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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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verzerrtes Gesicht, und dass er seine linke Hand öffnete und schloss.
    Sofort stand sie auf. „Setz dich hier hin“, befahl sie und zeigte auf den wackeligen kleinen Schemel. „Lass mich deinen Arm ansehen!“
    „Kannst ganz schön herrisch sein, was?“
    „Setz dich!“
    Er gehorchte.
    Tief atmete sie ein. „Vielleicht ziehst du deinen Frackrock aus, damit ich sehen kann, wie die Wunde wirklich aussieht. Wenn du krank wirst, hilft uns das auch nicht weiter.“
    „Da hast du wohl recht.“
    „Wenn wir nur ein bisschen Basilikumpulver hätten!“
    Überrascht schaute er auf. Er zog den Frackrock aus und stöhnte leise, als er den Ärmel über die Verletzung schob. Der Stoff war durchtränkt von Blut.
    Sie keuchte. Ihr Magen rebellierte. Ihr wurde schwindelig. Jetzt erst sah sie, wie böse die Wunde war.
    „Oh, Ian“, flüsterte sie, „du brauchst einen Arzt.“
    „Es sieht schlimmer aus, als es ist“, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er die Wunde freilegte. Er fluchte leise.
    Sie schluckte schwer. „Wir sollten das säubern.“
    Er hob eine Braue. Seine Augen funkelten amüsiert. „Wir?“
    Sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen. „Dann eben ich. Schau, es hat wieder angefangen zu bluten. Zieh dein Hemd aus.“
    Nun schaute er wirklich erstaunt. „Also gut.“ Mit der gesunden Hand fummelte er an seinem Kragen.
    Sie schob seine Hand zur Seite. „Lass mich das machen.“ Dicht, wie sie neben ihm stand, konnte sie im Kerzenlicht jede Sehne, jeden Muskel scharf und klar, wie gezeichnet, erkennen und sah, wie seine Brust sich unter seinen Atemzügen hob und senkte. Seine Wärme schien an ihrer Haut zu brennen. Beunruhigt bemerkte sie ihre zitternden Hände. Ja, es schüttelte sie derart durch, dass sie es unter Kontrolle bringen konnte. Als sie langsam einatmete, um sich zu fassen, war es, als zöge sie Ians Luft, sein ganzes Wesen in sich ein.
    Es erschütterte sie. Wie konnte das sein?
    Gar nicht. Sie war töricht, wie damals als Mädchen. Im wahren Leben standen sie auf verschiedenen Seiten einer Linie, die sie unabänderlich voneinander trennte.
    Sie verdrängte die ungehörige Empfindung. Der Mann war verletzt und wartete geduldig, mit erhobenem Kinn, ohne sich zu beklagen, damit sie endlich den verflixten Knoten des Krawattentuchs löste.
    Endlich gelang es ihr, und sie warf das Tuch beiseite und machte sich daran, die Hemdknöpfe zu öffnen. Sie entkleidete einen Mann! Nie zuvor hatte sie etwas so Gewagtes getan.
    Mit jedem gelösten Knopf fiel das Hemd weiter auf und enthüllte nach und nach seinen kräftigen Hals, die Schlüsselbeine, ein Stück seiner Brust, bedeckt mit kurzem krausen Haar, das an ihren Fingerknöcheln kitzelte. Verführerisch …
    Solche Gefühle führten nur in eine Richtung, nur den einen Weg entlang, der kein gutes Ende nahm.
    Sie ließ die Hände sinken und trat zurück. Als sie aufschaute, sah sie, dass sein Blick, eindringlich und heiß, auf ihrem Gesicht lag. Sein Atem ging rascher.
    Auch er verspürte Begehren.
    Es hing schwer und brütend zwischen ihnen. Erschreckend. Nur mühsam brachte sie eine kleine Geste mit der Hand zustande. „Ich denke, du schaffst es jetzt, das Hemd allein auszuziehen.“
    „Ja, denke ich auch.“ Er zerrte die Hemdzipfel aus dem Hosenbund und zog mit der unverletzten Hand das Hemd über den Kopf – und enthüllte den Körper eines nordischen Gottes. In der Grotte am Meer hatte sie nicht gewagt, ihm mehr als nur einen flüchtigen Blick zu gönnen. Die Muskeln seiner Arme standen hart, wie geschnitzt, hervor. Die Brust war breit und herrlich modelliert. Angesichts solcher Pracht stockte ihr der Atem.
    Aber atmen musste sie. „Zeig mir deinen Arm.“
    Sie kniete sich neben ihn und er streckte den Arm aus, den er mit der anderen Hand stützte. Dabei beugte er den Kopf vor, um sich die Wunde anzusehen.
    Sie stießen mit der Stirn zusammen.
    Unwillkürlich kicherte sie nervös, und ihr wurden die Wangen heiß. Da war es wieder, das Schulmädchen. Ihr war schwindelig, und nicht wegen des Anblicks von Blut.
    „Sieht nicht zu schlimm aus“, brummte er.
    „Ich kann nichts sehen.“
    Er lehnte sich zur Seite.
    Eine hässlich geschlitzte Wunde verunzierte seinen Arm. Ihr wurde ein wenig übel. Sie schluckte schwer. „Du hast recht; es scheint nur eine Fleischwunde zu sein“, sagte sie schwach und unterdrückte ein Schaudern. „Ich werde sie reinigen und verbinden.“
    Wo er das an der Verletzung

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