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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wünschte, als seine genüsslich lüsternen Gedanken mit einer Hure zu teilen. Er legte einen silbernen Sixpence auf die Bank und stand auf. »Danke für das Angebot.« Er nickte kurz, aber höflich und eilte davon.
    Die Frau schnappte sich die Münze und steckte sie sich in den Ausschnitt. Ein wahrer Gentleman, dachte sie, für weniger als die Hälfte hätte ich ihm oben eine Stunde lang den Himmel auf Erden bereitet.

    Livia hielt sich allein im Salon auf und starrte begeistert ihren Ring an. Noch nie hatte sie ein solches Stück besessen. Ihr Vater würde es missbilligen, wie hingerissen sie dem Mammon huldigte. Aber schließlich konnte er sie nicht sehen, und sie wollte den Augenblick genießen. Livia streckte die Hand von sich und betrachtete die Juwelen im Schein der Lampen, die sie gerade erst entzündet hatte. Die Steine waren wundervoll, wie man schon an ihrer Größe und ihrem Glitzern erkennen konnte. Trotzdem wusste sie genau, dass sie ihr Glücksgefühl nicht nur dem Ring zu verdanken hatte - sondern dem, was er zu bedeuten hatte, was er versprach. Und das ließ sie quer durch den Salon tanzen.
    Livia zuckte zusammen, als sie Aurelias Stimme in der Halle hörte. Und dann Cornelias. Sie erschrak, als die Tür zum Salon geöffnet wurde.
    Cornelia trat ein. »Wir haben Linton die Kinder überlassen«, erläuterte sie und musterte das gerötete Gesicht ihrer Freundin mit zusammengekniffenen Augen.
    »Wir dachten, dass wir einen gemütlichen Abend miteinander verbringen könnten.« Aurelias Behauptung klang eher wie eine Frage, als sie ihrer Schwägerin in den Salon folgte.
    »Ja«, stimmte Livia zu und rang innerlich um Fassung. »Wir könnten die Flasche Champagner leeren.«
    Die Freundinnen wechselten viel sagende Blicke. »Aha. Dann also Champagner, Nell, nicht wahr?« Aurelia zwinkerte ihr zu. »Das klingt nach guten Neuigkeiten.«
    »Kann sein. Oder wir sollen den Kummer mit ihr ertränken«, erklärte Cornelia, »aber irgendwie habe ich daran meine Zweifel.«
    »Wir brauchen noch zwei Gläser«, sagte Livia und dachte nicht daran, das Geheimnis so schnell zu lüften. »Ich hole sie.«
    »Nein, ich hole sie.« Aurelia stand noch immer in der Halle. »Aus dem Esszimmerschrank.«
    Cornelia wollte keine Zeit verschwenden. »Sag schon …«
    Livia streckte die Hand aus. »In der Öffentlichkeit darf ich ihn erst tragen, wenn alles amtlich ist. Aber …«
    Cornelia ergriff ihre Hand und betrachtete den Ring. »Unser russischer Prinz versteht sich auf Juwelen«, bemerkte sie, »ich möchte zu gern wissen, ob es ein Erbstück ist.«
    Livia schüttelte den Kopf. »Nein. Der Ring ist extra für mich gefertigt.«
    »Aber doch nicht in knapp zwei Tagen?«, rief Cornelia aus.
    »Nein«, stimmte Livia zu, »schon vor einiger Zeit … er hat behauptet, durch und durch optimistisch zu sein.« Schulterzuckend bemerkte sie das wissende Lächeln ihrer Freundin und drehte sich um, als Aurelia auftauchte und zwei Champagnergläser verkehrt herum am Stiel gefasst hatte.
    »Was meinst du, Ellie?« Livia streckte die Hand aus.
    Aurelia stellte die Gläser ab und pfiff unanständig, als sie den Ring betrachtete. »Wundervoll«, stieß sie atemlos hervor, »schier überwältigend. Dann darf ich also annehmen, dass ihr euch einig geworden seid, meine Liebe?«
    Livia schenkte den Champagner ein. »Vater muss noch zustimmen.«
    »Natürlich.« Die Freundinnen nickten verständnisvoll. »Wird dein Prinz nach Ringwood reisen?«
    »Schon in ein paar Tagen … aber ich will schon morgen aufbrechen. Ich muss zuerst mit Vater sprechen. Es darf nicht passieren, dass Alex ihm unvorbereitet in die Arme stolpert.«
    »Wie wahr«, stimmte Cornelia lachend zu, »Liv, du solltest auf jeden Fall verhindern, dass Reverend Lacey deinem zukünftigen Ehemann Prinz Alexander Prokov unvorbereitet in die Arme stolpert.«

11
    R everend Lacey saß in seinem Arbeitszimmer, rang mit der Sonntagspredigt und hörte nicht, als am nächsten Abend die Kutsche vorfuhr. Ganz allgemein achtete er nicht besonders auf seine Umgebung, solange die Dinge in geordneten Bahnen fortschritten und herkömmliche Sitten und Gebräuche nicht zu sehr durcheinandergebracht wurden. Erschrocken und verärgert blickte er auf, als die Tür zu seinem Zimmer aufging, ohne dass er vorher wie üblich durch lautes Klopfen gewarnt worden war.
    Livia trat nicht ein, sondern steckte nur den Kopf um die Ecke, als wollte sie ihn so wenig wie möglich stören. »Soll ich wieder

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