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Verführerische Julia

Verführerische Julia

Titel: Verführerische Julia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE CARLISLE
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Julia, ich …“
    Sie unterbrach ihn mit einer unwirschen Geste. „Lass mich ausreden! Bevor du dich mit weiterem Blödsinn über Alimente blamierst, solltest du mal den Begriff ‚Parrish-Fonds‘ googeln. Sobald ich zurückkomme, können wir gern ein paar Wörtchen über Geld reden, wenn dir das Thema so wichtig ist.“
    „In Ordnung.“ Gut, vielleicht hätte er etwas einfühlsamer an das Thema herangehen können. Aber bildete sie sich ernsthaft ein, dass er ihr einfach so glauben würde?
    Wütend nahm sie ihre Aktentasche wieder auf. Kurz vor der Tür hielt sie ein letztes Mal inne und warf ihm einen eiskalten Blick zu. „Und wenn du schon vor dem Laptop sitzt, könntest du auch gleich meine E-Mails lesen. Vielleicht begreifst du dann, worum es hier geht.“
    „Julia, ich …“
    „Falls du dich dafür interessierst, was dein Sohn in den letzten Monaten so alles erlebt hat, kannst du dich ja hiermit auf den neuesten Stand bringen.“ Sie zog ein buntes Fotoalbum aus ihrer Handtasche. „Eigentlich wollte ich es auf der Konferenz ein paar Freunden zeigen.“
    Wortlos nahm er das Album aus ihrer Hand und blätterte kurz darin.
    „Und eins noch“, fuhr sie fort, ehe er etwas sagen konnte. „Gestern hast du mich in einem schwachen Moment erwischt. Glaub ja nicht, dass sich das wiederholen wird. Ich bleibe gern für die nächsten zehn Tage hier, aber Sex kannst du dir abschminken. Ein einziger Versuch, und ich verschwinde auf der Stelle.“
    Und ehe er sich versah, war die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen.

3. KAPITEL
    Sex? Ein Grund, zu verschwinden? Das war ja wohl der größte Schwachsinn, den er je gehört hatte! Nein, Cameron konnte sich ganz genau daran erinnern, wie bereitwillig Julia am Abend zuvor in seine Arme gesunken war. Ganz egal, was sie gerade gesagt hatte, es war nur eine Frage der Zeit, bis sie mit ihm ins Bett gehen würde.
    Nachdem sie gegangen war, hatte Cameron seinen Laptop auf dem Esstisch aufgeklappt. Wenn auch widerwillig, hatte er getan, was Julia vorgeschlagen hatte, und ihren Familiennamen bei Google eingegeben.
    Nun lehnte er sich verblüfft in seinem Stuhl zurück und las erneut den Text auf dem Bildschirm durch. Tausende von Gedanken rasten ihm durch den Kopf, bis sich schließlich einer herauskristallisierte. Wie betäubt griff er nach seinem Telefon und rief bei der Haustechnik von Duke Development an.
    Wenige Minuten später wurden ihm alle E-Mails von Julia zugeschickt, die er damals einfach gelöscht hatte.
    Julias Eltern waren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, als sie erst zehn Jahre alt gewesen war. Zahlreiche Webseiten befassten sich mit dem Erbe der Parrishs, die ihr Leben der Unterstützung anderer gewidmet hatten. Über Julia selbst hatte er kaum etwas gefunden, und auch die Frage, ob sie noch weitere Verwandte hatte, blieb unbeantwortet.
    Nur eines hatte er herausgefunden: dass sie fast genauso wohlhabend war wie er selbst.
    Aber warum verschwendete sie dann ihre Zeit damit, Kuchen für andere Leute zu backen?
    Der Parrish-Fonds war eine der wichtigsten gemeinnützigen Organisationen Kaliforniens. Von Forschungsprogrammen bis hin zu weltweiter Kinderhilfe gab es kaum einen guten Zweck, für den Julias Eltern sich nicht engagiert hatten. Natürlich war der Fonds Cameron ein Begriff gewesen, aber er wäre nie im Leben darauf gekommen, ihn mit Julia in Verbindung zu bringen.
    Kein Wunder, dass sie sich kein bisschen für sein Geld interessierte. Und kein Wunder, dass sie ihre Kontaktversuche schließlich aufgegeben hatte. Sie brauchte seine Unterstützung nicht. Die Mutter seines Sohnes war eine Millionenerbin.
    Cameron wusste nicht recht, was er von alldem halten sollte. Auf jeden Fall konnte er davon ausgehen, dass es dem kleinen Jake an nichts mangeln würde. Ja, so gesehen war Julias finanzielle Situation eine gute Sache. Aber Cameron hätte sich nun mal gewünscht, dass er derjenige war, der für seinen Sohn sorgte. Und das würde er auch tun. Sobald Julia von der Konferenz zurückkam, würde er mit ihr reden und ihr mitteilen, dass sie sich nicht mehr allein um Jake zu kümmern brauchte. Von nun an würde auch er Verantwortung übernehmen.
    „Mal sehen, was sie davon hält“, murmelte er, zuckte dann aber mit den Achseln. Sollte sie doch denken, was sie wollte. Er war Jakes Vater, und er würde für ihn sorgen. Vielleicht war es sogar keine schlechte Idee, wenn Julia den Kleinen für eine Weile in seiner Obhut ließ und sich eine Pause

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