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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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dass es Lady Selinas gesellschaftlicher Ruin sein würde, wenn etwas von dieser Eskapade durchsickerte. Einem Gilvry bei der Flucht vor den Zollbeamten zu helfen, würden ihre Angehörigen nicht als Heldentat betrachten. Zudem mochten sie darüber spekulieren, warum sie ihm geholfen hatte.
    „Dann muss ich mich eben der Sache stellen“, sagte Selina zerknirscht. „Es geht niemanden etwas an, was ich heute Nacht gemacht habe, und genau das sage ich ihm. Letztendlich wird Vater mir vergeben.“
    „Dazu würde ich Ihnen nicht raten“, sagte Angus trocken. „Ihr junger Mann wird nicht eher ruhen, bis Sie zugeben, wo Sie waren und gegen den Laird aussagen. Und wenn er Ihren Vater auf seine Seite ziehen kann, wird es Ihnen äußerst schwer fallen, den beiden zu trotzen.“
    Unwillkürlich ballte Ian die Fäuste bei der Vorstellung, dass man sie schikanierte.
    „Und wenn sie das erreicht haben, wird der Laird verurteilt werden.“
    „Aber was kann ich denn tun?“
    Er schaute sie scharf an. „Wie Ihre Zofe sagt, wäre es nicht das erste Mal, dass Sie sich mitten in der Nacht aus einer Laune heraus davonmachen. Also müssten Sie nur einfach eine Weile verschwinden und irgendwo heil und gesund wieder auftauchen.“
    „Also hat Mary getratscht, nicht wahr?“, sagte sie eisig.
    „Mary sorgt sich gewaltig, dass man ihr die Schuld geben wird.“
    Selina ließ mutlos die Schultern hängen. Sie schüttelte den Kopf. „Aber bestimmt würde mein Vater doch eine Dienstmagd nicht für meine Fehler verantwortlich machen! Außerdem weiß er, dass ich solche Geschichten längst nicht mehr mache.“
    „Wer weiß schon, was Ihnen für Grillen in den Kopf kommen?“, meinte Angus. „Aber es muss doch jemanden geben, an den Sie sich wenden können, eine Freundin, die Sie aufsuchen können, und die sich dafür verbürgt, dass Sie die ganze Zeit bei ihr waren.“
    Mit besorgter Miene wandte sie sich an Ian. „Da wäre Alice. Lady Hawkhurst, wie sie nun heißt. Hawkhurst ist sehr eindrucksvoll. Er könnte überzeugend darlegen, dass ich schon zu ihnen unterwegs war, ehe dies alles geschah. Auf ihn würde Vater hören.“
    „Aber ihr müsst euch in Acht nehmen“, mahnte McIver. „Von Morgen an werden sie die Umgebung nach euch absuchen.“
    „Euch?“ Ian riss die Augen auf. „Schlägst du vor, dass ich Lady Selina dorthin begleite?“
    „Aye. Außer dir fällt etwas Besseres ein.“
    Ian unterdrückte einen Fluch. „Lady Selina, vielleicht glaubt man Ihnen ja, dass Sie nur einen Spaziergang gemacht haben, wenn Sie mit Ihren schönen Wimpern schlagen.“
    Trotzig warf sie den Kopf zurück. „Zumindest werde ich es versuchen.“
    „Laird, kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“, verlangte Angus, und zu Selina: „Es geht um den Clan, Mylady.“
    „Sie fürchten wohl, ich könnte daheim Ihre Geheimnisse ausplaudern. Nein, so erbärmlich bin ich nicht. Aber gehen Sie nur und reden Sie.“ Damit entfernte sie sich ein paar Schritte.
    Ian trat dicht an Angus heran. „Los, worum geht es? Noch mehr schlechte Neuigkeiten?“
    „Das kommt auf den Standpunkt an.“ Angus packte Ian beim Arm. „Ich sollte dich umbringen dafür, dass du sie in diese Sache hineingezogen hast.“
    Wut stieg in Ian auf. Die Fäuste geballt, streckte er Angus den Kopf so dicht entgegen, dass ihre Nasen sich fast berührten. McIver war groß, doch Ian war größer und in besserer Form. Leise zischte er: „Sag einfach, was du zu sagen hast!“
    „Heirate das Mädel!“
    Die Worte trafen ihn wie ein Faustschlag. Einen Augenblick fehlten ihm die Worte. Entsetzt war er allerdings über das seltsame Sehnen, das sich in seiner Brust ausbreitete – als erwachte eine bisher unerkannte Hoffnung. Zweifellos dachte er gerade mit dem falschen Teil seines Körpers. „Bist du verrückt? Sie ist Albrights Tochter!“
    Die Tochter des Feindes seiner Familie, seines Clans. Weswegen er sie damals abgewiesen, vertrieben hatte, als ihm klar wurde, dass er dabei war, sich in ihren samtbraunen Augen zu verlieren; als sich sein Blut und sein Herz heiß regten – und er die Empörung in den Augen seiner Brüder las.
    Albright hätte ihrer beider Freundschaft nie erlaubt, und vertrauteren Umgang schon gar nicht.
    Und dann Andrew. Andrews Geist würde ihn nicht in Frieden lassen, wenn er sie heiratete. Ohne Selinas Bitte und ohne seine Schuldgefühle wegen der Art, wie er mit ihr umgegangen war, würde Drew noch leben. Er selbst hatte seinen Bruder gezwungen,

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