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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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bestätigte Livia, reichte Cornelia den Brief und entfaltete ein zweites Blatt. Unten waren dieselben Initialen eingraviert, und wieder handelte er von unerfüllter Liebe und unendlicher Trauer.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Aurelia, beugte sich über Cornelias Schulter und las. »Wer ist dieser Alexis Prokov?«
    »Keine Ahnung«, meinte Livia. Fieberhaft öffnete sie einen Brief nach dem anderen und überflog die Zeilen.
    Cornelia wechselte einen besorgten Blick mit Aurelia und meinte sanft: »Liv, ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich um puren Zufall handelt.«
    Livia ließ den Brief in ihrer Hand sinken und schaute auf. »Nein«, stimmte sie zu. Auf ihrer Stirn hatte sich eine tiefe Falte gebildet. »Nein, das kann ich mir auch nicht vorstellen.« Sie zeigte auf die Schreibmappe. »Hier sind Dutzende Briefe versteckt. Vermutlich haben die beiden sich mehrere Jahre lang geschrieben.«
    »Sind die Briefe datiert?«, fragte Aurelia.
    »Bisher keiner. Hier«, Livia reichte ihren Freundinnen je einen Packen, »blättert sie doch mal durch.« Schweigend und konzentriert lasen die drei die Papiere und waren berührt von den tiefen Gefühlen, die sich ihnen offenbarten.
    »Ich wünschte, ich könnte Sophias Antworten lesen«, meinte Livia schließlich, als sie den letzten Brief sorgfältig zusammenfaltete. »Sie müssen sich leidenschaftlich geliebt haben. Daran gibt es keinen Zweifel.« Nachdenklich legte sie einen Finger an das Kinn. »Aber sie waren niemals verheiratet. Warum nicht?«
    »Vielleicht war er schon mit einer anderen Frau verheiratet«, überlegte Aurelia und knüpfte das blaue Band wieder um ihren Stapel.
    »Vielleicht.« Livia verstaute den Packen in der Schreibmappe. »Aber in welcher Beziehung steht Prinz Alexis Prokov zu Prinz Alexander Prokov?«
    »Ein entfernter Verwandter?«, schlug Cornelia ohne große Überzeugung vor. Irgendetwas stank hier gewaltig zum Himmel.
    Livia schüttelte den Kopf. »Kann ich mir nicht vorstellen«, meinte sie und fügte bedächtig hinzu: »Ich glaube, es wäre besser, wenn ich mich aus erster Hand aufklären lasse. Oder was meint ihr?«
    »Ja«, stimmte Aurelia sofort zu. »Und ich glaube, wir sollten die Sache besser dir allein überlassen.«
    »Es sei denn, du möchtest, dass wir bleiben«, ergänzte Cornelia.
    »Nein. Trotzdem vielen Dank. Ich brauche noch ein wenig Zeit zum Nachdenken, bevor ich mit Alex spreche.« Livia war überrascht, wie kühl und ruhig sie innerlich war. Als ob jedes Gefühl aus ihr geschwunden war …
    »Wir werden dich jetzt allein lassen«, Cornelia küsste sie zum Abschied, »lass einfach nach uns schicken, wenn du uns brauchst.«
    »Ja, versprich es«, bekräftigte Aurelia und umarmte sie.
    »Versprochen.« Livia lächelte zaghaft. »Aber es wird nicht nötig sein. Ich bin mir sicher, Alex wird über die merkwürdige Entdeckung genauso überrascht sein wie ich.«
    »Ja, natürlich.« Ihre Freundinnen eilten zur Treppe. »Du musst uns nicht zur Tür begleiten. Wir werden dich morgen wieder besuchen«, verabschiedete sich Cornelia.
    Livia machte keine Anstalten, ihnen zu folgen. Noch lange Zeit blieb sie reglos auf dem Dachboden sitzen und starrte auf die verstaubten Spinnweben. Es konnte kein Zufall sein. Ein Mann mit demselben Namen wie Alex war Sophia Laceys Liebhaber gewesen. War das der Grund, der Alex in dieses Haus geführt hatte? Lag es daran, dass er sie erst heftig umworben hatte und dann um jeden Preis hatte heiraten wollen?
    Aber warum? Sophia war tot. Und man konnte annehmen, dass ihr Liebhaber ebenfalls tot war. Abrupt schüttelte sie den Kopf, als könnte sie auf diese Art ihre Ängste loswerden. Mit fruchtlosen Spekulationen war nichts gewonnen. Wenn Alex ihre Fragen beantworten konnte, dann würde er ihr antworten müssen.
    Livia schnappte sich die Schreibmappe, nahm die Lampe vom Haken und verließ den Dachboden. Zuerst ging sie in ihr Schlafzimmer und legte die Mappe auf die Kommode. Dann machte sie sich auf die Suche nach Morecombe.
    Sie fand ihn in der neu eingerichteten Küche der Zwillinge, wo er im Schaukelstuhl am Kamin saß und eine Tasse Tee trank. Der Duft von Lebkuchen hing schwer in der Luft. »Hat Lady Farnham den Lebkuchen für Franny nach Hause mitgenommen?«, wollte sie wissen.
    »Aye. Kommen Sie doch für einen Augenblick herein«, bat Mavis und rollte Teig auf dem Tisch aus.
    »Wünschen Sie was, M’lady?«, fragte Morecombe und machte halbherzige Anstalten, sich zu erheben.
    »Nein … nein,

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