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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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abhängig.
    Aber er konnte Selina nicht mit gutem Gewissen hier sitzen lassen. Wieder streckte er ihr die Hand entgegen.
    „Es wäre nicht schicklich.“ Sie schlug seine Hand fort. „Ich komme wunderbar allein zurecht. Ich brauche nur einen Augenblick Ruhe.“
    Schon als Mädchen hatte sie Rückgrat gehabt. Und sie war mittlerweile geradezu unglaublich schön. Ein auf dem Heidekraut angerichtetes Festmahl für einen verhungernden Mann, so kam sie ihm vor.
    Kopfschüttelnd wehrte er den Gedanken ab. Er hatte weder Zeit noch Lust für Schäkereien im Heidekraut. Das hatte er immer Drew überlassen. Und wegen Ians Schwäche für diese spezielle Frau gab es Drew nun nicht mehr.
    Ein guter Gilvry würde sie hier sitzen lassen. Sollte sich doch Albright um seine vermisste Tochter kümmern! Doch ein echter Highland-Gentleman würde nie eine Frau in Not im Stich lassen. Nicht einmal die Tochter seines ärgsten Feindes. Er funkelte sie an. „Sie wissen, dass ich Sie nicht hier sitzen lassen kann. Und ebenso wenig kann ich Sie unter Schmerzen nach Hause laufen lassen.“
    „Ich komme zurecht, danke.“
    Die Hände in die Hüften gestemmt, grinste er sie an. „Dann klettern Sie auf Ihren flohverseuchten Gaul und reiten.“
    „Wenn ich soweit bin“, murmelte sie.
    Ian setzte sich im Schneidersitz neben sie. Schwacher Rosenduft stieg ihm in die Nase. Rosen und Erika. Niemals hatte er eine so betäubende Mischung gerochen. Es hatte gewiss mit ihr zu tun und nicht mit der duftenden Natur, die sie umgab.
    Entschlossen kreuzte er die Arme über der Brust. „Und bis dahin werde ich hier sitzen bleiben. Oder bis Sie zur Vernunft kommen.“
    Sie rutschte auf allen Vieren von ihm fort und präsentierte ihm dabei ein aufreizend gerundetes Hinterteil, bei dessen Anblick er jäh ein lustvolles Ziehen in seinem Unterleib verspürte. Gott sei Dank hatte er das Plaid und den Sporran, sonst würde sie ihn für nichts Besseres als ein Tier halten.
    Gilly lief zu ihr und leckte ihr über das Kinn, doch sie schob ihn fort. Mit einem kurzen Ächzen kam sie, mit ihren Röcken und dem Hund kämpfend, trotzdem auf die Füße und machte ein paar stolpernde Schritte zu ihrem Pferd hinüber.
    Ian sprang auf und schob ihr eine stützende Hand unter den Ellenbogen. „Ach, Mädchen, lässt dein Stolz nicht zu, dass ich dir helfe?“ Unwillkürlich verfiel er in die alte vertraute Anrede, und sie wandte nichts dagegen ein.
    Sie ließ den Kopf hängen, sodass er nur noch ihr dunkelgrünes Barett mit dem Schmuck aus seidenen Primeln sah. „Anscheinend habe ich keine Wahl“, flüsterte sie niedergeschlagen. „Ich werde heute nicht mehr reiten können.“
    So gequält klang ihr Eingeständnis, dass ihm der Atem stockte. Zur Hölle auch! „Es ist ganz allein meine Schuld. Ich hätte den Hund nicht losbinden sollen.“
    Sie riss den Kopf hoch. Braune Augen, weich wie Samt, trafen seinen Blick. „Die Schuld liegt bei mir. Ich hätte auf dem Weg bleiben sollen.“
    „Nun, mir scheint, für unser Dilemma gibt es nur eine Lösung.“ Er legte ihr einen Arm um die Schultern, den anderen schob er ihr unter die Kniekehlen, dann hob er sie behutsam auf.
    „Lass mich sofort runter! Du wirst mich nicht den ganzen Weg nach Dunross tragen!“ Sie schien nicht zu bemerken, dass auch sie ihn wieder vertraulich anredete.
    „Hab ich auch nicht vor.“ Er schaute herab in ihre ausdrucksvollen Augen, und es war ihm plötzlich, als werde er darin ertrinken. Dieses Gefühl sollte er keinesfalls zulassen, nicht bei dieser Frau.
    Er biss die Zähne zusammen und griff nach den Zügeln ihres Pferdes. Gilly folgte ihm auf dem Fuße, als wäre er der besterzogene Hund Schottlands. Typisch!
    „Und wohin trägst du mich dann?“
    Aus unerfindlichem Grund erzeugte die Furcht in ihrer Stimme einen seltsamen Schmerz in seiner Brust, doch das würde er sie ums Leben nicht merken lassen. „Wir suchen uns eine weniger fragwürdige Transportmöglichkeit.“
    Darüber lachte sie. Es war, als wäre die Sonne hinter einer Wolke hervorgetreten, und er musste gegen seinen Willen lächeln. Ganz leicht nur.

3. KAPITEL
    S elina hielt sich sehr steif, um nur nicht in Kontakt mit seiner Brust zu kommen. Was natürlich unmöglich war. Sie spürte seine starken Arme an ihrem Rücken und an ihren Beinen. Der gleichmäßige Schlag seines Herzens vibrierte an ihrer Seite. Ein Gefühl der Sicherheit durchströmte sie, sodass sie jäh den Impuls verspürte, ihm ihre Arme um den Nacken zu

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