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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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„Wieso beziehen Sie das Bett neu?”
    Die Fremde wirbelte blitzartig herum und verlor dabei einen Schuh. Er hatte sich während der raschen Bewegung selbstständig gemacht und lag nun zwischen Bett und Laken.
    Eine Hand presste sie in der Herzgegend auf den rosa Sweater, während sie Quade mit weit aufgerissenen Augen ansah. Diese Augen waren fast so dunkel wie ihr Haar, und beides betonte ihren hellen Teint.
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wer Julia ist und warum sie meine Bettwäsche aussucht”, fuhr Quade fort und schob mit dem Fuß die Satinlaken zur Seite. „Aber ich habe nichts gegen ihren Geschmack einzuwenden.”
    Die Fremde warf einen Blick zum Telefon, lieferte jedoch keine Erklärung. „Sie sollten noch nicht hier sein”, entgegnete sie stattdessen vorwurfsvoll. „Ich habe Sie erst in einer Stunde erwartet. Wieso kommen Sie so früh?”
    Dieses verärgerte Gesicht und die gereizten Stimme kamen Quade irgendwie bekannt vor. „Wir hatten über dem Pazifik Rückenwind und waren daher früher in Sydney als geplant.
    Außerdem hatte ich über den Bergen mit Nebel gerechnet, aber es war für August erstaunlich klar. Daher brauchte ich auch für die Fahrt hierher weniger Zeit als erwartet.”
    Sie blickte an ihm vorbei zur Tür. „Sind Sie allein?”
    „Sollte ich denn jemanden mitbringen?”
    „Wir wussten nicht, ob Ihre Verlobte herkommt”, erklärte sie. „Darum wollten wir auf Nummer sicher gehen.”
    Daher also das Doppelbett, der schwarze Satin und die Anspielung auf Kondome. Das machte Sinn beziehungsweise hätte Sinn gemacht, hätte er noch eine Verlobte gehabt, die mit ihm das Bett teilte.
    „Wir?” fragte er.
    „Julia und ich. Julia ist meine Schwester. Sie hilft mir.” Der abweisende Blick, den sie auf die Laken auf dem Fußboden warf, sagte eher das Gegenteil.
    Ja, etwas an ihr war vertraut. Es war nicht greifbar, aber … „Damit wäre das Thema Julia geklärt”, stellte Quade fest. „Somit wären wir bei Ihnen angelangt.”
    „Sie erkennen mich nicht?”
    „Sollte ich das?”
    „Ich bin Chantal Goodwin.”
    Das war doch nicht möglich! Beinahe hätte er laut gelacht. Während des Studiums hatte Chantal Goodwin in der Anwaltskanzlei, in der er arbeitete, als Aushilfe gejobbt. Bis heute hatte er nicht vergessen, wie schwierig sie manchmal gewesen war.
    „Es ist lange her”, bemerkte sie steif, „und ich habe mich vermutlich ein wenig verändert.”
    Ein wenig? Das war eine gewaltige Untertreibung. „Damals hatten Sie noch Zahnspangen.”
    „Stimmt.”
    „Sie sind heute auch nicht mehr so knochig.”
    „Wollen Sie mir auf nette Art sagen, ich hätte zugenommen?”
    „Ich will Ihnen auf nette Art sagen, dass sich Ihr Aussehen seit damals erheblich verbessert hat.”
    Das Kompliment schien sie zu überraschen und zu verunsichern. Schöne Wimpern hatte sie, lang und dunkel. Quade konnte nicht erkennen, ob sie Make-up trug.
    „Also, Chantal Goodwin”, sagte er, „was machen Sie in meinem Schlafzimmer?” Die Musik verstummte. Was jedoch nicht verstummte, war sein spontanes Interesse an Chantal Goodwin, wie sie da so vor seinem Bett stand.
    „Ich arbeite in der Anwaltskanzlei Ihres Onkels.”
    „Ja, das erklärt natürlich, dass Sie sich in meinem Schlafzimmer aufhalten.”
    Chantal wurde rot. „Ich wohne gleich auf der anderen Seite der Straße.”
    „Im alten Heaslip-Haus?”
    „Genau.”
    „Und dass Sie mein Bett machen, fällt unter den Begriff Nachbarschaftshilfe? Ist das ein Geschenk anlässlich meiner Rückkehr?”
    Chantal wurde verlegen und wollte von einem Fuß auf den anderen treten. Da an diesem anderen Fuß jedoch der Schuh fehlte, kippte sie nach links. Quade hielt sie am Arm fest, stützte sie und genoss es, sie im wahrsten Sinn des Wortes aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben. Und der zarte Duft, der sie umgab, gefiel ihm auch.
    Chantal räusperte sich und deutete an ihm vorbei. „Könnten Sie mir vielleicht den Schuh holen, bevor ich auf der Nase lande?”
    Quade tat es und erhielt dafür ein Lächeln als Dank. Es war nur flüchtig, doch es lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre weichen Lippen. Aus der Nähe sah er, dass ihre Augen nicht schwarz waren, sondern dunkelbraun. Die Farbe erinnerte ihn an Kaffeebohnen. Ihre Haut war so hell wie Sahne und wirkte seidig glatt wie die Orchidee in der Diele.
    „Wie gesagt”, fuhr sie fort und zog den Schuh an, „Godfrey und Gillian wollten, dass bei Ihrer Ankunft alles perfekt ist. Und da ich in der

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