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Verfuehrerische Naehe

Verfuehrerische Naehe

Titel: Verfuehrerische Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Jameson
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er, Quade, wenigstens eine Rechtfertigung für schwere Körperverletzung gehabt.
    Ein dermaßen unzivilisiertes und besitzergreifendes Verhalten kannte er gar nicht von sich. Jedenfalls musste er erst mal die geballten Fäuste lockern, bevor er dem Mann auf die Schulter tippen und sagen konnte: „Entschuldigen Sie, aber Chantal gehört mir.”
    Sie sah ihn überrascht an, als er sie in die Arme nahm. Es gefiel ihm, dass ausnahmsweise er sie verblüfft hatte. Und noch mehr gefiel es ihm, wie sie sich anfühlte.
    Sämtliche gewalttätigen Gedanken verschwanden. Er legte ihr die Hand auf den Rücken, als sie den Kopf hob, und drückte sie fester an sich. Wenn sie sich bisher unterhalten hatten, war meistens ein Streit daraus entstanden. Heute Abend ging er dieses Risiko nicht ein. In den nächsten Minuten gab es für ihn nur die Frau in seinen Armen und die feste Überzeugung, dass sie ihm tatsächlich noch in dieser Nacht gehören würde.
    Zwei Versuche von anderen Männern, ihn abzulösen, wehrte er ab, wich zwei Mal jemandem aus, der sie ansprach, und so wäre es nach seinem Willen weitergelaufen, hätte nicht die Musik zu spielen aufgehört. Der Bandleader, der auch die Rolle des
    „Zeremonienmeisters” spielte, griff nach dem Mikrofon und teilte den Gästen mit, dass Mr.
    und Mrs. O’Sullivan gleich aufbrechen würden.
    Quade ließ zwar zu, dass Chantal sich aus der normalen Tanzhaltung löste, gab ihre Hand jedoch nicht frei. Das schien sie nicht zu stören, zumindest nicht, bis Julia zu ihr kam und die beiden Schwestern sich umarmten.
    Während die beiden miteinander redeten und sich gegenseitig die Tränen vom Gesicht wischten, wurde Quade von einem merkwürdigen Gefühl gepackt. Es war wie eine Vorahnung, die sich noch verstärkte, als Julia in der Mitte der Gästeschar Aufstellung nahm und den Brautstrauß hochhielt. Um die Wirkung zu steigern, sah sie sich gründlich um, ehe sie die Blumen warf. Und Quade wurde flau im Magen, als der Strauß in hohem Bogen direkt auf die Frau an seiner Seite zuflog.
    Hastig wich er dem allgemeinen Gedränge aus, hörte einen schrillen Freudenschrei und sah sich um. Eine hoch gewachsene Rothaarige schwenkte die Siegestrophäe über dem Kopf.
    Überrascht stellte er fest, dass Chantal noch immer an seiner Seite war. Obwohl sie sonst stets siegen wollte und der Strauß für sie bestimmt gewesen war, hatte sie seine Hand nicht losgelassen. Auf der Stelle schwand das flaue Gefühl in seinem Magen.
    „Möchtest du tanzen?” fragte Quade.
    „Ich würde lieber heimfahren”, erwiderte sie und sah ihm dabei in die Augen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Ganz sicher?”
    „Ich weiß, was ich tue, Quade, und ich weiß, was ich will. Du auch?”
    Er nickte und nahm sie an der Hand. Er begehrte sie und wollte nicht länger warten. Doch sie sträubte sich gegen ihn. „Was ist?” fragte er ungeduldig.
    „Ein Mal hast du dich bereits von der Sache mit der Jungfrau abschrecken lassen. Ich möchte in keinem Fall, dass das wieder passiert und du schreiend wegläufst, weil ich deinen Erwartungen nicht entspreche.”
    „Einer von uns beiden wird bestimmt schreien.” Er richtete den Blick auf ihren Mund.
    „Und zwar du.”
    Während der Rückfahrt erteilte Quade knappe und klare Anweisungen. „Kein Small Talk, keine Geständnisse, keine langen Überlegungen.”
    Du Diktator, dachte Chantal, und prompt fielen ihr etliche scharfe Erwiderungen ein. Als Quade jedoch ihre Hand auf seinen Schenkel zog, war von Widerspruch keine Rede mehr. Sie konnte auch nicht länger klar denken. In ihrem Kopf herrschte völlige Leere, bis sie die Hand über seine glatte Hose gleiten ließ und seine harten Muskeln spürte.
    Plötzlich stellte sie sich alles Mögliche vor - kühlen Satin auf nackter Haut, heiße Blicke aus Quades Augen, während er sich aufs Bett sinken ließ, das Spiel seiner Muskeln, wenn er sie auf seinen Körper zog, und nicht zuletzt hemmungsloses, lustvolles Stöhnen. Sie war berauscht, als hätte sie zu viel Champagner getrunken. Ganz sicher würde er sie zum Schreien bringen können. Doch leider kam sein Begehren nicht aus dem Herzen …
    Das versetzte ihr einen Stich. So war das jedes Mal gewesen, wenn sie in der letzten Zeit an ihre nicht erwiderten Gefühle für Cameron Quade gedacht hatte.
    Julia hatte versucht, ihr Mut zu machen. „So sind Männer eben, Schwesterherz. Bloß keine Versprechungen oder Bindungen. Es geht doch darum, dass sie gar nicht wissen, was sie wirklich

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