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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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lassen, dass er hartherzig war. Sollte sie doch selbst herausfinden, dass das nicht stimmte. Aber das würde sie peinlich berühren. Er brachte es einfach nicht über sich.
    „Ich habe den Jungen verwarnt und ihn laufen lassen.“
    Sie lehnte sich schwer an die Stalltür, als ob ihre Beine sie nicht mehr tragen könnten.
    „Und Tearny habe ich entlassen. Er ist zu hart. Mit Männern, die Jungen schlagen, will ich nichts zu tun haben. Das müsstest du eigentlich wissen, Selina. Du hättest zuerst einmal das Beste annehmen sollen. Ich bin nicht dein Vater. Das hier sind meine Leute.“
    Ihr Gesicht erbleichte. Sie schaute auf die Bürste in ihrer Hand und dann auf in sein Gesicht. „Es … es tut mir leid.“
    Er schenkte ihr ein grimmiges Lächeln. „Leider konnte ich dich da drin nicht in meine Absichten einweihen, aber ich erwarte von dir, dass du mich unterstützt, zumindest in der Öffentlichkeit. Nur so kannst du dir die Anerkennung des Clans verdienen.“
    „Ich verstehe.“
    Er wünschte, er könnte sicher sein, dass sie es verstand. Immer noch war da der starrsinnige Zug um ihren Mund. „Lass uns später darüber reden, jetzt wartet Tearny in der Amtsstube auf mich.“
    Lange noch, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, schaute Selina ihm nach. Sie fühlte sich erschöpft, leer. Völlig auf der falschen Seite. Denn er war es, der recht hatte. Sie hätte wissen müssen, dass er McKinlys Sohn keinen Schaden zufügen würde. Stattdessen hatte sie nur das Schlimmste von ihm denken wollen, weil es ihren Entschluss stärkte, ihm nicht zu vertrauen. Denn wenn es soweit kam, würden sich weitere sanfte Gefühle durch ihre schützende Barriere schleichen und unerwartet die Kontrolle übernehmen. Das konnte sie nicht zulassen. Dann würde es ihr nur zu leicht fallen, nachzugeben, es wäre so einfach, ihm ihr Herz zu schenken – auf dem er im Anschluss herumtrampeln würde.
    Sanft streichelte sie Topaz’ Nase. „Heute reiten wir wohl doch nicht aus“, murmelte sie und seufzte. „Aber ich werde meinen Stolz hinunterschlucken und ihn bitten, uns morgen zu begleiten.“ Letztendlich konnte sie nicht die ganze Zeit mit ihm auf dem Kriegsfuß stehen. Das verdiente er nun doch nicht.

19. KAPITEL
    D ie folgenden zwei Wochen vergingen rasch. Zu rasch für Selinas Seelenfrieden. Jeden Morgen saßen sie in dem alten Turmzimmer beim Frühstück zusammen, lasen ihre Briefe, planten ihren Tag. Wie ein glückliches Ehepaar.
    Doch bald würde sie fortgehen, und sie wünschte, sie hätte sich auf die drei Monate eingelassen, die sich Ian zunächst von ihr erbeten hatte. Nicht, weil sie nicht gehen wollte – sie würde ihr Wort nicht zurücknehmen –, sondern weil sie so unglaublich viel über die Highlands und seine Bewohner lernte.
    An den Tagen, an denen er nicht an der Mühle zu tun hatte, ritten sie gemeinsam aus, durchs Dorf und über den Besitz, und besuchten entfernt liegende Kleinpächter. Selten nur wurden sie überschwänglich empfangen, doch in Ians Gegenwart ließen die Leute Höflichkeit walten.
    Sie konnte jedoch einfach den Gedanken nicht loswerden, dass er mit einer der Frauen aus der Gegend besser dran gewesen wäre. Ein paar waren sehr hübsch. Und alle sprachen sie Gälisch. Zwar hatte sie inzwischen ein paar Worte mehr gelernt, doch den zügigen Gesprächen mit den Pächtern konnte sie nicht folgen. Wenn sie ihren Weg fortsetzten, musste sie Ian stets bitten, ihr zu sagen, worum es gegangen war. Dann kam es vor, als erzählte er ihr immer nur das, was sie nicht ärgern würde.
    Und Freunde hatte sie schon gar nicht gefunden, außer man zählte Marie Flora McKinly mit. Daher hätte sie ohne die leidenschaftlichen Nächte mit Ian wahrscheinlich den Verstand verloren, da sie niemanden hatte, mit dem sie reden konnte, außer der Köchin, die jeden Morgen aus dem Dorf heraufkam und mit der sie die Speisenfolge festlegte, und hin und wieder Angus, mit dem sie besprach, was im Haushalt an Vorräten benötigt wurde.
    Verstohlen musterte sie ihren Gemahl gegenüber am Tisch. Wie gut er aussah. Je länger sie hier war, desto größer wurde ihre Zuneigung zu ihm. Er war ein gütiger, gerechter Laird. Und sie konnte ihn nur bewundern.
    Gerade jetzt betrachtete er konzentriert einen Brief, der am Morgen gekommen war. Er schien während der letzten zwei Tage nachdenklicher, irgendwie ferner als sonst.
    Er schaute auf und bemerkte ihren Blick. „Was macht dir Kummer?“
    Musste er so tun, als ob es ihn

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