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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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Ian ihre Warnung übermittelt hätte, dann hätte sie sofort heimreiten können und kein Mensch je etwas davon erfahren.
    Sie warf einen Blick zurück auf Dunross Keep, dessen Silhouette sich schon vor dem Himmel abhob. War es wirklich richtig, mit Ian zu gehen?
    Während ihr Herz ‚Ja‘ sagte – weswegen sie den Männern nicht energisch widersprochen hatte –, hielt ihr Verstand es für einen großen Fehler. Schon vor langer Zeit hatte sie gelernt, nicht auf ihr Herz zu hören. In ihrem Magen bildete sich ein eisiger Knoten, als ihr bewusst wurde, dass sie auf einen Mann vertraute, den sie kaum kannte und dem zu trauen sie absolut keine Veranlassung hatte.
    Doch wenn Dunstan tatsächlich drohte, sie der Komplizenschaft mit Schmugglern anzuklagen, brauchte sie ein Alibi. Jemanden, der sich für sie verbürgte.
    Außer Alice war ihr niemand eingefallen. Nur mochte Hawkhurst, deren Gemahl, das durchaus nicht billigen. Selina hatte schon immer den Eindruck gehabt, dass er sie nicht besonders mochte.
    Sie ritten Richtung Westen, fort vom Meer und von der Keep. Nach etwa einer Stunde zügelte Ian das Pferd und ließ es im Schritt weitergehen, denn es wirkte ermüdet; Schaum stand ihm vor dem Maul.
    Schließlich glitt er zu Boden und hob Selina hinunter. „Gehen wir ein Stück“, schlug er vor.
    Selina rieb sich den versehrten Oberschenkel, um die Steifheit zu vertreiben, die stets einsetzte, wenn sie zu lange saß. Es tat gut, auf eigenen Füßen zu stehen. Die Ärzte hatten ihr zu langen Spaziergängen geraten, um die Muskeln des Beins zu kräftigen. Doch keine Kur würde das leichte Humpeln heilen können. Zum Glück hatte es Dunstan nicht interessiert, dass sie kein Diamant erster Güte war, nicht mehr die perfekte kleine Venus. Aber Geld bewirkte vieles.
    „Wohin reiten wir?“, fragte sie.
    Breit grinsend griff er nach dem Zügel. „In die Bergschluchten. Wohin die Schotten immer gehen, wenn die Engländer sie zu sehr plagen.“
    „Das weiß ich. Aber wohin genau?“
    „Ich kenne da einen Ort, wo wir über Nacht bleiben können – wenn wir es bis dahin schaffen. Es wird ein langer, schwerer Marsch werden, daher spar deine Kräfte, so gut du kannst.“
    Sie stolperte über einen vom Heidekraut verdeckten Stein. Ian hielt sie am Arm fest, ehe sie fallen konnte. „Vorsicht! Ich vergesse immer, was du für ein kleines, zierliches Ding bist.“
    „Ich versuche immer, größer zu sein.“ Und sie bemühte sich um längere Schritte.
    Er lachte. „Du bist eine erstaunliche Frau! Jede andere Dame, die ich kenne, würde händeringend ihr Schicksal beklagen.“
    „Glaub mir, wenn Händeringen etwas nützte, täte ich es.“
    Mit einem Blick über die Schulter meinte er: „Wir haben Dunross Keep weit genug hinter uns gelassen; ich denke, wir können uns Zeit nehmen.“
    „Ich bin kein Invalide. Ich kann hervorragend laufen.“
    „Das sehe ich.“
    Trotzdem konnte sie nicht umhin zu bemerken, dass er seinen Schritt dem ihren anpasste, fand aber, dass sie besser nichts dazu äußern sollte. Es wäre sinnlos. Was sie auch sagte, für ihn war sie lahm.
    Sie schienen stundenlang gegangen zu sein, nur das Geräusch des Windes und die Schreie der Brachvögel im Ohr, als Ian an einem Bachlauf anhielt. „Wir lassen Beau trinken, dann sitzen wir wieder eine Weile auf.“
    Sie unterdrückte einen erleichterten Seufzer, während sie am Ufer auf die Knie sank und mit den Händen Wasser schöpfte. Das kalte Nass rann erfrischend durch ihre ausgedörrte Kehle.
    Nachdem Ian das Pferd versorgt hatte, trank auch er, dann hockte er sich neben sie. „Wenn wir auf Leute treffen, wäre es besser, du nennst deinen Namen nicht.“
    Sie spürte ein Stechen in ihrer Brust. Natürlich wollte er nicht bekannt werden lassen, dass sie bei ihm war. Sie lächelte munter. „Und wer soll ich sein? Mary, die schottische Königin?“
    Er zog die Brauen zusammen. „Die Cousine eines Freundes, unterwegs zu ihrer Familie. Du sprichst vermutlich kein Gälisch, oder?“
    „Ein, zwei Worte, aber ich kann mit schottischem Akzent sprechen“, erklärte sie in breitestem Dialekt.
    „Gut! Ich erinnere mich von früher daran. Es dauerte Tage, bis mir klar wurde, dass du Engländerin bist.“
    „Ich bin wie ein Chamäleon“, sagte sie und lachte danach spröde auf, etwas spröder als gewollt. „Ich füge mich in meine Umgebung ein.“
    Das stimmte nicht. In London fügte sie sich ein. Nicht hier.
    „Wir sagen einfach, du hast eine Schule in

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