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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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Faust in ihre Handfläche, zu wütend, um das alles ruhig hinzunehmen. Wütend und gekränkt. Gedemütigt. Sie kam sich so dumm vor – und was noch schlimmer war: Sie fühlte sich betrogen.
    Wenn er sie in der Höhle nur nicht geküsste hätte. Nur einmal zuvor hatte ein Kuss ihre Sinne derart überwältigt. Und es hatte mit Schmerz geendet. Großem Schmerz. Und auch da war es Ian gewesen, der sie geküsst hatte. Und sie dann allein gelassen und sich seinen spottenden Brüdern angeschlossen hatte, zwar ohne sie mit Steinen zu bewerfen, doch mit den Worten, dass sie unerwünscht sei.
    Anscheinend hatte sie ihre Lektion damals nicht gelernt. Und nun schmerzte ihr Herz umso mehr.
    Sie atmete tief durch. Jammern über das Unabwendbare half jetzt auch nichts. Wenigstens kannte sie nun die Wahrheit. Konnte ihre Möglichkeiten überdenken. Ihr Blick fiel auf das offene Fenster. Sollte sie ganz einfach hinaus in die Nacht klettern und verschwinden? Und wohin dann?
    Zu Alice. Um auf Teufel komm raus diese ganze Heiratsgeschichte leugnen? Oder zurück zu ihrem Vater und ihn umschmeicheln, behaupten, dass sie sich in jener Nacht verlaufen hätte und seitdem umhergeirrt sei, dass sie nichts von Schmuggelei und Schmugglern wisse.
    Aber wie es ihr im Grunde schon vorher klargeworden war – es war zu spät, ihren Ruf zu retten. Ihre Chance auf eine Heirat mit Dunstan hatte sie in dem Augenblick verwirkt, als sie sich aufgemacht hatte, Ian zu warnen. Hatte sie es deswegen getan? Um der Ehe mit Dunstan zu entkommen? Sie schloss die Augen, versuchte, sich in den Zustand zurückzuversetzen, als sie jene Entscheidung getroffen hatte. Was war ihre wahre Absicht gewesen?
    Hatte sie es als Ausflucht genutzt, um Dunstan nicht heiraten zu müssen? Eine Art Fortlaufen, wie damals in Lissabon?
    Wie auch immer sie nun ihre Lage betrachtete, eine Flucht jedenfalls war keine Option. Ian hatte mit ihr geschlafen. Und sie hatte eingewilligt, weil sie glaubte, sie bedeuteten einander etwas.
    Bitter schüttelte sie den Kopf. Wie dumm konnte man nur sein? Um Dunross Keep zurückzubekommen, hatte er ihr mit List die Zustimmung zur Eheschließung abgerungen.
    Hatte sie mit Küssen übertölpelt und verführt. Und wie eine reife Pflaume war sie ihm in die Hand gefallen. Und Dunross Keep dazu.
    Sie stöhnte auf. Ihr Vater würde so wütend sein, wenn er erst herausfand, dass sie Dunross Keep den Gilvrys in die Hände gegeben hatte. Und er musste sehr besorgt sein. Warum sonst sollte er von der Miliz nach ihrem vermutlichen Entführer suchen lassen? Von Soldaten, die noch dazu bereit waren, sofort zu schießen. Ihr gefror das Blut in den Adern.
    Sie ging zur Tür und stieß sie weit auf.
    Die drei Männer am Tisch starrten sie verdutzt an. Besonders Ian schaute düster drein. Langsam stand er auf. „Selina!“, sagte er mahnend.
    „Wenn wir nach Dunross wollen, sollten wir jetzt sofort aufbrechen“, verkündete sie, „noch ehe es so hell ist, dass wir einem ehrgeizigen Soldaten ein hervorragendes Ziel bieten.“
    Auf Ians Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Empört funkelte sie ihn an. „Das bedeutet nicht, dass ich mit der Lage versöhnt wäre. Du hast nun Dunross Keep – und eine Vernunftehe.“
    Niall sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. „Du machst dich noch zum Narren, wenn du ihr vertraust, Ian.“

14. KAPITEL
    Z u ihrer Überraschung stimmte Ian ihrem Vorschlag zu. Sie verabschiedeten sich von McKinly, und Selina bat ihn, Marie Flora von ihr zu grüßen.
    Sie ritt auf Beau, die Männer gingen zu Fuß voran. Sie sprachen Gälisch miteinander, sodass Selina aus der Unterhaltung ausgeschlossen war. Wie typisch!
    Als sie in Barleycorn’s Gasthof ankamen, stand die Sonne noch nicht besonders hoch am grau verhangenen Himmel.
    Willy Gair kam aus dem Stallgebäude und starrte sie mit offenem Mund an. Er schaute erst zu Ian, dann zu Selina, und runzelte die Stirn.
    Ian befahl etwas in scharfem Ton, und der Mann schien zuerst widersprechen zu wollen, schließlich senkte er den Kopf und flitzte davon.
    Damit Ian sie besser hören konnte, beugte sich Selina über Beaus Hals nach vorn. „Ich dachte, wir wollen nach Dunross Keep?“
    „Wenn wir soweit sind.“ Er half ihr vom Pferd. „Zuerst kommt der Clan, das ist meine Pflicht. Sie werden sich Sorgen gemacht haben.“
    Glaubte er etwa, ihr Vater sorgte sich nicht? Sicher, er war zornig, aber bestimmt auch besorgt. Und sie fühlte sich gerade schrecklich schuldig und so töricht, dass

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