Verfuehre niemals einen Highlander
schien. Sie schloss die Augen, gab sich seiner Berührung ganz hin. Immer stärker pochte das Verlangen in ihm, den Gipfel der Lust zu erreichen.
Doch zuerst ging es um sie. Ihre Blicke begegneten sich, als sie ihn mit großen blicklosen Augen ansah. Ihr Atem ging kurz und keuchend. Jäh hielt sie inne, versteifte sich – und wurde bebend emporgerissen in orgiastische Höhen.
Jetzt. Er schob sich über sie und drang in sie ein, verlor sich in ihrer warmen Weiblichkeit, spürte jedoch inmitten ihrer aufrauschenden Lust ihr schmerzhaftes Zusammenzucken, doch dann klammerte sie sich an ihn, umschlang ihn mit allen Gliedern, bis sie beide in rasender Seligkeit vergingen.
Erschöpft und zitternd küsste er ihre Schultern und strich ihr zärtlich die prachtvollen dunklen Locken aus der feuchten Stirn, liebkoste den hastig pochenden Puls an ihrer Schläfe und dann ihre Lippen.
„Du bist wunderbar“, hauchte er, „… meine Frau!“
„Mein Mann“, erwiderte sie, ebenso besitzergreifend wie er. Niemand konnte sie nun mehr trennen.
Er rollte sich auf die Seite und hielt sie fest an sich gedrückt, während er nach dem Umhang griff und ihn über sie beide zog. Gleich würde er aufstehen und nach der Wolldecke suchen. Gleich.
An ihren warmen Körper geschmiegt, schloss er genüsslich die Augen, um diesen kostbaren Augenblick für immer zu bewahren.
Fäuste hämmerten an eine Tür.
Jemand rief: „Macht auf!“
McKinlys verschlafene Stimme fluchte.
Man hatte sie entdeckt! Ian setzte sich abrupt auf. Seine Gedanken rasten. Hatte McKinlys Sohn sie ungewollt verraten? Er sprang aus dem Bett und legte hastig den Kilt und das Hemd an.
„Wer ist da?“, fragte Selina.
In der Dunkelheit der frühen Stunde konnte er ihr Gesicht nicht erkennen, hörte jedoch die Sorge in ihrem Tonfall. „Ich weiß nicht. Zieh dich an, aber warte hier.“
Er öffnete den Fensterriegel und schob den Flügel vorsichtig einen Spalt auf. „Falls wir ganz schnell hier weg müssen“, flüsterte er.
Schon tastete sie nach ihren Kleidern. Keine Worte, keine Panik. Sie tat einfach das, was nötig war.
Leise schlüpfte er aus der Tür und schloss sie hinter sich.
„Macht auf!“, klang es schon wieder.
Das war Nialls Stimme! Ians Schultermuskeln entspannten sich. Mit einem Nicken bedeutete er McKinly, dass er öffnen möge, und der Mann hob den Balken aus seinen Wandhaken. Die Tür flog auf.
„Ian!“, rief Niall und trat mit großen Schritten ein, dicht gefolgt von Logan. Herzhaft schlug er Ian auf die Schulter. „Gott sei Dank haben wir noch rechtzeitig von dir gehört.“
„Was ist los, Mensch?“
Logan ging zum Feuer, um sich die kalten Hände zu wärmen. Er wirkte bedrückt.
Auch Nialls Miene, sonst eher milde, war ernst. Ernst und besorgt. „Albright lässt die ganze Gegend von Soldaten absuchen. Sie sind hinter dir her. Wegen Schmuggelei und Entführung. Endlich hat der Mistkerl eine Möglichkeit gefunden, dich zu hängen. Du musst fort von hier. Nach Frankreich. Oder Amerika.“
Das hätte er wohl gern!
McKinly stand der Mund offen.
„Und wen soll ich entführt haben?“, fragte Ian.
„Seine Tochter. Logan sagt, sie war bei den Klippen. Und nun ist sie verschwunden.“
Logan, der über Ians Schulter ins Zimmer schaute, riss plötzlich die Augen auf.
Ian wirbelte herum. Hinter ihm war die Tür geöffnet worden, und Selina kam herein. Ihr schwarzes Haar fiel ihr lose um die Schultern, der rote Rock schwang ihr um die Knöchel, und mit ihrem rosigen Teint und den geröteten Lippen gab sie das Bild einer außerordentlich befriedigten Frau ab.
Niall sank das Kinn auf die Brust. „Gott, Ian, was hast du getan? Wir alle werden hängen!“
Das erschreckte McKinly ziemlich.
Ian zog Selina an seine Seite. Er fühlte, wie steif sie sich hielt. Furcht, wo sie doch bisher völlig furchtlos gewesen war? Ermutigend lächelte er sie an.
„Lady Selina hat mir die Ehre erwiesen, meine Gemahlin zu werden.“
„Deine Ge…“ Als er Ians wilden Blick sah, verstummte er stotternd.
Logan kniff die Augen zusammen. „Du bist eine Schande für den Clan, Ian Gilvry. Wie konntest du nur? Nachdem ihre Familie unser angeborenes Recht gestohlen hat!“ Er musterte Selina, und ein bitteres Lächeln verzerrte seinen Mund. „Ich kann verstehen, dass du sie im Bett haben wolltest. Aber heiraten? Das wird dir Mutter nie vergeben!“
Empört versuchte Selina, sich aus Ians Griff zu lösen, doch er hielt sie unbeirrt fest. „Mutter wird
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