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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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musste. „Iss erst etwas, wenn es auf dem Tisch steht. Das würde mir helfen.”
    Julia schob sich lächelnd etwas in den Mund, das wie ein Stück von einem Brötchen aussah. „Hoppla, schon zu spät!”
    Für Chantal gab es nur eine einzige Möglichkeit, wie sie sich auf das Kochen konzentrieren konnte. Julia redete pausenlos darüber, was für ein sagenhafter Mann Quade doch war und dass sie das bisher gar nicht erfahren hatte. Daher warf Chantal ihre Schwester kurzerhand aus der Küche und trug ihr auf, den Tisch zu decken.
    Während sie jedoch noch mehr Brötchen aus der Tiefkühltruhe holte, fühlte sie die nächste Störung nahen. Jetzt wusste sie, woher Quade gewusst hatte, dass sie ins Wohnzimmer gekommen war. Er hatte ihre Blicke im Rücken gefühlt.
    Wenn ich noch lange über die Truhe gebeugt stehen bleibe und meine innere Hitze nach außen abstrahle, taut mir noch alles auf, dachte Chantal in einem Anflug von schwarzem Humor. Rasch richtete sie sich auf und bedauerte, dass ihre Jeans eine Spur zu eng saß.
    „Julia braucht einen Korkenzieher.”
    „Der liegt in der obersten Schublade neben dem Herd”, erwiderte Chantal.
    Sie hörte Quade die Schublade öffnen und schließen, und spürte weiterhin seinen Blick im Rücken, während sie die Brötchen in die Mikrowelle schob. Plötzlich kam ihr die ansonsten geräumige Küche sehr klein vor, und das Schweigen verunsicherte sie.
    „Mir fehlt ein Brötchen”, stellte sie fest und schaltete die Mikrowelle ein. Als sie sich umdrehte, lehnte er am Arbeitstisch, die Stirn gerunzelt, den Korkenzieher in der Hand.
    „Tut mir Leid, dass ich mich nicht angekündigt habe. Julia meinte, Sie hätten sicher nichts dagegen.”
    „In dem Punkt hat sie auch Recht, und ich habe nicht zu wenige Brötchen, weil ein zusätzlicher Esser am Tisch sitzt, sondern weil Julia genascht hat.”
    Sie hob den Deckel von einem Topf und rührte die köchelnde Suppe um. Es sah gut aus und roch sogar noch besser. Wenigstens etwas, das klappte. „Wie ich Julia kenne”, fuhr sie locker fort, „hat sie Ihnen gar keine Wahl gelassen, ob Sie mitkommen wollen oder nicht.”
    „Ich hatte die freie Wahl, weil ich mich von dem herrschsüchtigen Zug der Goodwin-Mädchen nicht beeindrucken lasse.”
    Seltsam, aber bisher hatte sie „herrschsüchtig” nicht als Kompliment empfunden. Doch jetzt tat sie es. Vielleicht lag es an seiner Stimme oder seinem Mund. Beides war einfach unwiderstehlich. „Und weshalb sind Sie nun hier?”
    „Ich war neugierig.”
    Eine seltsame Antwort. „Neugierig? Worauf?”
    „Ihre Schwester beschreibt Sie als ausgezeichnete Köchin.”
    Aber ihr hatte er nicht geglaubt. Nun ja. Verärgert tauchte Chantal einen Kochlöffel in das dickliche orangefarbene Püree und begutachtete den Klecks.
    „Kürbis?”
    „Gerösteter Kürbis mit grünen Äpfeln und Thymian.”
    „Gourmet-Essen”, bemerkte er und schnupperte prüfend.
    Anerkennung blitzte in seinen Augen auf. Bevor der Abend zu Ende ist, wird seine Skepsis in Bezug auf meine Kochkünste verschwunden sein, dachte sie. „Möchten Sie mal kosten?”
    „Ist das denn sicher?” fragte er, um sie zu necken.
    Vielleicht bildete sie es sich nur ein, aber sein kühler Blick wanderte zu ihrem Mund und zurück zu ihren Augen. Sehnsucht erwachte in ihr. Die Berührung dieser Lippen war bestimmt gefährlich, doch das war ihr gleichgültig.
    Ohne den Blick von ihren Augen zu wenden, beugte Quade sich langsam zum Kopflöffel.
    Unbewusst öffnete Chantal die Lippen und ließ die Zungenspitze darüber gleiten. War das Verlangen in seinem Blick?
    Als Quade sich noch weiter zu ihr beugte, hielt sie den Atem an und schloss langsam die Augen. Sein Atem wärmte ihre Wangen, sein Mund berührte ihren. Gleichzeitig strich er mit der Zungenspitze über ihre Lippen. Zärtlich und sehr, sehr erotisch.
    Der Kochlöffel rutschte ihr aus den Fingern, streifte jedoch ihren Pullover, so dass dieser einen ordentlichen Kleks abbekam, und landete auf dem Fußboden. Betroffen wich sie zurück. Genau in dem Moment platzte Julia herein, blieb stehen, erfasste die Szene mit einem Blick, machte auf der Stelle kehrt und verschwand blitzartig.
    Chantal blieb allein mit dem äußerst unbehaglich dreinsehenden Quade. Er stand da und rieb sich die Stirn, als könnte er nicht glauben, was er soeben getan hatte. Chantal konnte ja auch kaum glauben, dass er sie geküsst hatte.
    Er griff nach einem Küchentuch und wischte damit über ihren Pullover und

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