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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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bewusst, mit denen man ihr Pferd beäugte.
    »Hier können wir nicht reden«, sagte sie leise, nachdem sie ein paar Minuten schweigend nebeneinander geritten waren. »Ich bin bereit, eine Runde um den Park zu drehen. Und dann möchte ich, dass Sie mich zum Cavendish Square zurückbegleiten, damit wir diese lächerliche Episode hinter uns lassen können.«
    »Ich begreife nicht, wie Sie dazu kommen, ein Geschenk als lächerlich zu bezeichnen«, protestierte Alex. Seine Stimme klang sanft wie ihre, und er lächelte unverwandt. »Offenbar haben Sie einen gänzlich anderen Begriff von Beleidigung als ich, meine Liebe.«
    »Wie dem auch sei … oh …« Livia brach ab und winkte, als ein Mann direkt auf sie zuritt. »Nick, wie geht es Ihnen? Ich habe Sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
    »Ich war nicht in der Stadt, Mylady«, erklärte Sir Nicholas Petersham und zog die Zügel an. Mit hochgezogenen Brauen musterte er ihr Pferd. »Wirklich ein wundervolles Geschöpf, Liv«, bemerkte er anerkennend, »hat der Mietstall seinen Bestand aufgestockt, oder bauen Sie sich jetzt selbst Ihren Bestand auf?«
    »Weder das eine noch das andere«, erwiderte Livia hastig. Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft in London hatten die Frauen Nick kennen gelernt und waren seither mit ihm befreundet. Auf keinen Fall wollte Livia, dass er auf falsche Gedanken kam. »Die Stute gehört mir nicht. Prinz Prokov hat sie mir für heute Nachmittag ausgeliehen. Haben Sie den Prinzen schon kennen gelernt?« Sie deutete auf Alex an ihrer Seite.
    »Wir haben uns neulich bei Brooke’s getroffen, wenn ich mich recht erinnere«, meinte Nick beiläufig, »wie geht es Ihnen, Prokov?«
    »Danke, ausgezeichnet, Sir Nicholas.« Alex nickte und verbeugte sich leicht. »Wir genießen gerade unseren Ausritt.«
    »Ah, verstehe … natürlich.« Nick verzog kaum merklich das Gesicht. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass seine Gegenwart unerwünscht war; jedenfalls für Livias Begleiter. Er ließ den Blick zwischen ihr und dem Prinzen hin und her schweifen. »Nun, dann überlasse ich Sie besser Ihrem Vergnügen. Muss mich ohnehin beeilen. Liv, was gibt’s Neues von Nell und Harry? Harrys Nachrichten sind immer äußerst knapp, und zuletzt hat er angekündigt, dass sie sich auf die Rückkehr nach London vorbereiten.«
    »Im Moment halten sie sich in Hampshire auf. Sie wollen mit dem alten Earl Frieden schließen«, erklärte Livia. »Wir haben keine Ahnung, wann sie nach London zurückkommen.« Insgeheim fragte Livia sich, ob sie Nick einladen sollte, mit ihnen zu reiten, entschied sich dann aber dagegen. Prinz Prokov benahm sich irgendwie so, als wollte er ihr zu verstehen geben, dass Nicks Gesellschaft unerwünscht war. Und aus unbegreiflichen Gründen konnte sie sich gegen das »Irgendwie« nicht zur Wehr setzen.
    Aber wie sollte es auch anders sein bei einem Mann, der in der Lage ist, jedes Hindernis im Handstreich aus dem Weg zu räumen?, dachte sie verärgert und merkte sofort, dass sie sich mindestens ebenso über ihre Unfähigkeit ärgerte, Alex nicht widerstehen zu können, wie über ihn selbst. »Nick, Sie sind herzlich willkommen bei uns am Cavendish Square«, verabschiedete sich Livia, »Sie werden uns doch besuchen, nicht wahr?«
    »Natürlich, Ma’am. Morgen, wenn es recht ist.«
    »Das wäre wundervoll.«
    Zum Abschied hob er die Hand, nickte Alex kurz zu und ritt stirnrunzelnd den Pfad entlang. Irgendetwas stimmt hier nicht, grübelte er, Livias Nerven liegen offenbar blank.
    »Ein guter Freund, nehme ich an«, bemerkte Alex, als sie ihren Weg fortsetzten.
    »Ja«, erwiderte Livia knapp.
    »Haben Sie viele gute Freunde unter den Männern der Gesellschaft?«, fragte er so sachlich wie möglich.
    »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht«, zischte Livia.
    Lächelnd drehte er sich zu ihr. »Ich habe mich gefragt, ob ich wohl viele Rivalen habe.«
    »Rivalen? Wie darf ich Sie verstehen?«, gab sie zurück. Insgeheim fragte sie sich, warum sie sich über seine Unverschämtheit auch noch amüsierte.
    »Immerhin genieße ich die Aufmerksamkeit der faszinierendsten und attraktivsten Frau in ganz London«, erwiderte er prompt.
    »Wie schwülstig«, behauptete sie. »Ihre nutzlosen und extravaganten Komplimente machen mich langsam ungeduldig, Prinz Prokov.«
    »Muss wohl an meinem russischen Blut liegen«, klagte er seufzend. »Das russische Volk ist für seine Übertreibungen berüchtigt. Mäßigung ist uns fremd. Es sieht leider so aus, als wären

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