Verführer der Nacht
Wasserfälle ergossen sich in die heißen Quellen, die aus der Erde gespeist wurden, und kühlten sie genug ab, um in ihnen baden zu können. »Hier bin ich seit Jahren nicht mehr gewesen. Es ist meilenweit von der Ranch entfernt, und ich hatte immer zu viel zu tun, um herzukommen. Ich hatte diesen Ort fast vergessen.«
Farne bedeckten den Boden und wuchsen um die großen, flachen Felsplatten, die einen Ring um das Becken bildeten. »Es ist sehr schön hier. Ich dachte, es könnte dir gefallen.« Seine Zähne nagten und knabberten leicht an ihrer Brust, um ihre Reaktion zu testen.
Sie stieß ihn gegen die Schultern. »Hör auf! Ich kann nicht mehr. Ich glaube, du hast mich umgebracht.«
Seine Zunge strich über ihre Brust und kreiste um ihre Brustspitze. Er hob den Kopf und schenkte ihr ein Lächeln -ein träges, sehr verführerisches Lächeln. »Noch nicht.«
»Nein.« Sie sagte es mit fester Stimme, obwohl ihr Blut schon jetzt wieder schwer und heiß wurde. »Ich kann mich nicht rühren. Ich bleibe einfach die ganze Nacht wie hingegossen auf diesem Felsen liegen. Du tust, was auch immer getan werden muss, und lässt mich schlafen.« Unerklärlicherweise fühlte sie sich wie beraubt, als er sich aus ihr zurückzog, und ein leiser Protestlaut entschlüpfte ihr.
»Du musst ins Wasser, damit du nicht wund wirst.« Er hob sie auf, als wäre sie leicht wie eine Feder, zog sie an seine Brust und trug sie zu der dampfenden Quelle. »Es sei denn, du möchtest lieber, dass ich dich lecke. Mein Speichel wirkt wie ein Heilmittel.«
Colby legte ihre Arme um seinen Hals. »Wenn du so bist wie jetzt, Rafael, könnte ich dich mögen.« Sie küsste seinen Hals und knabberte leicht an seinem Kinn. »Warum bist du nicht immer so? So lieb und fürsorglich?«
Er wartete, bis ihre Lippen seine streiften, bevor er den Kopf wandte und ihren Mund eroberte. Es war ein fordernder Akt, herrisch und besitzergreifend. Seine Zunge stieß tief in ihren Mund und lieferte sich mit Colbys Zunge ein wildes Duell. Ihr Herz machte einen Satz, und ihr Blut rauschte. Rafael hob den Kopf und starrte sie aus seinen glitzernden, schwarzen Augen an. »Darum. Ich kenne dich. Ich kenne dich von innen und außen und weiß, was du brauchst, vielleicht sogar besser als du selbst. Du magst es, wenn ich grob bin.«
Colby löste sich von ihm und starrte ihn an. »Denkst du das wirklich, Rafael?« Ihr Ton war sehr ernst. »Glaubst du, das in mir zu sehen?«
»Du würdest niemals einen Mann respektieren, den du beherrschen könntest, Colby. Du bist eine starke Frau, und du brauchst einen Partner, der Entscheidungen treffen kann und sich nicht deiner starken Persönlichkeit unterwirft.« Er antwortete ihr genauso ernst.
»Rafael, ich kann mich dir nicht unterordnen. Das entspricht nicht meinem Charakter – verstehst du das nicht? Ich muss einen Teil der Kontrolle haben, eine gleichberechtigte Partnerschaft, sonst kann es mit uns nicht funktionieren. Ich könnte dich nie lieben. Ich weiß, dass ich dir sexuell praktisch hörig bin, doch nebenbei wünsche ich mir ebenso sehr, in dich verliebt zu sein, wie du es dir wünschst. Doch ich schaffe diesen Sprung einfach nicht, solange ich weiß, dass du mein Urteilsvermögen nicht anerkennst.«
»Querida, wie kommst du darauf, dass ich dein Urteilsvermögen nicht respektiere? Aber du befindest dich in einer Situation, die du unmöglich begreifen kannst. Es ist nur vernünftig, dich auf mein Urteil zu verlassen, bis du das nötige Wissen und die nötige Macht hast, um in unserer Welt bestehen zu können.«
In seiner Stimme lagen so viel Liebe und Zärtlichkeit, dass sich ihr das Herz umdrehte. Wenn er nur immer so sein könnte wie jetzt ! Sie schloss die Augen, als seine Zähne über ihren Puls strichen und ihr Körper mit einer neuerlichen Woge von Hitze reagierte. »Ich würde diese sexuelle Hörigkeit gern näher erkunden. Klingt hochinteressant.«
»Na toll. Das hört sich an, als wäre ich abartig.« Sie lehnte sich zurück und starrte zu den Sternen hinauf. Vielleicht war sie es ja. Was er mit ihr machte, wäre bei jedem anderen unvorstellbar gewesen, doch bei ihm schmolz sie jedes Mal dahin, wenn er in ihre Nähe kam. »Vielleicht bin ich es, aber nur bei dir.«
»Ich mag es«, murmelte er an ihrem Hals, wo er ihren Pulsschlag spürte. »Ich muss dich heute Abend schmecken, meu amor. Gib mir alles von dir.«
»Kommt nicht infrage.« Sie schüttelte den Kopf, obwohl ihr Körper bei dem sinnlichen Klang
Weitere Kostenlose Bücher