Verfuehr mich
Augen und völlig verpeilt sah.
»Danke, Marina. Lieber nicht. Ich habe zwar kein Problem mit Gras, aber im Moment ist mir einfach nicht danach.«
Sie hob den Kopf und sah, wie Marina das kleine Silberetui weglegte, das sie in der Hand gehalten hatte. »Okay.«
»Aber gegen einen Drink hätte ich nichts einzuwenden. Es sei denn, du hältst Alkohol für giftig.« Bliss nahm das Du bereitwillig auf.
Marina lachte. »So esoterisch bin ich nun auch wieder nicht. Wenn du Lust drauf hast. Die Bar ist hier drüben, stimmt’s?«
»Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Bliss trocken.
Die Masseuse kniete sich vor das kleine Schränkchen und öffnete die Tür. Bliss sah, dass sich in dem Schränkchen neben einer Menge Schnapsflaschen auch ein kleiner Kühlschrank befand.
Sie nannte den ersten Drink, der ihr gerade einfiel. » Dublin Dream. Auf Eis.«
Marina bereitete den Drink ganz genau so zu, wie Jaz es getan hatte. Sie warf eine ordentliche Portion Eiswürfel in ein Glas und goss einen großen Schluck des cremigen Getränks hinterher. Dann goss sie sich auch ein Glas ein, begnügte sich aber mit einer kleineren Portion.
»Dann wollen wir mal abcremen«, sagte sie augenzwinkernd.
Bliss drückte ihren Oberkörper fest auf die Liege, damit ihre Brustwarzen nicht zu sehen waren. Eigentlich war es lächerlich, vor einer anderen Frau solche Hemmungen zu entwickeln – besonders wo der Rest ihres Körpers ohnehin nackt war -, aber sie konnte nichts dagegen tun. Bisher hatte Marina ihr auch noch keine Handtücher auf den Unterkörper gelegt.
Bliss ruhte auf ihren Unterarmen und nippte ein paarmal an dem Drink, den Marina ihr gebracht hatte. Dann machte sie kurzen Prozess und leerte den Rest in einem Zug.
Marina tat es ihr gleich und leckte sich über die Lippen. »Aaah. Zuckerrausch. Herrlich.« Dann bedeckte sie endlich Bliss’ Beine und Po, sodass sie sich ein bisschen entspannen konnte. Der Drink zeigte schnell Wirkung. Als die Masseuse das warme Öl in ihre Hände goss und anfing, Bliss’ Schultern zu bearbeiten, fühlte sie sich schon recht benommen.
Marina arbeitete sich mit langsamen, festen Griffen vor. Bliss legte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Dabei war sie sich aber die ganze Zeit der Nähe einer anderen Frau und der merkwürdigen Kraft ihrer Berührung bewusst.
Nacken, Schultern, Rücken, Seiten – Marinas Hände bewegten sich mit geschickter Sicherheit, sodass Bliss das unglaubliche Gefühl hatte, zu Teilen ihres Körpers eine völlig neue Verbindung herzustellen, die sie so bisher einfach nicht gehabt hatte.
Danke, Jaz , sagte sie still zu sich selbst. Es war ihr ganz egal, ob die Frau ihm schon mal einen runtergeholt hatte. Wenn ja, hatte er es garantiert genossen. Er brauchte es genauso dringend wie sie.
So professionell Marina auch war, hatten ihre Berührungen doch etwas extrem Sinnliches. Vielleicht lag es ja an der Musik, dachte Bliss. Oder vielleicht auch am Drink.
Als die andere Frau das Handtuch von ihrem Po nahm und ihn dann einölte, merkte Bliss deutlich, wie scharf sie langsam wurde. Sie vergrub ihr Gesicht in den Armen und genoss das herrlich stimulierende Gefühl einer richtig guten Pomassage.
»Gut so?«, fragte Marina mit sanfter Stimme. »Du hast gestöhnt, als ich dich da berührt habe. Hat es wehgetan?«
»Nein«, flüsterte Bliss. »Ganz und gar nicht.«
Plötzlich hörte sie ein leises Klopfen an der Tür. Mist! Hoffentlich war es nicht Dora, die wegen irgendeiner Kleinigkeit wieder unter Beweis stellen musste, wie unersetzbar sie doch war. Jaz war es jedenfalls nicht, das wusste sie. Er hatte ja gesagt, er müsste arbeiten.
Doch es war Jaz. Sie hörte ihn reinkommen und Marina bitten, allein mit Bliss sprechen zu können. Die Masseuse ging hinaus auf den Flur und schloss die Tür. »Fühlt sich ziemlich gut an, was?«, fragte Jaz.
Bliss nickte nur. Er strich ihr übers Haar, berührte dabei aber nicht ihre eingeölte Haut. »Hey, Marina und ich sind alte Freunde. Hast du was dagegen, wenn ich zuschaue? Ich habe nicht vor, das hier zu einer Lesben-Show zu machen, aber …«
»Aber du willst zusehen, wie sie mich zum Höhepunkt massiert. Aus irgendeinem merkwürdigen Grund macht mich das nicht mal eifersüchtig.«
»Sie steht nicht auf Männer«, flüsterte er ihr ins Ohr.
»Du brauchst nicht zu flüstern. Ich glaube, das ist kein großes Geheimnis.« Bliss hob den Kopf und ließ ihr Haar über Gesicht und Schultern fallen. »Ich werde mich heute Abend ganz der
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