinterherzukommen.
    »Tut mir leid.« Kylie verlangsamte ihre Schritte. Burnett schaute sich immer noch nervös um, als erwartete er, dass jeden Moment jemand aus dem Gebüsch gesprungen kam. Was war denn bloß los? War etwas passiert, von dem sie nichts wusste?
    Holidays Schritte kamen näher.
    »Danke, dass ihr gewartet habt«, sagte Holiday atemlos, als sie zu ihnen aufgeschlossen hatte. Sofort ließ sich Burnett zurückfallen und war innerhalb einer Minute so weit hinter ihnen, dass er sich außer Hörweite befand. Anscheinend auf Holidays Anweisung hin. Zweifellos wollte sie mit Kylie reden, und Holiday konnte es nicht leiden, wenn er lauschte.
    Der lebendige Geruch des Waldes beruhigte Kylie. Zum ersten Mal seit sie den Wald betreten hatte, dachte sie an ihren Großvater und den Nebel. Sofort horchte sie in sich hinein, ob sie den Ruf noch hörte. Doch da war nichts. Sie fragte sich, ob Burnett wegen der Nebel-Sache so nervös war. Oder noch schlimmer, hatten ihr Großvater und ihre Großtante vielleicht den Alarm ausgelöst, beim Versuch zurückzukehren?
    Wahrscheinlich nicht.
    Sie warf einen Blick zurück. Was wusste Burnett?
    Kylie schob sich näher an Holiday heran und fragte leise: »Kannst du mir mal eine ehrliche Antwort geben?«
    Holidays Schritte erzeugten schmatzende Geräusche auf dem feuchten Boden. »Ich lüg dich nie an.«
    »Du verheimlichst mir aber manchmal was. Und das ist genauso schlimm wie Lügen.« Und dazu kam noch, dass Holiday ihr fast nie etwas über sich selbst erzählte. So sehr Kylie ihr auch vertraute, schmerzte es sie doch, dass das Vertrauen offenbar nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Ich verheimliche dir nicht absichtlich etwas.« Holiday klang durchaus aufrichtig. Ein paar Minuten gingen sie schweigend nebeneinanderher.
    »Was möchtest du denn wissen?«, fragte Holiday schließlich.
    Kylie unterdrückte ihren Ärger, weil sie wusste, dass sie wegen Lucas noch schlecht gelaunt war. »Was ist eigentlich mit Burnett los? Er wirkt total nervös. Hat er … etwas Neues erfahren, das mich betrifft? Hat er was von meinem Großvater gehört? Er hätte doch heute vorbeikommen sollen und … ich glaub nicht mehr dran, dass es noch was wird. Und niemand sagt was zu mir, so als wäre gar nichts.«
    Holiday sah sie mitfühlend an. »Weil wir befürchtet haben, dass er nicht kommt, haben wir beschlossen, es nicht zu erwähnen, in der Hoffnung, dass du nicht mehr daran denkst. Burnett hat noch nichts von deinem Großvater gehört, das hat er mir vorhin erzählt. Aber … ich gebe dir recht, er ist irgendwie … nennen wir es kampfbereit. Ich hab ihn schon drauf angesprochen. Er meinte, er sei nur ein bisschen nervös.« So wie Holiday das sagte, glaubte sie ihm nicht.
    Kylie war ebenfalls misstrauisch. Irgendetwas stimmte da nicht. Nur was?
    Sie folgten weiter dem steinigen Pfad, und Kylie spürte plötzlich eine unnatürliche Kälte, die immer wieder wie ein kalter Windzug vorbeiwehte. Ein Geist war in der Nähe. Sie schaute noch einmal kurz über die Schulter und dachte an ihr Gespräch mit Burnett über Geister.
    War er deshalb so unruhig?
    Holiday ging langsamer und schaute ebenfalls zurück. In ihrem Blick lag auf einmal Verärgerung – und zwar die Art, wie sie in der Regel nur das andere Geschlecht hervorrufen kann.
    Die Laune war anscheinend ansteckend, und Kylie fragte sich, ob Männer eigentlich nur dafür da waren, um Frauen in den Wahnsinn zu treiben.
    Ein paar Minuten hingen sie beide still ihren Gedanken nach. Dann wandte sich Holiday im Gehen zu ihr um. »Jetzt bist du dran. Was ist los mit dir? Und erzähl mir nicht, dass es nichts ist, denn du triefst geradezu vor Ärger.«
    Kylies Miene verfinsterte sich. Sie war sowieso viel zu wütend, um ihre Gefühle zu leugnen. »Lucas ist los.«
    »Männerprobleme?«
    »Eher Männerkatastrophen. Ich weiß nicht, ob ich das tun kann.«
    »Ob du was tun kannst?« Holiday sah alarmiert aus.
    »Ob ich das mit Lucas tun kann.«
    Holiday grinste und hob eine Augenbraue hoch.
    »Also, ich meine nicht, das mit ihm machen, was … man nackt macht«, verbesserte Kylie schnell, als ihr auffiel, wie Holiday ihre Aussage hätte deuten können.
    »Ich meine, ich weiß nicht, ob ich

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