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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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schicken, zumindest solange sie nicht für andere Arbeiten gebraucht werden. Sie hätten endlich eine Zukunft.“
    Schüchtern lächelte sie ihm zu. „Und würden weniger Dummheiten machen.“
    Er schmunzelte. „Vielleicht, Mylady. Meine Brüder steckten immer wieder in der Klemme, obwohl wir einen Lehrer hatten. Aber es stimmt, wir hatten nicht genug Zeit, um allzu viele Dummheiten zu machen.“
    Ein Gefühl von Wärme durchströmte sie; sie fingen allmählich an, wie Freunde miteinander zu reden, nicht wie Feinde. Es fühlte sich gut an.
    Als sie sich der Dorfschenke näherten, lupfte ein junger Mann, der das Pflaster fegte, seinen Hut. Grinsend rief er: „Einen guten Tag, Laird!“
    Ian erwiderte den Gruß mit einem Nicken.
    Dann erblickte der Mann Selina, und er spuckte verächtlich aus. „Das ist Albrights Brut. Was fährst du sie spazieren? Du solltest sie im nächsten Sumpf versenken! Würd’ Albright recht geschehen. Dann sieht er mal, wie es ist, jemanden zu verlieren.“
    „Das reicht, Willy Gair!“ Ian sprach streng. „Du weißt, das ist nicht unsere Art.“
    Wütend sah ihn der junge Mann an. „Highlander kümmern sich um ihre eigenen Landsleute, nicht um Engländer, die hier nichts zu suchen haben. Du verrätst deinen Clan, Ian Gilvry, wenn du dich mit denen im Keep einlässt.“ Er warf Selina einen so hasserfüllten Blick zu, dass ihr ganz anders wurde.
    „Ich rede später mit dir, Willy“, erklärte Ian grimmig und trieb das Pony an.
    Sie biss sich auf die Lippe. Nichts hatte sich verändert. „Warum ist er so zornig?“
    „Er wurde vergangenen Monat ausgewiesen. Die Gairs haben seit Generationen Dunross-Land gepachtet. Dann konnten sie das Entgelt nicht mehr zahlen und mussten es verlassen. Und Willy Gair gehört noch zu den Glücklichen! Seinem Schwager gehört die Schenke, er hat ihm hier Unterschlupf und Arbeit gegeben.“
    „Mein Vater hat mir nichts von Ausweisungen erzählt.“
    Ein Vorwurf stand ihm ins Gesicht geschrieben. Was weißt du schon von den Entscheidungen deines Vaters?
    „Warum sollte er die Pächter vertreiben?“
    „Schafhaltung.“
    Wieder eine undurchsichtige, einsilbige Antwort. Und offensichtlich hatte er nicht vor, sich näher zu äußern. Gut, dann würde sie eben ihren Vater fragen müssen.
    „Wir sind fast da“, bemerkte Ian.
    Vor ihnen ragte Dunross Keep trutzig in den blauen Himmel.
    Damals, als Ian sie das erste Mal nach Hause trug, war er noch ein schlaksiger Junge, doch für sie war er ein Ritter in schimmernder Rüstung und sie sein edles Fräulein. Kindischer, romantischer Unsinn.
    Er neigte sich ein wenig zu ihr. „Da kommt uns schon Angus McIver entgegen. Zu Fuß.“
    Sie zuckte zusammen. „Ich hatte nur eine Stunde fort sein wollen, das sagte ich ihm.“ Sie richtete sich etwas auf und lugte über Ians Schulter. Mit strenger Miene marschierte Angus, auf einen knorrigen Stock gestützt, auf sie zu. Sie winkte ihm.
    Ian presste die Lippen zusammen und hielt den Wagen auf Höhe des kräftigen schottischen Mannes an.
    „Mylady. Laird.“ Angus tippte an seine Barettmütze. „Danke, dass du das Mädel heimgebracht hast.“
    Selina atmete erleichtert aus. Kein Geschimpfe. Keine harten Worte. Schlichte, raue Höflichkeit. Aber schließlich waren die Highland-Schotten für ihre tadellosen Manieren bekannt. Manche wenigstens.
    Ian nickte verbissen.
    „Ich übernehme und bringe sie mit ihrem Pferd durchs Tor hinein“, erklärte McIver.
    „Angus!“, keuchte sie.
    „Ich wünsche Dunross Keep nicht zu betreten“, sagte Ian harsch. Er schnalzte mit der Zunge, und das Pferd zog an. „Nicht, solange es jemand anderem gehört.“
    Die scharfen Worte trafen sie tief. Sie irrte sich in ihm. Er mochte sie genauso wenig wie immer.
    Aber sie hielt etwas zurück; etwas, das sie ihm noch sagen musste, und zwar solange Angus außer Hörweite war.
    „Ich habe dir nie dafür gedankt, dass du auf meinen Brief hin deinen Bruder zurückgerufen hast.“
    Er versteifte sich, seine Miene versteinerte.
    „Meine Freundin … sie ist nun glücklich verheiratet. Es … es hat sich alles zum Guten gewendet.“
    „So? Tatsächlich.“
    „Es war sehr gut von dir.“ Angesichts seiner Miene fiel es ihr schwer fortzufahren. „Ich wollte dir nur danken.“
    Bitter verzog er den Mund. „Du kannst auch mir einen Dienst erweisen. Erwähne deinem Vater gegenüber nichts von den Veränderungen an der alten Mühle.“ Neben dem steinernen Bogen hielt er den Karren an.
    Ihr

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