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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Geschwistern. »Es dauert nicht mehr lange, bis die Sonne aufgeht.«
    »Das brauchst du mir nicht zwei Mal zu sagen«, bemerkte Paul. »Und weißt du, was, Colby? Es ist echt bescheuert von dir, jetzt schon aufzustehen. Komm schon, Ginny, es ist peinlich genug, eine verrückte Schwester zu haben. Ich will nicht zugeben müssen, dass ich zwei von der Sorte habe.«
    Colby lachte, als sie sich mühsam ins Bad schleppte und sich in der Hoffnung, einen klaren Kopf zu bekommen, unter die heiße Dusche stellte. Sie fühlte sich richtig schlapp und mitgenommen. Kein Wunder, nach so bizarren Träumen. Rafael De La Cruz, der sich in ihr Schlafzimmer schlich und sie küsste ... ihre Brüste berührte, ihren ganzen Körper! Sofort schoss Hitze durch ihr Inneres, und ihre Brüste schmerzten vor Verlangen. Colby stöhnte und schloss die Augen. Einen derartig erotischen Traum – noch dazu mit Nachwirkungen! – zu haben war mehr als peinlich. Sie ließ das Wasser direkt über ihr Gesicht laufen, in der Hoffnung, den Geruch dieses Mannes, seinen Geschmack auf ihrem Mund und das Gefühl seines muskulösen Körpers an ihrer Haut abzuspülen. Wahrscheinlich bist du der Leibhaftige höchstpersönlich!
    Sie wischte den beschlagenen Spiegel ab und wünschte dann, sie hätte es nicht getan. Sie war so blass, dass ihre Augen riesig und funkelnd grün wirkten. Als sie die dichte Masse roter Haare zurückstrich, um sie zu einem Zopf zu flechten, fiel ihr das seltsame Mal an ihrer Kehle auf. Es hatte die Form einer Erdbeere und sah wie der Knutschfleck eines Teenagers aus. Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um es näher zu begutachten, glaubte sie, in der Mitte der Stelle zwei winzige Bisswunden zu sehen. Es brannte, aber nicht schmerzhaft, sondern eher angenehm und so intim, dass sie eine Hand darauflegte, als wollte sie es festhalten. Sie hatte keine Ahnung, was das war, doch nach ihrem seltsamen Traum bereitete es ihr Unbehagen. Während sie ihr Spiegelbild anstarrte, entdeckte sie eine weitere derartige Stelle. Ihr Atem stockte, und ihr Herz fing an zu hämmern. Das Mal befand sich auf der Wölbung ihrer Brust, ein leuchtend roter Fleck, der sich deutlich von ihrer hellen Haut abhob. Wie war er dorthingekommen? Ein Insektenstich war es nicht. Schlimmer noch. Als sie auf ihre Hand starrte, die sie fest an ihren Hals presste, bemerkte sie schwache Verfärbungen auf ihren Handgelenken, die verdächtig nach Fingerabdrücken aussahen. Sie ließ abrupt ihre Hand sinken und schnappte nach Luft. Er konnte unmöglich in ihrem Zimmer gewesen sein!
    Hatte sie Rafael tatsächlich in ihr Schlafzimmer gelassen? Ihm erlaubt, sie zu küssen und sie anzufassen? Sie zwang sich, die nur allzu realen Male zu betrachten. Wie ein Brandzeichen auf ihrer Haut. Stammte es von ihm und kennzeichnete sie als sein Eigentum? Ihr Gesicht wurde feuerrot, und sie stöhnte laut auf. Lieber wollte sie glauben, dass es ein erotischer Traum gewesen war. Colby schüttelte den Kopf und zog sich hastig an, um nicht länger an etwas zu denken, das ihr wie ein vages Traumbild erschien.
    Domino war ein großes Pferd und immer unruhig, wenn er gesattelt wurde. Colby arbeitete schnell und mit geschickten und beruhigenden Griffen und redete dem Tier dabei gut zu.
    Dann lenkte sie Domino auf den schmalen Pfad, der in die Berge führte. Er war schwer zu handhaben; bei ihm konnte sie sich nie entspannt zurücklehnen und den Ritt genießen. Domino hatte mehr Macken als die meisten Rodeo-Broncos. Der schmale Weg machte es ihm praktisch unmöglich, auszuschlagen und hinderte ihn so wirkungsvoll an einer seiner bevorzugten schlechten Angewohnheiten.
    Colby hatte dem Vorbesitzer buchstäblich das Gewehr aus der Hand gerissen, um Domino das Leben zu retten. Halb verrückt vor Schmerzen und Furcht vor den schrecklichen Schlägen, die er bekommen hatte, war das Pferd auf alles und jeden in seiner Nähe losgegangen. Sie konnte sich immer noch nicht erinnern, was sie genau gesagt oder getan hatte, um den Besitzer zu überreden, ihr das Pferd zu verkaufen, oder wie sie es geschafft hatte, Domino in seiner furchtbaren Verfassung für den Transport in den Anhänger zu verfrachten.
    Drei Jahre liebevoller Geduld waren erforderlich gewesen, Hunderte von Stunden, die sie auf dem Zaun gesessen hatte, um ihm gut zuzureden. Jetzt hielt er immer eifrig nach ihr Ausschau und stieß laut wiehernd den Kopf in ihre Richtung, wenn er sie sah. Doch ihn zu reiten ... Colby schüttelte den Kopf und

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