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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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Chantal passierte soeben das Willkommensschild an der Stadtgrenze von Cliffton. „Und dir habe ich es zu verdanken, dass ich zu spät komme.”
    „Wieso denn mir?”
    „Hast du nicht meine Nachricht gehört?”
    „Tut mir Leid, wir waren beschäftigt.” Julia lachte viel sagend. „Na ja, was es auch war, du hast das Problem bestimmt gelöst.”
    „Das Problem, wie du es nennst, ist die schwarze Bettwäsche, die du gekauft hast.”
    „Nein, nein, die ist mitternachtsblau. Die wirkt nur auf den ersten Blick schwarz, aber wenn Licht darauf fällt, erscheint ein bläulicher Schimmer. Höchst elegant und aufreizend, findest du nicht auch?”
    Chantal dachte nie an aufreizende Bettwäsche, zumindest nicht gezielt. Vor Zane hatte das auch für Julia gegolten, und Chantal musste sich erst an diese neue und freche Version ihrer früher so stillen und sanften Schwester gewöhnen.
    „Also, wegen heute Abend”, fuhr Julia ernsthaft fort. „Wenn du schon in Cliffton bist, könntest du dann die kalten Platten für die Party abholen?”
    „Nun ja, was den heutigen Abend betrifft …”
    „Oh nein, auf gar keinen Fall! Du bist meine einzige Schwester und eine meiner beiden Brautjungfern, und du wirst an meiner Geschenkeparty teilnehmen!”
    „Ich wollte doch nur sagen, dass ich mich vielleicht etwas verspäten könnte.”
    „Ach so, dann soll Tina alles mitbringen. Komm aber nicht zu spät, und vergiss nicht die Kostümierung.”
    Wie sollte sie? Die zweite Brautjungfer, Zanes Schwester Kree, hatte sämtliche Vorbereitungen für die Geschenkeparty vor der Hochzeit an sich gerissen. Ihren Worten nach müssten nämlich Chantals Fähigkeiten, eine Party zu arrangieren, gehörig aufgepeppt werden.
    Chantal rümpfte die Nase. Das war Ansichtssache. Es gab durchaus Leute, denen ihre gediegenen und eleganten Dinnerpartys zusagten.
    „Du vergisst es doch nicht?” hakte ihre Schwester nach.
    „Nein”, erwiderte Chantal seufzend. „Aber unsere Beziehung hat mir viel besser gefallen, als ich dich noch herumkommandiert habe.”
    Julia lachte und erkundigte sich dann leicht misstrauisch: „Als was kommst du denn?”
    „Als Anwältin.” Chantal lächelte, als sie ihre Schwester stöhnen hörte. „Ich muss mich noch bei dir bedanken, bevor ich Schluss mache.”
    „Wofür?”
    „Dafür, dass du eingekauft hast. Abgesehen von der Bettwäsche, hast du mir sehr geholfen.”
    „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Gib dem Mann einfach meine Geschäftskarte.”
    Chantal überlegte, ob sie die Karte vielleicht unter Quades Tür durchschieben oder in seinen Briefkasten stecken konnte.
    „Ach ja”, fuhr Julia fort, „und du könntest mich auch gleich persönlich empfehlen. Sollte dieser Cameron Quade deinen Garten sehen, weiß er, wie gut ich bin.”
    „Hör mal, Schwesterchen, vielleicht will er gar nichts mit dem alten Haus zu tun haben.
    Es ist durchaus möglich, dass er nicht bleibt.”
    „Hast du Godfrey nicht gefragt?”
    „Das schon, aber vermutlich weiß er über die Pläne seines Neffen nicht mehr als ich.”
    „Das lässt sich leicht ändern. Wann landet Quade?”
    Die Frage war Chantal unangenehm. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, aber sie wollte ihrer Schwester nichts von der Begegnung mit Cameron Quade erzählen, zumindest noch nicht. Vorher brauchte sie Bedenkzeit. „Irgendwann heute.”
    „Sehr gut. Wenn du dann auf einen Sprung zu ihm gehst und ihn als Nachbarn begrüßt, fragst du einfach, wie lange er bleibt.”
    Auf einen Sprung zu ihm? Chantal musste lachen.
    „Was ist denn? Ihr Anwälte lebt doch davon, dass ihr Fragen stellst.”
    „Du siehst zu viel fern”, erwiderte Chantal trocken. Den Großteil ihrer Arbeit verbrachte sie mit dem Durcharbeiten von Informationen und Akten und nicht im Gerichtssaal. Sie warf einen Blick auf den Karton mit Akten auf dem Beifahrersitz. Hoffentlich änderte sich das bald. Die Bonuspunkte, die sie in der letzten Woche eingeheimst hatte, konnten das beschleunigen.
    „Also, besuchst du ihn am Wochenende?” drängte Julia.
    „Findest du nicht, dass diese Gartenbausache warten kann, zum Beispiel bis nach deiner Hochzeit?”
    „Auf gar keinen Fall. Ich muss mich unbedingt von der Angst ablenken, es könnte regnen.”
    „Du musstest dich ja für eine Trauung im Freien entscheiden”, hielt Chantal ihr vor.
    „Ja, ja, ich weiß. Ich habe mich für eine Trauung im Freien und für den Frühling entschieden, damit meine Gäste nicht bloß kahle Bäume zu sehen

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