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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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vorkam. „Solange ich atmen kann, wirst du von mir kein Leid erfahren.“
    „Nicht noch mehr Leid, meinst du“, sagte sie süffisant.
    Er würde nicht darauf eingehen, nicht jetzt. „Komm, lass uns hinuntergehen. Das Essen wird bald bereit sein.“
    Und dann würde die Nacht kommen und dann würde es in der Tat einen Kampf geben. Er wurde hart. Dieser Krieg zwischen ihnen hatte definitiv auch seine guten Seiten.
    Er ging die Treppe hinab und hielt die ganze Zeit über ihre Hand fest in der seinen.

17. KAPITEL
    D as Supper war verzehrt und der schwere Tisch aus altersschwarzem Holz war abgeräumt worden, Kerzen und Kaminfeuer brannten. Sie beide waren allein im Solar, der alten Turmstube, die neben Chrissies alter Schlafkammer lag. Selina gegenüber lehnte Ian in einem geschnitzten Sessel und schlürfte seinen Whisky wie einer der mittelalterlichen Ritter. Unter gesenkten Lidern beobachtete er sie, als wäre sie ein besonderer Leckerbissen, den es noch zu kosten gelte.
    Nun hatte er seine kostbare Burg. Warum musste er sie selbst ebenfalls besitzen? Gott sei gedankt, dass sie in der vergangenen Nacht wenigstens nicht mit dummen Liebesschwüren herausgeplatzt war. Dann wäre er jetzt sicher ganz unausstehlich. Nur einen Monat brauchte sie bei ihm zu überstehen, danach konnte sie ihrer Wege gehen.
    Das war sogar eine bessere Vereinbarung als mit Dunstan. Mit dem hätte sie zusammenleben müssen. Nun würde sie frei sein und trotzdem respektabel. Eigentlich sollte sie glücklich sein und nicht traurig. Dafür gab es keinen Grund. Nicht ein einziges Mal hatte er angedeutet, dass er für sie mehr empfand als für irgendeine andere Frau. Die Anziehung zwischen ihnen war vorhanden, ja. Die Lust war vorhanden. Aber nicht mehr. Und wie schnell hatte er eingewilligt, sie in einem Monat gehen zu lassen, wenn sie nicht miteinander zurechtkamen. Bestimmt wollte er nur sicherstellen, dass die Ehe nicht aufgehoben werden konnte. Allerdings hätte er sie dazu genauso gut mit ihrem Vater abreisen lassen können.
    Nicht, dass der sie mitgenommen hätte. So ganz konnte sie nicht verstehen, warum er so zornig gewesen war. Seine Enttäuschung, ja, die hätte sie verstanden. Doch irgendwie schien es ihr, als wäre ihrem Vater an der Heirat mit Dunstan ganz besonders gelegen gewesen.
    Ian erhob sich.
    Ihr Herz schlug schneller. Sie fühlte sich verwirrt, unsicher.
    In London wäre das nun der Zeitpunkt für sie, sich zum Tee in den Salon zurückzuziehen, während er in einem männlichen Refugium seinen Portwein trank. In der Bibliothek, wenn er allein war, im Speisesalon, wenn männliche Gäste anwesend waren. Dieser Raum jedoch gehörte der Hausherrin. Sie konnte nirgends hin außer in ihr Schlafgemach.
    Er streckte ihr die Hand entgegen. „Komm, setzen wir uns ans Feuer.“
    Zwei gemütliche Polstersessel standen vor dem munter flackernden Kamin.
    Also hatte er vor, den Abend gemeinsam zu genießen. Das angebliche eheliche Glück hinauszuzögern. Gewiss, um den Schein zu wahren, da gut die Hälfte seiner Clanmitglieder nun hier in der Burg arbeiteten. Mit einem Seufzer stand sie auf und schritt zu einem der Sessel. Doch ehe sie sich niederlassen konnte, zog er sie in seine Arme und auf seinen Schoß.
    „Was machst du?“, fragte sie atemlos.
    „Mit meiner Frau einen angenehmen Abend genießen.“
    Mit seiner tiefen Stimme ließ er das Wort ‚Frau‘ wie eine Liebkosung klingen. Ein angenehmer Schauer rieselte ihr über den Rücken. Sie wehrte sich gegen die verräterische Hitze, die sich in ihr ausbreitete. Sie schaute ins Feuer und tat so, als spürte sie gar nichts, als wären seine starken Arme, die sie gegen seine Brust drückten, weder warm noch behütend. Als würde sein Herzschlag, den sie an ihrer Schulter spürte, nicht kleine erwartungsvolle Schauer durch ihren Körper treiben.
    Doch sie war seine Gattin. Sie konnte ihm ihren Körper nicht verwehren, flüsterte in ihrem Kopf eine leise Stimme – mit viel zu viel glühender Vorfreude und Erregung.
    „Ich bin müde. Ich möchte mich zurückziehen.“
    „Hmm, ins Bett, das klingt gut.“ Seine Stimme klang amüsiert – und sehnsüchtig.
    Jäh schoss ihr Hitze durch die Glieder. Zorn. Trotz. „Es war ein anstrengender Tag, sicherlich willst du dich mir heute nicht aufdrängen.“
    Sie hörte selbst, wie reizbar sie klang, und zuckte unmerklich zusammen. So weich in seine Arme geschmiegt, war es nicht leicht, ihren Zorn aufrecht zu erhalten. Doch seine plötzliche

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