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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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konzentrieren, eine Frau zu beschützen, würde das Risiko für uns erhöhen.«
    »Ich konnte Rafaels Entschlossenheit spüren. Er war bereit zu sterben, um mein und Pauls Leben zu retten. Er wusste, dass er im Kampf gegen den Vampir besiegt werden könnte.«
    »Kirja ist ein sehr mächtiger Kämpfer. Als Jäger genoss er einen sehr guten Ruf. Seit damals ist er noch mächtiger geworden. Sein Blut ist verändert, und ich wüsste gern, warum. Irgendetwas stimmt hier nicht, Colby.«
    »Ich würde trotzdem gern wissen, wie man einen Vampir tötet. Mir wäre einfach wohler, wenn ich wüsste, wie man es anstellt.«
    »Nicht mit einem Gewehr. Juan und Julio hätten ihn mit einem Schuss ins Herz aufhalten, aber nicht töten können. Das Herz muss vollständig aus dem Körper entfernt und verbrannt werden, sonst findet es den Weg zu seinem Herrn zurück. Dann wird der Körper angezündet, damit keine Hoffnung auf Regeneration besteht. Das Blut eines Vampirs brennt wie Säure, Colby, und sie können andere genauso mit ihren Stimmen beeinflussen wie Rafael und ich. Halte dich von ihnen fern.«
    »Hat Rafael seine Stimme benutzt, um mich zu verführen?« Colby schaute ihm direkt in die Augen. Sie brauchte eine ehrliche Antwort.
    »Ich weiß nicht, was mein Bruder getan hat, um dich an sich zu binden, aber wenn ich meiner Gefährtin begegnen würde, Colby, würde ich meine Stimme, meinen Blick und alles, was mir sonst noch zur Verfügung steht, einsetzen, um sie zu erobern. Ich würde kein Risiko eingehen. Meine Frau wird tun, was sie zu tun hat.«
    »Ich hoffe, deine Frau ist eine Amazone«, murmelte sie halblaut. Ihr war klar, dass sie ihn so lange aufgehalten hatte, wie es ihr möglich war. Er ging in die kühle Nachtluft hinaus, und sie folgte ihm. »Ich habe schon wieder das Bedürfnis nach seiner Nähe«, gestand sie und rieb sich die Arme. »Wird das jetzt immer so sein?«
    Sie hasste Schwäche an sich selbst, und um Rafael zu trauern, als wäre er tot, nur weil er ihr nicht nahe sein konnte, zeugte von furchtbarer Schwäche.
    »Ja. In den Nächten kann ich helfen, doch tagsüber musst du dicht bei Julio und Juan bleiben. Sie werden dir so gut wie möglich beistehen. Denk an das, was ich dir gesagt habe. Du musst am Leben bleiben.«
    »Ich habe nichts anderes vor«, versicherte sie ihm.
    Colby beobachtete fasziniert, wie Nicolas sich einfach auflöste. Zuerst schimmerte seine Gestalt und wurde durchsichtig, sodass sie direkt durch ihn hindurchschauen konnte, dann bildeten sich winzige Dunsttropfen, und schließlich war er nichts als feiner Dampf, der von ihr weg zu den Hügeln wehte. Sie blinzelte ein paar Mal und versuchte zu verarbeiten, was sie gerade gesehen hatte.
    Sowie Nicolas fort war, stieß sie einen Seufzer der Erleichterung aus. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie angespannt sie war. Sie brauchte es, allein zu sein, ihre alltäglichen Arbeiten zu verrichten. Vielleicht würden sie ihr das Gefühl geben, wieder normal zu sein, sei es auch nur für kurze Zeit.
    Sie ging zu dem behelfsmäßigen Stall und staunte über die Arbeit, die Juan und Julio Chevez am Nachmittag, während sie schlief, geleistet hatten. Sean Everett musste sowohl Material als auch Männer zur Verfügung gestellt haben, sonst wären sie nicht so schnell fertig geworden. Wieder seufzte Colby, aber diesmal trauerte sie um ihren Stolz. Im Moment schien er über Bord zu gehen. Sie wusste nicht einmal mehr, was auf ihrer Ranch vorging.
    Die nächsten paar Stunden verbrachte sie damit, die Pferde zu versorgen und Verletzungen zu behandeln. Die meisten Verbrennungen waren nahezu verheilt, und die Pferde wirkten ausgeglichen, was nach dem traumatischen Erlebnis der Nacht an ein Wunder grenzte. Als ihr auffiel, dass die Küchentür leise geöffnet und wieder geschlossen wurde, schaute sie hin und sah Ginnys Hund den Abhang hinauflaufen. Colby holte tief Luft. Der Tag begann. Bald würden Juan und Julio trotz ihres Schlafmangels auf den Beinen sein. Und in wenigen Stunden würde sie selbst sich ins Bett legen und Paul und Ginny den beiden Südamerikanern überlassen.
    Sie rieb sich die Augen. Rafael hatte kein Recht, sie teilweise in seine Welt zu holen, wenn sie so viele Verpflichtungen hatte. Im Augenblick steckte sie irgendwo zwischen beiden Welten fest, kam weder aus der einen noch aus der anderen heraus und hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte.
    Colby versorgte die Pferde mit Heu und füllte die Tränken mit frischem Wasser. Der

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