Verfuehr mich
habe sowieso noch eine Menge zu tun. Dora macht Überstunden. Ich kann also nicht weg. Tut mir leid, ich hatte dich nicht erwartet.«
»Schon in Ordnung«, erwiderte sie und hob den Kopf. »Hier lässt es sich sehr gut leiden. Ich hätte schon früher herkommen sollen.«
»Wieso bist du nicht raus ins Strandhaus oder in meine Wohnung gefahren?« In seiner Frage schwang eine Spur von Vorwurf mit.
»Weil du nicht dort warst.«
Jaz warf ihr ein liebevolles Lächeln zu und wuschelte ihr durch das Haar. »Ich fühle mich geschmeichelt. Hey, ich habe da was Nettes für dich arrangiert, während du gewartet hast. In ungefähr einer Stunde wird eine Masseuse herkommen.«
»Wirklich? Danke.«
»Du bist viel zu angespannt, Bliss. Und wenn deine Massage beendet ist …« Er zog den Reißverschluss ihres Kleides auf und ließ eine seiner großen, warmen Hände über ihren Rücken wandern. »… dann ziehst du deinen Bademantel oder dein Handtuch oder in was immer sie dich danach einpacken wird aus …« Seine Hand bewegte sich jetzt direkt auf ihr Höschen zu. »… nimmst ein heißes Bad …« Ein Finger glitt zwischen ihre Beine und in ihre Möse. »… und spielst damit.« Bliss hörte die Geräusche, die er mit seinem Mund machte, als er seine Fingerspitze ableckte. »Und wenn ich wiederkomme, möchte ich, dass du hier im Bett auf mich wartest. Abgemacht?« »Abgemacht.«
Bliss tapste in einem riesigen Bademantel mit seinem Monogramm durch die Wohnung, als die Masseuse an die Tür klopfte.
»Hallo. Ich bin Marina. Und Sie müssen Bliss sein.«
»Ja, das bin ich. Kommen Sie doch rein.«
Marina war eine große, junge Frau mit kurzem, honigblondem Haar, die eine Stretchhose und ein enges T-Shirt trug, das ihre kräftigen Oberarme zeigte. Deshalb konnte sie auch so mühelos eine klappbare Massageliege und eine riesige Schultertasche mit sich herumschleppen.
Die Masseuse wuchtete die Liege ins Zimmer und stellte sie mit flinken Handgriffen auf. Als ob sie schon mal hier gewesen wäre … dachte Bliss. Jaz hatte weder erwähnt, woher er Marina kannte, noch ob er sich ebenfalls von ihr massieren ließ.
»Sind Duftkerzen okay?«
»Äh, natürlich.«
»Einige Menschen reagieren allergisch auf parfümierte Kerzen. Deshalb frage ich vorher immer. Ich finde jedenfalls, dass sie eine sehr schöne Atmosphäre schaffen.« Marina nahm die Kerzen aus ihrer Tasche, verteilte sie im ganzen Raum und zündete jede Einzelne bedächtig an.
Dann holte sie eine Flasche mit Massageöl hervor und stellte sie in eine elektrische Aufwärmvorrichtung. »Kaltes Öl verspannt die Muskeln.«
»Könnte sein. Das ist ja eine wirklich königliche Behandlung.«
Marina lächelte leicht. »Das tue ich für all meine Kunden.«
Jaz eingeschlossen? Bliss mochte die Frage nicht stellen.
Marina verschwand kurz im Badezimmer und kehrte mit ein paar Handtüchern zurück, die sie auf die Massageliege legte.
»Die Körperteile, an denen ich nicht arbeite, werde ich ebenfalls mit Handtüchern bedecken. Fertig?«
»J-ja.«
Natürlich hatte Bliss sich schon öfter massieren lassen, aber noch nie in solch einer intimen Umgebung. Sie war ausgesprochen erregt – ein Zustand, von dem sie inständig hoffte, dass Marina ihn nicht bemerkte. Jaz’ kurze Streicheleinheiten zuvor hatten sie richtig scharf gemacht.
Die Masseuse klopfte auf die Liege. »Springen Sie drauf. Oh, eine Sache noch. Wie wär’s mit ein bisschen Musik?« Sie griff erneut in ihre Tasche und zog eine Hand voll CDs heraus und zeigte sie Bliss. Ohne groß nachzudenken, wählte sie ein Album aus, weil auf dem Cover Slow Groove stand. Denn etwas schön Langsames und Entspannendes war genau das, was sie brauchte.
Als Marina ihr den Rücken zudrehte, um die CD in den Player am Bett einzulegen, schlüpfte Bliss aus ihrem Bademantel und streckte sich auf der Liege aus. Das Gesicht verbarg sie dabei in ihren Händen. Sie kam sich unglaublich nackt vor.
Marina machte sich an die Arbeit, und die Musik setzte ein. Verdammt. Sie hatte den R&B-Mix ausgewählt, der auch schon im Night Moves gelaufen war. Doch der sinnliche, treibende Beat hatte durchaus auch etwas Beruhigendes.
»Hast du vielleicht Lust, einen Joint zu rauchen«, fragte die Masseuse beiläufig und wechselte wie selbstverständlich zum vertraulichen Du.
Es war schon lange her, dass sie das letzte Mal Gras geraucht hatte. Im College, um genau zu sein. Aber Bliss entschied sich dagegen. Sie wollte nicht, dass Jaz sie mit roten
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