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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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zur Tür hereinkam. Kylie war bewusst, dass Della wahrscheinlich trotzdem schon mitbekommen hatte, dass sie ihr Zimmer verlassen hatte.
    Sie öffnete ihre Zimmertür, und Miranda erschrak, als sie Kylie sah.
    »Ich bin’s doch nur«, beruhigte sie ihre Freundin.
    »Was machst du da? Wieso bist du nicht im Bett?«
    Kylie wollte nicht zu viel lügen, also überging sie Mirandas Frage einfach. »Hast du ihn gesehen?«
    »Wen denn gesehen?« Miranda musterte sie misstrauisch. »Hast du wieder so ’ne komische Geistervision?«
    »Nein. Hast du Lucas gesehen? Er wollte mich draußen treffen, und wir … wollten spazieren gehen.« Sie warf einen schnellen Blick durchs Fenster. »Ah, da ist er ja schon«, log Kylie und fühlte sich gleich schuldig. »Muss weg.«
    Miranda packte sie am Ellbogen. »Habt ihr etwa vor …?«
    Vielleicht war es nur Einbildung, aber Kylie hätte schwören können, dass sie gehört hatte, wie Della aus dem Bett gestiegen war.
    »Wenn Della fragt, sag ihr, dass ich mit Lucas zusammen sein will. Sag ihr, dass ich um ein bisschen Zeit mit ihm allein gebeten habe.« Wenn Della das mit ihrem Supergehör mitbekommen haben sollte, hätte sie darin keine Lüge entdecken können. Kylie wollte wirklich mit Lucas zusammen sein.
    Ihr war bewusst, dass sie aus der Tür sein musste, bevor Della ins Wohnzimmer kam, also rannte Kylie los – raus in die Dunkelheit. Miranda blieb mit offenem Mund zurück.
    Die nächtliche Spätsommerluft schlug ihr kühl entgegen, als sie von der Veranda sprang und so schnell sie konnte loslief.
    Bitte lass es funktionieren. Bitte lass es mich schaffen. Sie wiederholte die Worte in ihrem Kopf wie eine Litanei. Ihr Körper kribbelte in der Gewissheit, dass sie ihrem Herzen folgte.
    Mit jedem Schritt, der sie weiter weg trug, wuchs ihr Selbstvertrauen. Nicht einmal Burnetts Warnung, dass sie auf keinen Fall allein in den Wald gehen sollte, konnte sie abhalten. Sie wusste, dass es der kürzeste Weg war, also nahm sie ihn. Trotz des Risikos, auf Mario oder einen seiner Leute zu treffen, rannte sie auf die Bäume zu.
    Denn ihr Vorhaben war das Risiko wert. Zumindest sagte sie sich das selbst und ignorierte das Gefühl, verfolgt zu werden. Genau wie ihr schlechtes Gewissen, dass sie ihre besten Freundinnen angelogen hatte.
    Sie hatte lügen müssen. Sie hatte ein Ziel. Und sie allein trug das Risiko, nicht ihre Freunde, die sich verpflichtet fühlen würden, mit ihr zu gehen. Sie würde niemanden in Marios Nähe bringen und damit einer großen Gefahr aussetzen.
    Plötzlich piepste das Handy in ihrer Tasche. Sie verlangsamte ihre Schritte, so dass sie die SMS lesen konnte.
    Derek.
    »Verdammt«, fluchte sie leise vor sich hin.
    Zweifellos hatte er ihre Unruhe gespürt und machte sich jetzt Sorgen. Aber wenn sie ihm die Wahrheit sagte, würde er mitkommen wollen, genau wie Della und Miranda. Sie ließ das Telefon wieder in ihre Tasche gleiten und lief noch schneller weiter.
    Kylie duckte sich im Laufen unter Ästen hindurch und sprang über Dornengestrüpp. Dabei lauschte sie auf die Geräusche der Nacht, die sie beruhigten. Wenn Della ihr gefolgt wäre, hätte sie sie schon längst eingeholt. Kylie konnte wohl davon ausgehen, dass ihr Plan aufgegangen war. Della hatte Kylies Wunsch respektiert, mit Lucas allein zu sein.
    Langsam musste der Zaun, der das Shadow-Falls-Gelände begrenzte, in Sicht kommen. Kylie bekam plötzlich Angst, dass ihr Plan hier vielleicht ein Ende finden könnte, wenn Burnett ihr über die Alarmanlage auf die Schliche kam.
    Andererseits hatte Kylie schon so viele Gerüchte von Leuten gehört, die das Camp unerlaubt verlassen hatten. Perry zum Beispiel, der nicht gern eingesperrt war, wenn er sich in andere Kreaturen verwandelte. Oder Lucas und sein Rudel, die zu ihren Ältesten gerufen wurden, denen die Regeln von Shadow Falls am Arsch vorbeigingen.
    Vielleicht würde Burnett ja denken, es wäre jemand anderes, der sich vom Gelände schlich.
    Der Zaun war jetzt in Sichtweite. Mit seinen gut zweieinhalb Metern Höhe ragte er vor Kylie auf. Ihr stockte der Atem. Sie nahm Anlauf und versuchte mit aller Kraft über den Metallzaun zu springen.
    Sie fühlte sich irgendwie schwerelos, als sie immer höher und dann über den Zaun hinwegsprang. Sie landete auf der anderen Seite, ohne sich zu verletzen, aber weich war die Landung auch nicht gerade. Kylie rollte sich ab, und der Schwung ließ sie ein paar Meter weiterkullern.
    Sie rappelte sich hoch und rieb sich den

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