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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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Magen verkrampfte sich. Das war kaum die Antwort, die sie auf ihre Dankesworte erwartet hatte. Sie straffte die Schultern. „Nein, ich sage kein Wort.“
    Dann war auch schon Angus zur Stelle und streckte ihr die Hand entgegen, um ihr von der Ladefläche zu helfen.
    „Kannst du gehen, Mädel?“ Dabei reichte er ihr seinen Stock, dieses solide, knorrige Ding aus dem Ast eines Weißdornbusches.
    Dankbar lächelte sie ihm zu. „Der hier wird jedenfalls dazu beitragen.“
    Der alte Schotte band Topaz vom Wagen los und nahm seine Zügel. Gemeinsam gingen sie zum Tor.
    Als sie hörte, dass der Wagen fortfuhr, drehte sie sich um und traf Ians Blick. Er nickte kaum merklich, als wollte er sagen: Ich vertraue darauf, dass du mich nicht verrätst .
    Und das würde sie nicht. Sie hatte ihn nie verraten.
    Obwohl Selina doch nur den kurzen Weg von der Pfarrei gegangen war, klopfte ihr Herz, als wäre sie eine lange Strecke gelaufen. Aufregung ließ ihr Herz schneller schlagen und ihren Mund austrocknen. Nicht aus Furcht, Ian wiederzusehen, sondern wegen der Aussicht darauf, dass er sich über ihre Neuigkeiten freute.
    Sie pochte an die Tür seines Hauses, einem der wenigen im Dorf, das nicht ihrem Vater gehörte. Laut ihrem Vater war Ians Großvater einst eine vorteilhafte Ehe eingegangen, die ihm das Haus, einiges Land und die Mühle eingebracht hatte. Und seitdem war jener Besitz ein Dorn im Auge eines jeden Albright.
    Wenn sie doch nur an einem Strang ziehen würden … Vielleicht kam es ja nun dazu, wenn Ians Stolz es ihm erlaubte, ihr Angebot anzunehmen. Nur mühsam unterdrückte sie das Gefühl, auf dem Absatz umzudrehen, und klopfte erneut. Mit angehaltenem Atem lauschte sie, ob sich drinnen Schritte näherten.
    Die Tür flog auf, und Ian gaffte sie mit offenem Mund an. Er war in Hemdärmeln und Weste bekleidet, ohne Krawattentuch, mit bloßer Kehle. Er wirkte verwegen und durch und durch unseriös. Innerlich zuckte sie zusammen. Offensichtlich hätte sie ihren Besuch ankündigen sollen.
    Mit einem tintenbefleckten Daumen rieb er sich das Kinn, während er sich von der Überraschung erholte. „Lady Selina?“ Er warf einen Blick über die Schulter ins Haus, dann trat er zu ihr hinaus und lehnte die Tür hinter sich an, als wollte er vermeiden, dass jemand im Haus von ihrem Besuch etwas mitbekam.
    Heiß stieg ihr das Blut in die Wangen, und unwillkürlich lächelte sie. Wie immer, wenn sie nervös war. „Guten Tag, Mr Gilvry.“ Sie sprach ebenso förmlich wie er.
    Immer noch schaute er argwöhnisch drein. „Was machen Sie hier?“
    „Ich möchte Ihnen etwas zeigen.“
    „Was denn?“
    Immer misstrauisch. Sie zog einen Schlüssel aus ihrem Retikül. „Das hier.“
    „Wer ist da, Ian?“, rief eine Frauenstimme von drinnen.
    „Schon gut, Ma!“, antwortete er und zu Selina: „Warten Sie einen Moment.“ Damit eilte er zurück ins Haus und schloss die Tür.
    Eindeutig sollte niemand erfahren, wer der Besuch war. Es musste seine Mutter sein. Mrs Gilvry war seit einiger Zeit krank, wie der Pfarrer ihr und Chrissie erzählt hatte. Selina wollte nicht, dass ihr Besuch Ian Unannehmlichkeiten bereitete, und sie wollte nicht von seinen Brüdern auf seiner Schwelle ertappt werden, daher ging sie über den Gartenpfad zurück zur Straße.
    Es dauerte nicht lange, da kam er wieder zu ihr heraus, nun, wie es sich gehörte, im Frackrock, allerdings hatte er statt des Krawattentuchs nur ein schlichtes Halstuch umgelegt.
    „Tut mir leid, dass Sie warten mussten.“
    „Es macht nichts.“
    „Worum geht es?“
    Die Art, wie er es sagte, reizte ihren Trotz. „Eine Überraschung.“
    „Hoffentlich eine erfreuliche.“
    Unter der Krempe ihres Strohhuts hervor warf sie ihm einen Blick zu. „Das werden Sie wohl selbst herausfinden!“
    Schweigend gingen sie den Weg zum Pfarrhaus entlang, bogen dann jedoch in einen schmalen, an beiden Seiten mit niedrigen Mauern eingefassten Pfad ein, der zur Rückseite der Kirche führte.
    Wieder schlug ihr Herz aufgeregt. Er muss sich freuen, dachte sie; er kann mein Angebot nicht ablehnen. Nun ja, ihres und Chrissies. Zwei Tage lang hatten sie geredet und geplant und ihrem Vater alles erklärt, bis er hilflos die Hände gespreizt und gesagt hatte, sie sollen tun, was ihnen gefiel, denn sie würden es sowieso tun, mit oder ohne seine Erlaubnis.
    Dem Laird von ihrem Vorhaben zu berichten, hatte Chrissie mit Freuden ihr überlassen.
    Sie blieb an einer Mauerlücke stehen. Der Pfad, der zu dem

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