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Verführerische Julia

Verführerische Julia

Titel: Verführerische Julia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE CARLISLE
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zur Ruhe gekommen war.
    „Träum süß, mein Schatz“, flüsterte sie und betrachtete ihren Sohn, der friedlich schlummerte. Machte sie einen Fehler, wenn sie ihm die Möglichkeit nahm, eine enge Beziehung zu seinem Vater aufzubauen? War es vielleicht doch besser für Jake, auf Camerons Angebot einzugehen?
    Während sie das Licht ausmachte, dachte sie an den anderen Punkt, den Cameron genannt hatte: das Begehren, das sie zweifellos füreinander empfanden.
    Bei dem bloßen Gedanken daran, wieder mit Cameron zu schlafen, verspürte Julia ein drängendes Pochen zwischen den Beinen. Das Bild in ihrem Kopf war so lebendig, dass sie einen Moment innehalten mussten, um sich zu sammeln.
    Als sie das Wohnzimmer betrat, suchte sie unwillkürlich Camerons Blick, der sie mit einer Intensität musterte, die sie so nicht kannte.
    O ja, keine Frage: Zwischen ihnen knisterte es ganz gewaltig. Aber wie lange würde es dauern, bis dieses Feuer erlosch?
    Seufzend schüttelte Cameron sein zerknülltes Kissen auf und lehnte sich zurück. Ob er wohl je wieder vernünftig schlafen würde?
    Nachdem seine Gäste gegangen waren, hatte er Julia zu ihrem Zimmer begleitet, ihr einen sanften Gutenachtkuss gegeben und war dann in seinem eigenen Schlafzimmer verschwunden.
    „Und zwar zum dritten Mal hintereinander!“, knurrte er frustriert. Was zur Hölle war nur in ihn gefahren? Verdammt, er war ein Marine. Er war im Krieg gewesen und hatte dem Feind gegenübergestanden! Aber nichts hatte ihn je so viel Überwindung gekostet, wie Julia einfach stehen zu lassen.
    Verzweifelt erinnerte er sich daran, dass er all das nur für einen guten Zweck tat. Sein Plan würde aufgehen: Er würde Julia zermürben, bis ihr Verlangen nach ihm so groß war, dass sie freiwillig mit ihm ins Bett ging. Und bei ihm einzog.
    Sein Verlangen schien sich allerdings kein bisschen für logische Argumente zu interessieren. Der gute Zweck hatte einen hohen Preis – eine weitere schlaflose Nacht.
    Am nächsten Morgen hatte Julia keine Chance, Cameron aus dem Weg zu gehen, da er schon am Esstisch saß und Jake fütterte. Es war wirklich unglaublich, wie schnell er sich an den Alltag mit einem Baby gewöhnt hatte. Nach nicht mal drei Tagen benahm er sich schon wie der geborene Vater.
    Gerade heute hatte sie seine Unterstützung dringend nötig, da sie die ganze Nacht über kein Auge zubekommen hatte. Nicht nur, dass Cameron sie aus heiterem Himmel gebeten hatte, ihn zu heiraten. Nein, danach hatte er sie auch noch mit einem flüchtigen Kuss abserviert und sie dann stehen lassen, obwohl ihr Körper vor Verlangen förmlich gebebt hatte!
    „Mann, Kleiner, das Zeug gehört in deinen Mund, nicht in deine Haare“, murmelte Cameron und wischte seinem Sohn mit einem feuchten Waschlappen die Hände und das Gesicht ab.
    Trotz ihrer schlechten Laune musste Julia ein Lachen unterdrücken. Als Cameron zu ihr aufsah, machte ihr Herz einen kleinen Sprung.
    „Musst du gleich los zur Konferenz?“
    Sie nickte. „Die Babysitterin müsste in fünf Minuten kommen.“
    „Super“, erwiderte er und nahm Jake sein Lätzchen ab. Dann zwickte er seinem Sohn zärtlich in die Nase, der daraufhin zufrieden gluckste.
    Julia musste sich dringend auf den Weg machen, aber der Anblick der beiden fesselte sie so sehr, dass sie sich kaum losreißen konnte. Die ganze Stimmung war so … familiär, so normal und vertraut! Ihr Leben lang hatte sie sich nach genau so einer Umgebung gesehnt. Konnte sie jetzt Nein sagen? Nur weil die Bedingungen nicht perfekt waren?
    Wie verzaubert beobachtete Julia, wie Cameron seinen Sohn auf den Arm nahm. Die Tränen kamen wie aus dem Nichts. Verlegen wandte Julia sich ab und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Zu viele Gefühle auf einmal stiegen in ihr auf. Widersprüchliche, verwirrende Gefühle, die sie erst einmal in Ruhe ordnen musste.
    Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, gab sie Jake einen Kuss auf die Wange. „Bis später, mein Schatz. Ich liebe dich.“
    Und ohne nachzudenken, gab sie auch Cameron einen Kuss. Als sie begriff, was sie gerade getan hatte, schrak sie zusammen und versuchte, zurückzuweichen. Doch Cameron zog sie an sich und verlängerte ihren Kuss, bis sie kaum noch Luft bekam.
    Atemlos brachte sie ein „Bis später“, heraus.
    „Bis später, Schatz“, erwiderte Cameron und grinste schelmisch, während sie fluchtartig die Suite verließ.
    Das Meeting mit den Investoren war gut gelaufen. Zufrieden schob Cameron die Visitenkarten seiner

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