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Verführerische Julia

Verführerische Julia

Titel: Verführerische Julia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE CARLISLE
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talentiert, der Fotograf. Ich will mehr von den Strandbildern sehen!“
    „Na klar“, sagte Cameron kopfschüttelnd. Er wusste nur zu gut, was die Aufmerksamkeit seiner Brüder erregt hatte, und er würde ganz bestimmt nicht zulassen, dass sie Julia anstarrten, als wäre sie ein Pin-up-Girl.
    „Ach, komm schon, Cam, blätter noch mal zurück!“, sagte Adam. Dann fuhr er in ernstem Ton fort: „Schließlich sollten wir so viel wie möglich über die Mutter unseres Neffen wissen.“
    „Ihr habt beide genug gesehen“, beschloss Cameron und klappte das Album zu.
    „Na gut“, seufzte Brandon und lehnte sich wieder entspannt zurück. „Aber mich interessiert wirklich brennend, warum du nie auf ihre E-Mails reagiert hast.“
    Cameron fuhr herum und funkelte ihn an. „Alles, was ich in der ersten E-Mail gelesen habe, war, dass eine Frau, mit der ich geschlafen habe, mich auffordert, sie anzurufen. Wer kann so was bitte schön brauchen? Ich dachte, sie ist eine von denen, die mir auf die Nerven gehen wollen, also habe ich von da an alle Mails von ihr gelöscht.“
    „Scheint mir ein bisschen streng“, warf Brandon ein.
    „Ach, komm schon! Du hast doch selbst schon genug durchgeknallte Frauen an den Hacken gehabt. Was hättest du denn bitte an meiner Stelle getan?“
    Brandon runzelte die Stirn, entgegnete aber nichts.
    „Da hat Cam einen Punkt“, gestand Adam widerwillig ein.
    Cameron atmete tief durch. „Ich habe einfach nur getan, was mir in dem Augenblick richtig vorkam.“
    „Ja, kommt mir bekannt vor“, sagte Brandon. Er hatte zehn Jahre lang in der National Football League gespielt und damals einige aufdringliche weibliche Fans gehabt. „Wahrscheinlich kann man dir keinen Vorwurf machen. Aber sie sieht so … normal aus!“
    „Versteht mich nicht falsch“, erwiderte Cameron. „Ich mochte sie. Sehr sogar. Aber dann hat sie angefangen, mir diese verdammten Mails zu schreiben. Am ersten Tag waren es gleich vier Stück. Vier! Jetzt mal im Ernst, das hat einfach so gewirkt, als wäre sie ein verzweifelter Single, der sich einbildet, das zwischen uns wäre die große Liebe. Ihr wisst schon, ein paar Tage lang Sex gehabt, plötzlich bis über beide Ohren verliebt, das ganze Programm. Am Ende hat sie mir sogar einen Brief geschrieben! Den ich natürlich ungeöffnet in den Müll geworfen habe.“
    „Schon klar, ich verstehe“, sagte Adam.
    „Das freut mich. Und als die E-Mails plötzlich aufgehört haben, dachte ich eben, dass sie endlich begriffen hat, dass sie keine Chance hat.“
    „Wahrscheinlich hat sie dich einfach als Mistkerl abgestempelt“, warf Brandon ein.
    Auch wenn Cameron diese Einschätzung überhaupt nicht gefiel, wehrte er sich nicht. Schließlich gab es nichts, was er zu seiner Verteidigung hätte vorbringen können.
    Adam sah ihn ernst an. „Und wie geht es jetzt weiter?“
    „Irgendwie werde ich das schon geradebiegen.“
    „Ach ja?“ Brandon lachte auf. „Viel Glück!“
    Cameron warf seinem Bruder einen verächtlichen Blick zu. „Ich habe die Situation unter Kontrolle.“
    „Ach, die berühmte Cameronsche Kontrolle“, sagte Adam mit einem weisen Nicken. „Da die holde Mutter deines Sohnes die nächsten Tage über hier wohnen wird, gehe ich mal davon aus, dass noch das eine oder andere passieren wird, das deinen Kontrollwahn auf die Probe stellt.“
    So wie Adam lachte, gewann Cameron den Eindruck, dass sein Bruder in Sachen Kontrollverlust derzeit selbst einiges dazulernte. So wie er seine frischgebackene Schwägerin Trish kannte, hatte Adam inzwischen schon aufgegeben: Sie hatte das Kommando übernommen. Zu Camerons Erstaunen wirkte Adam allerdings überhaupt nicht so, als würde ihm das etwas ausmachen.
    Cameron freute sich für seinen Bruder und dessen Glück, aber für ihn selbst kamen Ehe und Familie als Lebensentwurf einfach nicht infrage.
    In diesem Moment stand Adam auf und verstaute seine Unterlagen in seiner Aktentasche. „Trish wird das Baby sehen wollen.“
    „Ja, und ich auch“, sagte Brandon. „Immerhin ist der kleine Jake mein Neffe.“
    „Können wir einfach heute Abend vorbeikommen?“, fragte Adam.
    „Heute passt es nicht“, erwiderte Cameron rasch. Er musste Julia unbedingt auf den Ansturm seiner Familie vorbereiten. „Ich werde etwas für morgen Abend arrangieren.“
    Zehn Minuten nachdem seine Brüder verschwunden waren, kam die Babysitterin mit Jake zurück. Cameron beobachtete genau, wie sie die Windeln wechselte und Jake die Flasche gab.

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