Verfuehre niemals einen Highlander
es akzeptieren müssen, genau wie ihr.“
„Albrights Tochter?“, echote McKinly verspätet. „In meinem Haus?“
Ian funkelte ihn wütend an, richtete dann aber seinen ganzen Zorn auf seine Brüder. „Die Lady ist meine Ehefrau, also werdet ihr sie mit dem ihr gebührenden Respekt behandeln.“
Logan setzte zu Widerworten an, sodass Ian schon glaubte, sich ihn draußen vor dem Haus vornehmen zu müssen. Wenn ein Laird sich eins nicht erlauben konnte, dann, dass auch nur einer seiner Männer sich seinen Befehlen widersetzte. Ihm hätte klar sein müssen, wie es kommen würde. Wenn schon seine Brüder so reagierten, würde es mit den anderen im Clan noch schlimmer sein.
„Ich meine es ernst“, fauchte er Logan an.
Der junge Mann hob abwehrend die Hände. „Schon gut!“ Kaum merklich neigte er den Kopf. „Ich bitte deine Frau Gemahlin um Verzeihung“, sagte er, doch in so widerwilligem Ton, dass Ian ihm am liebsten eine verpasst hätte.
Niall seinerseits schaute einfach nur verwirrt und entsetzt.
Selina war bleich geworden; sie presste die Lippen zusammen, blieb aber an Ians Seite. Er hätte sie auf eine solche Situation vorbereiten sollen, allerdings war er davon ausgegangen, dass dafür noch Zeit genug sein würde.
McKinly sank schwer auf einen Stuhl und rieb sich in einer ratlosen Geste den Nacken. Dann erhellte sich plötzlich seine Miene. „Es ist kein Verbrechen, ein williges Mädel zu heiraten. Eine schöne Rache haben Sie sich da an Albright ausgedacht. Mit seiner Tochter durchzubrennen!“
Erneut keuchte Selina empört auf. Fragend schaute sie zu Ian. „Du hast das geplant?“
Niall schien nachzudenken; dann begann er zu lächeln und sagte anerkennend: „Du schlauer Fuchs! Dunross Keep! Nach all den Jahren gehört Dunross Keep wieder der Familie.“
„Wirklich?“ Logan schaute zu Ian herüber.
„Aye!“, bestätigte Niall und sah zu Selina hinüber. „Eine von den Mägden in Carricks Burg erzählte mir, dass Lady Selina mit einem Engländer verlobt wäre, und Dunross Keep gehört zur Mitgift. Nun bekommst du es.“
Ihm blieb der Mund offenstehen. Selina machte sich von seiner Hand los; argwöhnisch sah sie ihn an. „Das waren also die Angelegenheiten des Clans, die du mit Angus besprechen musstest! Den Plan habt ihr ausgeheckt, als ihr beide außer Hörweite miteinander geredet habt!“
In Ian regte sich heftige Reue. Ja, Angus hatte ihn überhaupt erst auf den Gedanken einer Heirat mit Selina gebracht, aber von der Sache mit Dunross Keep hatte er nichts gewusst. Selina schien seine Reue mit Schuld zu verwechseln, denn ihr sichtlicher Zorn wandelte sich zu Ekel. „Ich hätte es wissen müssen!“ Sie wich zurück. „Du bist nicht besser als Andrew. Angelst dir mit Hinterlist eine Erbin!“
Die Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Gekränkter Stolz stieg in ihm auf. „Mit meinem Bruder verglichen zu werden, kann mich nur ehren.“
Logan und Niall schoben sich, die Hände zu Fäusten geballt, neben ihn; sie wirkten, als wollten sie Selina jeden Moment in der Luft zerreißen. Vor einer Woche noch hätte er genauso gedacht. Jetzt jedoch fühlte er nur den überwältigenden Drang, Selina zu beschützen; er schob sie hinter seinen Rücken, schirmte sie mit seinem Körper ab und funkelte seine Brüder an. „Genug!“, brüllte er.
Dann wandte er sich an Selina, die ihn zornig anblitzte, mit ausgefahrenen Krallen, tapfer wie ein Kätzchen im Angesicht einer Bulldogge. „Wir sind verheiratet, also Schluss damit.“
Hastig rückte Logan von ihm ab. „Warte nur, bis Mutter diese Neuigkeit erfährt.“ Mit diesen Worten verschwand er nach draußen in die beginnende Dämmerung.
Ian war drauf und dran, ihm zu folgen, doch Niall hielt ihn am Arm fest. „Lass ihn gehen. Er kommt schon noch zur Vernunft. Wenn er sich abgekühlt hat, wird er es verstehen. Wie auch Mutter. Und der Clan. Auf einen Schlag hast du alle unsere Probleme gelöst.“
Selina war inzwischen so blass wie ein Gespenst. Anklagend funkelte sie ihn aus dunklen Augen an. „Du hast mich überlistet!“ An McKinly gewandt, der immer noch mit offenem Mund dasaß, fuhr sie fort: „Es stimmt nicht. Wir sind nicht verheiratet, Mr McKinly. Es gab keine offizielle Eheschließung, keine Heirat.“
Dass sie es jetzt verleugnete, schmerzte Ian zutiefst. Es gab ihm das Gefühl, etwas verloren zu haben. Nein, nicht nur das – es machte ihn auch wütend! Noch vor einer Stunde war sie einer Heirat alles andere als
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