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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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sie ihn unbedingt sehen und um Verzeihung bitten wollte.
    Während Niall das Pferd versorgte, führte Ian sie in den Gasthof und zu einem Stuhl in einem Winkel des Schankraums.
    Lärmende Schritte rumpelten im Hintergrund des Raumes eine durch einen Vorhang abgetrennte, enge Stiege hinab. Der Vorhang wurde zur Seite geschoben, und ein Mann lugte ins Dämmerlicht. „Wir haben geschlossen.“
    „Ein hübsches Willkommen, Ranald“, sagte Ian mit schwachem Lächeln. „Wo ich doch dachte, dass du mir gern ein Gläschen zur Feier meiner Hochzeit anbieten würdest.“ Er benutzte das Englische, zweifellos Selina zuliebe.
    „Laird?“ Der Wirt rieb sich die Augen und schien sich zu fragen, ob er Gespenster sah. „Sind Sie verrückt? Sie werden gesucht! Es wimmelt überall von Soldaten.“ Er spähte über Ians Schulter. „Und das Mädel ist immer noch bei Ihnen? Dafür werden Sie bestimmt hängen!“
    „Du hast, glaube ich, nicht richtig verstanden. Lady Selina hat mir die Ehre erwiesen, meine Gemahlin zu werden.“
    Verblüffung, gefolgt von Entsetzen, malte sich auf Ranalds Gesicht. Er setzte zum Sprechen an, klappte dann den Mund wieder zu.
    „Möchtest du Kaffee, meine Liebe?“, fragte Ian. Der Wirt sollte sich erst einmal erholen. „Das heißt, falls sich mein Gastgeber auf seine Manieren besinnen kann.“
    „Tee, bitte.“
    Der Mann verschluckte sich fast. „Tee. Gut.“ Er nahm eine Flasche vom Tresen, zog mit den Zähnen den Korken heraus und nahm einen kräftigen Schluck. Dann gaffte er Ian an, immer noch völlig verdutzt.
    „Tee“, sagte Ian trocken.
    „Ich sag Bridie, sie soll den Kessel aufsetzen.“ Er setzte die Flasche ab, an die er sich wie hilfesuchend geklammert hatte, und verschwand hinter dem Vorhang. Ian trat hinter den Tresen und nahm eine frische Flasche vom Regal, aus der er sich ein Glas einschenkte. Schief lächelnd schaute er Selina an. „Das ging doch recht gut, oder?“
    „Nein.“
    „Ich verspreche dir, es wird besser werden.“ Er trank den Whisky auf einen Zug, füllte sich nach und bot dann Niall, der gerade hereinkam, ebenfalls ein Glas an.
    Bridie, eine pummelige, rotwangige Frau um die vierzig, brachte ein Tablett mit Tee und Milch herein. Zwar schwieg sie, sah Selina jedoch mit hartem Blick an. Ein gleicher Blick traf Ian, und sie fauchte etwas auf Gälisch, ehe sie wieder in den hinteren Gefilden verschwand.
    „Was hat sie gesagt?“
    Ian zögerte.
    „Ich kann auch hingehen und es mir von ihr auf Englisch erklären lassen.“
    „Sie hat gesagt, Ian sollte sich schämen“, erklärte Niall. „Sie hat es anders gesagt, aber genau das meinte sie.“
    Selina spürte, wie ihr die Wangen heiß wurden. „Ich glaube wirklich, ich …“
    Zwei Männer betraten den Schankraum, Tammy und Colin Gilvry, der Hufschmied, Ians Cousin. Beide starrten sie an, als wäre sie ein ekliges Insekt, das sie nur zu gerne zerquetschen würden. Unmerklich schauderte sie. Sie dachte, sie hätte ihre Bestürzung gut verborgen, bis Ian näher an sie heranrückte.
    Unwillkürlich fühlte sie sich durch seine Nähe getröstet. Sie atmete tief durch und schaute die Männer herausfordernd an. Letztendlich hatte sie sich selbst in diese Lage gebracht, also würde sie nun nicht den Kopf einziehen, oder?
    Nach den beiden kamen weitere Männer, und bald war der kleine Raum brechend voll von kräftigen, rachsüchtigen Schotten. Nun wünschte sie wirklich, Ian hätte sie direkt zur Burg gebracht und sich mit seinem Clan allein getroffen.
    Feigling.
    Das waren seine Leute. Sein Clan. Wenn ihr Gemahl sie dabei haben wollte, blieb ihr keine Wahl. Mit dieser Heirat hatte sie alle ihre Rechte aufgegeben. Der Gedanke ließ sie frösteln, trotzdem begegnete sie den finsteren Blicken möglichst ruhig und unberührt. Und es gelang ihr recht gut aufgrund der Übung, die sie in den Ballsälen Londons erworben hatte.
    Die meisten Männer wandten sich ab, nur Willy Gair nicht, der einen sehr merkwürdigen Ausdruck zur Schau trug. Nicht nur Schrecken und Widerwillen wie die andern, sondern fast etwas wie Furcht.
    Douglas McTavish grinste. „Wie ich sehe, hast du den Soldaten ein Schnippchen geschlagen, Ian Gilvry. Du hast ein teuflisches Glück.“ Dann wandte er sich mit fragendem Blick Selina zu.
    „Die Pest auf die Soldaten!“, rief ein Mann aus dem Hintergrund.
    Ian grinste. „Ich bin froh zu sehen, dass ihr alle heil nach Hause gekommen seid. Wie ich höre, hat die Ware ihren Bestimmungsort sicher erreicht,

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