Verführ mich nur aus Liebe
frisch gepressten Orangensaft.“
„Denkst du nicht, dass die Umstände etwas Stärkeres rechtfertigen?“, fragte er, während er ihr den Orangensaft einschenkte. Er gab etwas Eis hinein, bevor er ihr das Glas brachte.
Sie nahm es entgegen. „Du meinst sicher den Umstand, dass du nur um Haaresbreite dem Tod entkommen bist, oder? Ich habe es von Assunta erfahren.“
„ Si. Unter anderem.“
Ellie nippte an ihrem Drink. „Hast du dich deswegen so plötzlich dazu entschlossen, dass du einen Erben brauchst? Dass du nicht mehr warten willst, bis du mich los bist und dir eine Frau nach deinem Geschmack suchen kannst?“
„Der Vorfall hat mich zumindest daran erinnert, wie … zerbrechlich das Leben ist. Und es ist durchaus möglich, dass es keine zukünftige Contessa geben wird.“ Er klang nachdenklich. „Mir ist auf einmal klar geworden, dass es unklug wäre, Zeit zu verschwenden.“
„Und wenn ich dennoch … nicht zustimme?“, fragte sie leise.
„Dann werde ich versuchen, dich zu überzeugen, carissima. Ich habe nicht vergessen, wie es gewesen ist, dich zu küssen.“ Sein Blick ruhte für einen Moment auf ihren Lippen. „Wenn du es zulassen würdest, könnte ich dich glücklich machen.“
„Sozusagen durch eine praktische Demonstration deiner berühmten Fähigkeiten als Liebhaber? Lieber nicht“, wehrte sie stolz ab. Sie bemerkte das gekränkte Aufblitzen in seinen Augen, ignorierte es jedoch. „Die Wahrheit ist doch, dass du ein Kind von mir haben willst. Dazu müssen wir nicht unbedingt … ein Liebespaar im üblichen Sinn sein.“
Er sah sie verständnislos an. „Hättest du die Güte, mir das näher zu erklären?“
„Mit dir zusammen als deine richtige Ehefrau zu leben … Diesen Vorschlag kann ich nicht annehmen.“ Ellie beobachtete angestrengt, wie die Eiswürfel in ihrem Orangensaft schmolzen. „Ich würde mich aber einverstanden erklären, wenn sich deine gelegentlichen nächtlichen Besuche nur darauf beschränken, dass ich schwanger werde. Und nicht mehr.“
Angelo schwieg lange, bevor er sich betont höflich erkundigte: „Schlägst du mir etwa vor, mir ausschließlich zum Zweck der Fortpflanzung von Zeit zu Zeit deinen Körper zu überlassen?“
„Ja.“ Sie wagte nicht, ihn anzuschauen. „Nur unter diesen Bedingungen erkläre ich mich bereit und bekomme dein Kind, das deinen Namen tragen soll. Basta .“
Er betrachtete sie forschend. „Also kann ich nie darauf hoffen, dass wir die ganze Nacht zusammen verbringen … und Arm in Arm einschlafen, nachdem wir uns geliebt haben?“
„Du solltest besser darauf hoffen, dass ich eben nicht deine kostbare Zeit verschwende und dir recht bald einen Sohn schenke.“ Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: „Und ich bin mir sicher, dass du die Nächte ohne mich auch nicht allein verbringen musst. Dadurch hast du nichts als Vorteile.“
„Wie seltsam, das aus deinem Mund zu hören.“ Fast zornig stürzte er den letzten Schluck Whisky hinunter, ging zur Tür und hielt sie Ellie auf. „Und jetzt, meine liebe Frau, setzen wir uns zu Tisch. Später werde ich dein großzügiges Angebot selbstverständlich wahrnehmen. Oder brauche ich dazu deine schriftliche Einwilligung?“
Wie nicht anders zu erwarten, fand das Essen in sehr angespannter Atmosphäre statt. Danach nahmen sie noch einen Kaffee im salotto ein, bevor Angelo kalt lächelnd vorschlug: „Es ist Zeit, sich zurückzuziehen. Deiner Zofe sage ich Bescheid, dass ihre Dienste heute Abend nicht mehr benötigt werden. Ich freue mich darauf, zu dir zu kommen … prima possibile .“
So schnell wie möglich … Die Worte verfolgten Ellie den ganzen Weg hinauf in ihr Schlafzimmer.
Nachdem sie sich ausgezogen und gewaschen hatte, zog Ellie ein Nachthemd aus Chiffon und Spitze aus ihrer Brautausstattung an. Dann setzte sich sie sich an die Frisierkommode und bürstete sich das Haar. Genau das hatte sie auch in ihrer Hochzeitsnacht getan, um sich etwas zu beruhigen und die Nervosität zu verlieren.
Gerade hatte sie die Bürste beiseitegelegt und sich erhoben, als Angelo leise ins Zimmer kam. Er trug wie üblich seinen Morgenmantel aus schwarzer Seide. Er blieb stehen und betrachtete sie von Kopf bis Fuß.
„Ist es nicht ein wenig spät für so viel Sittsamkeit?“, fragte er spöttisch. „Schließlich stehst du kurz davor, deine Jungfräulichkeit zu opfern.“
Hitze schoss ihr ins Gesicht. „Bitte sag so etwas nicht.“
„Ich verstehe. Du darfst mich wie Schmutz behandeln,
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