Verfuehr mich
kichern.
»Das gefällt dir, ja?«
»Ja. Fühlt sich gut an.«
»Dann denk einfach jedes Mal daran, wenn ich dich auf der Party ansehe. Denk an alles, was ich je getan habe, um deinem wundervollen Körper etwas Gutes zu tun. Und sag mir, was ich mit dir machen soll, wenn wir wieder zu Hause sind.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich so lange warten kann«, murmelte Bliss. Und tatsächlich, seine besitzergreifende Art hatte sie auf der Party so scharf gemacht, dass sie bereits beim Barfußtanzen wusste, dass es ihr bald kommen würde. Das sinnliche Gefühl von anonymen Leibern, die sich beim Tanzen gegen ihre fast unbeweglichen Körper pressten, machte ihre Umarmung noch aufregender. Und so verloren sie sich in der Dunkelheit und dem treibenden, schweren Beat, der in die Sommernacht hinausschallte …
Sie wachten spät auf, denn der unheilvoll graue Himmel wirkte, als wäre die Sonne noch gar nicht aufgegangen. Doch es war schon elf Uhr. Jaz rieb sich die Augen und schielte auf den Radiowecker. »Was dagegen, wenn ich mal den Wetterbericht anschalte?«
»Nein.«
Er schüttelte sein Kissen auf, warf sich zurück und zog Bliss mit in eine seitliche Kuschelposition.
»Hey«, protestierte sie, »ich kriege keine Luft mehr.«
Jaz löste seinen Griff ein bisschen und küsste sie auf den Kopf. »Entschuldige.«
»Wie geht’s, wie steht’s, Leute. Sieht aus, als würde sich heute von Nordosten eine Sturmfront nähern« , teilte der Ansager mit gespielt freundlicher Stimme mit. »Die Zuhörer aus dem Tri-State können ihre Badehandtücher also wieder getrost zusammenrollen und sich auf drei Tage Regen und raue See einstellen. Kleine Wasserfahrzeuge sollten in dem Gebiet zwischen Sandy Hook und Cape Cod nicht alleine auslaufen.«
Jaz machte das Radio wieder aus. »So ein Mist! Wow, hör dir mal den Wind an.«
Bliss lauschte, schüttelte dann aber den Kopf. »Ich glaube, das ist gar kein Wind. Für mich klingt das eher nach einem Hund.«
Jaz schwieg. »Ich glaube, du hast recht.«
Das Geräusch erstarb, blieb Bliss aber irgendwie im Ohr. Sie stand auf und schlüpfte in Shorts und T-Shirt. »Ich werde mal nachsehen.«
»Was, nachsehen?«
»Also wenn es ein Hund war, dann klang er so, als würde er unter der Terrasse liegen. Er könnte sich verlaufen haben oder so was.«
Auch Jaz stand auf und stieg in seine Jeans. »Ich komme mit. Schließlich ist es meine Pflicht als Mann, dich zu beschützen.« Er kratzte sich die Brust und fuhr sich dabei durch die feinen, dunklen Härchen. Mit seinem sexy Bartschatten und den schwarzen Haaren, die in jede nur erdenkliche Richtung abstanden, sah er wirklich zum Anbeißen aus. Doch Bliss entschied sich, erst nach dem Hund zu sehen und Jaz dann später zu vernaschen. Vorher würde sie sich allerdings noch einen Muffin schnappen, denn sie war von der tollen Sexsession der vergangenen Nacht völlig ausgehungert.
Und so tapste sie mit Jaz im Schlepptau aus dem Schlafzimmer, holte sich einen Muffin aus der Küche und ging dann weiter ins Wohnzimmer. Dort versuchte sie, mit der linken Hand die Glastür zu öffnen, denn in der rechten hielt sie ja den kleinen Kuchen.
Jaz seufzte gespielt entnervt über ihre Bemühungen, legte dann seine Hand über die ihre und schob die Tür mühelos auf. Als sie auf die Terrasse traten, war Bliss sehr überrascht, wie kühl es war. Die kleine Gemeinde von Breezy Bay lag ruhig da, und bei den paar Häusern, die sie sehen konnte, waren die Fenster geschlossen und die Vorhänge noch zugezogen. Wahrscheinlich waren eine Menge Leute bereits mit der ersten Fähre abgefahren, um New York noch vor dem Wetterumschlag zu erreichen.
Bliss konnte die schweren Wellen hören, die an den Strand klatschten, und sie begann zu zittern. Jaz rubbelte ihr die Arme, während sie in ihren Muffin biss. Ein Krümel fiel herunter. Sie schaute nach unten und drückte ihn mit den Zehen durch die Dielen der Terrasse.
Plötzlich entdeckte sie unter sich zwei große braune Augen, die sie anstarrten. »Ich hatte recht«, verkündete sie etwas erschrocken. »Da ist ein Hund.« Die Augen verschwanden und ein Streifen schwarzen Fells wurde sichtbar. Der Hund versuchte, an den großen Muffinkrümel zu gelangen.
»Wo?«
Sie deutete auf ihre Füße. »Da unten. Ich habe gerade Augen gesehen. Er ist schwarz. Aber ich konnte ihn nicht richtig erkennen.«
Jaz ging die Rampe hinunter und stellte sich darunter vor die Terrasse. »Ja. Ein Streuner. Der arme Kerl scheint am Verhungern
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