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Verführer oder Gentleman? (German Edition)

Verführer oder Gentleman? (German Edition)

Titel: Verführer oder Gentleman? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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„Tut mir leid, ich habe keine blasse Ahnung, was du meinst.“
    Gebieterisch warf sie ihren Kopf in den Nacken, und ihre reizvolle königliche Haltung erhitzte sein Blut, das sofort schneller durch seine Adern strömte und ein heißes Verlangen erzeugte. Ihr vorgerecktes Kind und die funkelnden Augen warnten ihn ausdrucksvoll, er solle sich bloß nicht einbilden, dass er ihr gegenüber eine nennenswerte Autorität genoss.
    „Doch, das weißt du ganz genau. Inzwischen habe ich viele deiner unerfreulichen Wesenszüge kennengelernt, Dominic Lansdowne. Aber ich dachte nicht, dass du tückisch und berechnend wärst. Und jetzt geh, bitte. Übrigens, ich werde dich nicht heiraten.“
    Einige Sekunden lang sah er sie mit seinen betörenden silbergrauen Augen an. Dann lächelte er. „Das werden wir noch sehen.
    „Ich habe dir meine Antwort gegeben. Manchmal muss sogar ein Duke ein Nein hinnehmen.“
    Von einem heftigen emotionalen Aufruhr bewegt, schaute sie ihm nach. Sie hatte es sich nicht ausgesucht, ihn zu lieben. Denn welche Frau bei klarem Verstand würde sich in ihren Arbeitgeber verlieben – in einen Mann, von dem sie wusste, wie verächtlich er das weibliche Geschlecht behandelte? Nein, sie hatte ihn nicht lieben wollen und seine Liebe ebenso wenig gewünscht.
    Aber sobald er sie mit seinen starken Armen umfangen und ihr den Mund mit verzehrenden Küssen verschlossen hatte, war sie verloren gewesen.
    Trotz ihres Entschlusses, ihn nicht zu heiraten, würde sie die exquisite gemeinsame Nacht niemals vergessen. Unauslöschlich war die Erinnerung in ihrem Gedächtnis eingegraben.
    Allmächtiger im Himmel, sie wusste, welch eine schwere Sünde sie mit ihrer rückhaltlosen Hinhabe begangen hatte. Aber sie liebte ihn – hoffnungslos, für immer, wie besessen. So durfte es nicht weitergehen. Um ihren Verstand zu retten, um ein bisschen Frieden zu finden, musste sie sich möglichst weit von Dominic entfernen.
    Und dann sah sie die Lösung ihres Problems. In zwei Tagen würde ihr Großvater nach Schottland aufbrechen, und sie beschloss, ihn zu begleiten. Wie sehr er sich darüber freuen würde … Natürlich fiel ihr die Trennung von Robby schwer. Doch er würde bald abreisen, und dieser Gedanke milderte ihren Kummer. In New York würde er ein neues Leben anfangen.
    Und sie wollte in Schottland zur Ruhe kommen, weit weg von Dominic – wenn sie ihn auch niemals vergessen würde.

10. KAPITEL
    I ch mag den Duke.“ Aufmerksam betrachtete der Earl of Fairfax das bleiche Gesicht seiner Enkelin, der er im Salon gegenübersaß. „Und du fühlst dich zu ihm hingezogen. Das sehe ich dir an.“
    „Ja“, gab Juliet zu, „ich kann es nicht bestreiten. Großvater, er … er will mich heiraten.“
    Die Brauen hochgezogen, schwieg er eine Weile. „Hat er dir einen Antrag gemacht?“
    „Ja.“
    „Und?“
    „Natürlich habe ich ihn abgewiesen.“
    „Wieso ‚natürlich‘?“
    „Mit diesem Mann möchte ich nichts zu tun haben. Während meiner Tätigkeit in Lansdowne House lernte ich ihn kennen. Er ist ein Aristokrat. Damals stand er in gesellschaftlicher Hinsicht hoch über mir. Ich musste arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Gewissermaßen war ich indiskutabel, also kommt eine Ehe mit dem Duke nicht infrage.“
    „Die Tochter des Oxford-Professors ist einen weiten Weg gegangen, und jetzt hat sich alles geändert, Juliet“, meinte der Earl lächelnd. „Für dich wäre der Duke eine gute Partie.“
    Erschrocken schüttelte sie den Kopf. „Bitte, Großvater, sag mir nicht, ich soll seinen Antrag in Erwägung ziehen!“
    „Nein, meine Liebe, und ich bin auch nicht so indiskret, nach den Gründen deiner Ablehnung zu fragen. Da ich so viele Jahre lang keinen Anteil an deinem Leben nahm, darf ich jetzt nicht den gebieterischen Großvater spielen – oder den plumpen Großvater, der behaupten würde, der Duke hätte sich zuerst an mich wenden müssen. Du bist deine eigene Herrin.“
    „Findest du es … albern, dass ich ihn nicht heiraten will?“
    „Mein liebes Mädchen, in deinem bisherigen Leben hattest du es nicht leicht, du musstest hart arbeiten, und das half dir, vernünftige Ansichten zu entwickeln. Du bist eine intelligente, erwachsene Frau. Sicher hast du gründlich über Lansdownes Antrag nachgedacht.“
    „O ja. Trotzdem wäre ich dankbar für deinen Rat. Den brauche ich weiß Gott dringend.“
    „Eine Duchess muss eine enorme Verantwortung übernehmen. Deshalb begreife ich dein

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