Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
Vom Netzwerk:
ihr liebes Lächeln. „Aber weißt du, ich werde ihn gar nicht um Erlaubnis fragen. Die setze ich einfach voraus. Und wenn er sich erst einmal abgeregt hat, werde ich bei ihm ein gutes Wort für dich einlegen.“
    Es war Zeit, sich zu verabschieden. Selina reichte Chrissie die Hand. „Ach, Chrissie, es tut mir so leid, dass ich dir deinen Besuch in Schottland verdorben habe.“
    Ein wenig reumütig schüttelte Chrissie ihre Hand. „Ich muss zugeben, der war eindeutig ein wenig … aufregender, als ich erwartet hatte.“ Sie schritt zum Fenster, wandte sich dann jäh um und schaute Selina an. „Ich wünschte, ich hätte deinen Vater nie gebeten, mich herzubringen.“
    „Ich auch.“ Selina seufzte unwillkürlich. „Ich dachte, ich hätte meine Zukunft ganz sorgfältig durchgeplant.“ Und sie hatte sie für den Kuss eines Unholds aufgegeben.
    Ein Geräusch an der offenen Tür ließ sie herumfahren. Sie zuckte zusammen, denn Ian stand dort, seine Miene grimmiger denn je. „Sagte ich nicht, dass du warten solltest?“
    „Ich wollte Chrissie Lebewohl sagen.“
    „Nun, dann tu das jetzt. Myladys Wagen wartet.“
    Mit Tränen in den Augen umarmte Chrissie sie und drückte sie herzlich. „Ich spreche mit ihm!“ Dann huschte sie, ohne Ian anzusehen, mit gesenktem Kopf aus dem Zimmer.
    Ians Miene wurde weicher. „Deinem Vater gefällt unsere Heirat ebenso wenig wie meiner Familie. Wir können nur hoffen, dass sich beide wieder beruhigen. Komm.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. „Gehen wir hoch auf die Brustwehr und schauen ihnen hinterher.“
    Er nahm ihren Arm und geleitete sie den Gang entlang zu der Wendeltreppe, die zu der Plattform des zinnenbewehrten Turms führte.
    Es war so eng, dass sie hintereinander gehen mussten. Selina schob die Pforte auf und trat ins Freie. Wie lange war sie nicht mehr hier oben gewesen? Das Atmen fiel ihr schwer, denn der heftige Wind blies ihr ins Gesicht und zwickte ihr kalt in den Ohren. Unten fuhr die Kutsche ihres Vaters schon unter dem Torbogen hindurch.
    Fort war er, ohne auch nur ein Lebewohl und ganz gewiss ohne Segenswünsche. Ihr war, als würde sie ihn nie mehr wiedersehen. Ihre Augen brannten von unterdrückten Tränen, ein trüber Schleier legte sich über ihren Blick. Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle, sah dem immer kleiner werdenden Wagen nach und wünschte von ganzem Herzen, dass alles anders sein könnte.
    Sie hatte nur versucht, zu helfen. Aber wenn sie gewusst hätte, was dabei herauskommen würde, wäre sie dann überhaupt hinaus in die Nacht gestürmt? Die Antwort stand ihr nicht so deutlich vor Augen, wie sie vermutet hätte.
    Ian betrachtete ihren steifen Rücken, den Umriss ihrer schlanken Beine unter diesem schockierend roten Kleid, an dessen Röcken der Wind zerrte. Er wusste nicht, was er sagen sollte, während sie verfolgte, wie die Kutsche in der Ferne verschwand.
    Er wollte sie trösten, doch ihr starrer Rücken, die steife Haltung ihres Körpers schloss ihn aus. Er spürte, was auch immer er sagte, es würde falsch sein.
    Er war nun verheiratet, doch irgendwie fühlte er sich in diesem Augenblick einsamer denn je zuvor. Die Sorge um seine Leute war eine Pflicht, die er mit niemandem teilen konnte. Außer vielleicht mit einer Ehefrau. Der richtigen Ehefrau.
    In der Vergangenheit hatte er Entscheidungen getroffen, auf die er nicht immer stolz war. Er hatte Fehler gemacht. Mit diesen Bürden musste er nun fertigwerden. Bisher hatte er aber stets gedacht, dass eine Heirat ihm jemanden bescheren würde, der seine Freuden und, verflixt nochmal, auch seine Sorgen teilte, wie es weder ein Bruder noch ein anderes Clanmitglied konnte.
    Aber der Clan schien noch nicht bereit, Selina zu akzeptieren. Zu Außenstehenden konnten sie durchaus grausam sein. Ihm wurde heute noch kalt, wenn er sich erinnerte, wie seine Brüder Selina damals beschimpft hatten, als sie noch jünger waren.
    Jetzt würde er alles in seiner Macht Stehende tun, um seine Ehefrau vor ihrem Zorn zu schützen. Nach und nach würden sie sich mit der Lage abfinden. Es ging nicht anders. Wenn diese Ehe auch nicht unter den besten Bedingungen zustande gekommen war, konnte es doch gewiss nur besser werden.
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. Unter seinen Fingern versteifte sie sich noch mehr, drehte sich aber dann zu ihm um. Sein Herz zog sich zusammen. Sie hatte geweint. Ihre Augen waren noch feucht.
    Ein ganz unerwartetes Gefühl stieg in ihm auf. „Tut es dir leid, dass Dunstan

Weitere Kostenlose Bücher